Das Tumormikromilieu bei Speicheldrüsenkarzinomen – mögliche Konsequenzen für neue Therapiekonzepte

  • Hintergrund Speicheldrüsenkarzinome („salivary gland carcinomas“, SGC) sind seltene Tumoren, die aufgrund ihrer histologischen Vielfalt und den in Abhängigkeit vom Subtyp unterschiedlichen Krankheitsverläufen eine Herausforderung für Diagnostik und Therapie darstellen. Über die Zusammensetzung des Tumormikromilieus (TME) bei SGC ist bislang wenig bekannt. Ein umfassenderes Verständnis der relevanten molekularen Veränderungen und immunologischen Prozesse des Tumors sowie des umgebenden Stromas könnte dazu beitragen, die therapeutische Effizienz – beispielsweise durch eine adjuvante Immunmodulation – zu verbessern. Methoden In diesem Manuskript wurden Ergebnisse aus Studien zusammengefasst, die sich mit der Zusammensetzung des TME bei SGC beschäftigen. Ergebnisse Das Immunzellinfiltrat der verschiedenen Tumorentitäten ist unterschiedlich. Bei einem Drittel der SGC wurde eine Expression des Oberflächenzellrezeptors LAG3 („lymphocyte activation gene 3“) aufHintergrund Speicheldrüsenkarzinome („salivary gland carcinomas“, SGC) sind seltene Tumoren, die aufgrund ihrer histologischen Vielfalt und den in Abhängigkeit vom Subtyp unterschiedlichen Krankheitsverläufen eine Herausforderung für Diagnostik und Therapie darstellen. Über die Zusammensetzung des Tumormikromilieus (TME) bei SGC ist bislang wenig bekannt. Ein umfassenderes Verständnis der relevanten molekularen Veränderungen und immunologischen Prozesse des Tumors sowie des umgebenden Stromas könnte dazu beitragen, die therapeutische Effizienz – beispielsweise durch eine adjuvante Immunmodulation – zu verbessern. Methoden In diesem Manuskript wurden Ergebnisse aus Studien zusammengefasst, die sich mit der Zusammensetzung des TME bei SGC beschäftigen. Ergebnisse Das Immunzellinfiltrat der verschiedenen Tumorentitäten ist unterschiedlich. Bei einem Drittel der SGC wurde eine Expression des Oberflächenzellrezeptors LAG3 („lymphocyte activation gene 3“) auf tumorinfiltrierenden Lymphozyten beobachtet. LAG3 inhibiert – ähnlich wie CTLA‑4 („cytotoxic T‑lymphocyte antigen 4“) und PD‑1 („programmed cell death 1 protein“) – die zelluläre Proliferation, Aktivierung und Homöostase von antitumoral wirksamen T‑Zellen. Höhere Expressionen sind dabei insbesondere bei den prognostisch ungünstigeren Entitäten wie den Speichelgangkarzinomen und Adenokarzinomen NOS („not otherwise specified“) zu beobachten. Schlussfolgerungen LAG3 ist insbesondere bei aggressiven Entitäten und fortgeschrittenen Tumoren nachzuweisen. Folglich könnte eine Therapie mit LAG3-Inhibitoren eine Therapie bei fortgeschrittenen und metastasierten SGC unterstützen.show moreshow less

Download full text files

Export metadata

Statistics

Number of document requests

Additional Services

Share in Twitter Search Google Scholar
Metadaten
Author:M. F. Meyer, C. Arolt, B. A. Kansy, Johannes DoescherORCiDGND, A. Quaas, D. Beutner, S. Lang, J. P. Klußmann
URN:urn:nbn:de:bvb:384-opus4-1013882
Frontdoor URLhttps://opus.bibliothek.uni-augsburg.de/opus4/101388
ISSN:0017-6192OPAC
ISSN:1433-0458OPAC
Parent Title (German):HNO
Publisher:Springer Science and Business Media LLC
Type:Article
Language:German
Year of first Publication:2020
Publishing Institution:Universität Augsburg
Release Date:2023/01/30
Tag:Otorhinolaryngology
Volume:68
Issue:12
First Page:927
Last Page:934
DOI:https://doi.org/10.1007/s00106-020-00926-w
Institutes:Medizinische Fakultät
Medizinische Fakultät / Universitätsklinikum
Medizinische Fakultät / Lehrstuhl für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde
Dewey Decimal Classification:6 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften / 61 Medizin und Gesundheit / 610 Medizin und Gesundheit
Licence (German):Deutsches Urheberrecht