Der Langzeiterfolg einer prothetischen Versorgung ist von verschiedenen Faktoren abhängig. Die Gründe für Misserfolge sind sehr unterschiedlich und reichen von Materialermüdungen bis hin zu Verlusten durch Zementierfehler. Retentionsverlust ist eine häufige Komplikation bei festsitzenden Restaurationen (Hoffman, 2001; De Backer, 2006), wobei es die Aufgabe des Befestigungszementes ist, eine gute ...
Zusammenfassung (Deutsch)
Der Langzeiterfolg einer prothetischen Versorgung ist von verschiedenen Faktoren abhängig. Die Gründe für Misserfolge sind sehr unterschiedlich und reichen von Materialermüdungen bis hin zu Verlusten durch Zementierfehler. Retentionsverlust ist eine häufige Komplikation bei festsitzenden Restaurationen (Hoffman, 2001; De Backer, 2006), wobei es die Aufgabe des Befestigungszementes ist, eine gute Retention zwischen präpariertem Zahn und Restauration herzustellen (Rosenstiel, 1998). Ziel dieser Arbeit war es, festzustellen, ob und inwieweit die mechanischen Eigenschaften von Polycarboxylatzementen auf Abweichungen vom vorgeschriebenen Anmischverhältnis reagieren. Dazu werden drei Vertreter dieser Klasse (Durelon®, Aqualox® und Carboco®) getestet. Obwohl allgemein bekannt ist, dass sich durch Fehler während des Mischungsvorganges die Materialeigenschaften der Zemente verschlechtern, gibt es bislang nur wenige Untersuchungen, die sich mit diesem Thema befassen. Nach Durchführung dieser Studie lässt sich sagen, dass Abweichungen vom vorgeschriebenen Mischungsverhältnis bei den getesteten Zementen Verschlechterung der mechanischen Eigenschaften mit sich bringen können. Das Ausmaß der Veränderungen ist vom Zement abhängig. Das Verschleißverhalten wurde mit Hilfe des Drei-Medien-Abrasionsversuchs untersucht. Der zeitliche Aspekt der Verschleißdaten wurde durch eine Datenerhebung nach 15.000, 20.000 und 50.000 Belastungszyklen berücksichtigt. Um Veränderungen bezüglich der Härte festzustellen wurde die Härteprüfung nach Vickers durchgeführt. Des Weiteren wurde thermische Analyseverfahren mit Hilfe der DTA durchgeführt, mit der die Einblicke in der Aushärtung der Zemente gewonnen werden konnten. Grundsätzlich wurde erwartet, dass mit steigendem Pulveranteil die mechanischen Eigenschaften der Carboxylatzemente steigen. Beim Drei-Medien-Abrasionsversuch stieg die Abnutzung von allen untersuchten Zementen mit zunehmendem Flüssigkeitsgehalt. Bei Aqualox® wurde dies am größten ausgeprägt. Bei Vickers Härteprüfverfahren wurde ebenfalls festgestellt, dass mit höherem Pulveranteil die Werte steigen. Außerdem lässt sich feststellen, dass eine Erhöhung des Flüssigkeitsanteils bei Aqualox® und Carboco® stärkere Auswirkungen bezüglich der Vickers Härte hatte, als eine Erniedrigung. Bei Durelon® wurde ganz Gegenteil festgestellt: Die Erhöhung des Pulversanteils stärkere Auswirkungen aufwies, als eine Erniedrigung. In diesem Verhalten ist Durelon® dem Harvard® Zement ähnlich (Trempler, 2008). Bezüglich Anmischen von Aqualox® mit dem Leitungs- bzw. destilliertem Wasser konnte kein Unterschied festgestellt werden. Durch die DTA wurde bestätigt, dass mit dem erhöhten Flüssigkeitsgehalt die Proben deutlich größeren Enthalpieunterschied zeigten. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass durch Abweichungen von den vorgeschriebenen Mischungsverhältnissen bei den getesteten Carboxylatzementen Verschlechterung bezüglich der mechanischen Eigenschaften auftereten können. Um letztlich jedoch eine eindeutige Aussage darüber treffen zu können, ab wann und inwieweit sich in der zahnärztlichen Praxis Mischungsfehler beim Zementieren klinisch negativ auswirken, wäre es empfehlenswert, weitere Studien anzustellen. Möglich wäre es eine im Kausimulator durchgeführte Untersuchung der Brucheigenschaften von Kronen, die mit korrekten und fehlerhaften Mischungsverhältnis zementiert wären, nach fünfjähriger Belastungszeit.
Übersetzung der Zusammenfassung (Englisch)
The long-term success of treatment with fixed partial dentures depends on different facts. There are a great number of failure reasons. They range from material fatigue to possible cementation errors. Crown dislodgement is an outstanding failure (Hoffman, 2001;De Backer, 2006), besides luting agent serves to create a reliable fixation of the restoration on the prepared tooth (Rosenstiel, ...
Übersetzung der Zusammenfassung (Englisch)
The long-term success of treatment with fixed partial dentures depends on different facts. There are a great number of failure reasons. They range from material fatigue to possible cementation errors. Crown dislodgement is an outstanding failure (Hoffman, 2001;De Backer, 2006), besides luting agent serves to create a reliable fixation of the restoration on the prepared tooth (Rosenstiel, 1998).
The aim of this study was to investigate the influence of incongruent mixing ratios on the physical properties of polycarboxylate cements. For this purpose were tested three specimen of this material type: Durelon®, Aqualox® and Carboco®.
It is a well-known fact that mixing errors deteriorate cement properties but still it has been carried out only a few studies which concern this problem. As a result of this study is possible to say that variations from the recommended powder/liquid ratio can affect the physical properties of tested cements. The significance of changes depends on an each specific luting agent.
Material wear resistance was studied by means of a three-body abrasion test. The wear track depth was measured after 15000, 20000 and 50000 cycles.
The Vickers hardness was measured to determine the changes of hardness.
Further the samples were subjected to a dynamic temperature program using the differential scanning calorimetry (DSC), which demonstrates the setting rate of cement. Generally, it is expected that the cement properties decrease depending on the reduction of powder volume.
As expected, wear has increased with liquid content for all three cements. Such potentest behaviour of all cements was expressed for Aqualox®.
The Vickers hardness increased with higher amount of powder. Aqualox® and Carboco® showed a highly significant influence of increased liquid content on the Vickers hardness. The Vickers hardness of Durelon® was highly influenced by the increasing of powder content. It behaviour concerning hardness resembles the behaviour of Harvard® cement (Trempler, 2008). It was not noticed the property change by mixing of Aqualox® with tap and distilled water.
By means of DSC could be confirmed the fact that blends with the highest liquid content showed the highest enthalpy changes.
The results indicate that mechanical properties of polycarboxylate cements such as hardness or three-body abrasion can be affected by adverse mixing errors. To make a final conclusion whether the mixing errors affect the clinical success of prosthetic treatment or not is suggested to subject a further investigations. For example, it could be a research using a chewing simulator, where crowns have to be cemented with correct and adverse mixing ratios. After simulation of 5 years oral service, the marginal integrity and a final load to fracture test may demonstrate possible clinical effects of incorrectly mixed cement ratios.