Hintergrund und Zielsetzung:
Adipositas zählt zu einem zunehmenden Gesundheitsproblem eines nationalen sowie internationalen Ausmaßes und ist mit einer Reihe kardiometabolischer Veränderungen vergesellschaftet, bzw. für die Entstehung vom metabolischen Syndrom (MetS) mitverantwortlich.
Das Ziel der vorliegenden Promotionsarbeit war die Analyse geschlechtsspezifischer Unterschiede von ...
Zusammenfassung (Deutsch)
Hintergrund und Zielsetzung: Adipositas zählt zu einem zunehmenden Gesundheitsproblem eines nationalen sowie internationalen Ausmaßes und ist mit einer Reihe kardiometabolischer Veränderungen vergesellschaftet, bzw. für die Entstehung vom metabolischen Syndrom (MetS) mitverantwortlich. Das Ziel der vorliegenden Promotionsarbeit war die Analyse geschlechtsspezifischer Unterschiede von kardiometabolischen Parametern in einem Hochrisikokollektiv adipöser Studienteilnehmer unter Berücksichtigung der für beide Geschlechter typischen Körperkomposition.
Methoden: Das Probandenkollektiv bestand aus den Teilnehmern der Regensburger „Weight Loss Studie“ zum Zeitpunkt vor der Gewichtsreduktion. Es wurden Daten von 180 adipösen Frauen im Alter von Ø 43 J. mit Body Mass Index (BMI) von 39,6 ± 7,4 kg/m² und 121 adipösen gleichaltrigen Männern mit BMI von 41,4 ± 8,4 kg/m² ausgewertet. Die Referenzgruppe mit gesunden normalgewichtigen gleichaltrigen Probanden hat 48 Frauen mit BMI von 25,0 ± 3,6 kg/m² und 28 Männer mit BMI von 24,1 ± 2,7 kg/m² umfasst. Parameter der Körperkomposition, des metabolischen Syndroms, Adipozytokine und Atherosklerosemarker wurden nach Adipositasgraden geschlechtsspezifisch verglichen und für Alter, Größe und Fettmasse/fettfreie Masse (FFM) adjustiert.
Ergebnisse: Es konnte bestätigt werden, dass Männer des mittleren Alters häufiger an MetS leiden, allerdings war dieser Unterschied nur bei Probanden mit BMI zwischen 30,0 kg/m² und 34,9 kg/m² zu sehen. Zudem neigen Männer häufiger zur viszeralen Adipositas mit einem größeren Taillenumfang und epikardialer Fettdicke sowie gewichtsunabhängig niedrigeren Adiponektin- und höheren Homocysteinspiegeln. Männer mit MetS zeigten unabhängig von der Körperkomposition häufiger eine Hypertriglyceridämie, erhöhte Nüchternglukose Werte und im Fall einer Adipositas häufiger eine Insulinresistenz. Des Weiteren wurden bei adipösen Männern mittleren Alters eher Beeinträchtigungen der systolischen und diastolischen Funktion als bei gleichaltrigen Frauen diagnostiziert und eine höhere Intima-Media-Dicke (IMT) festgestellt. Die Annahme, dass Leptinspiegel gewichtsunabhängig höher bei Frauen sind, wurde nach der Adjustierung widerlegt. Es konnte keine Geschlechtsabhängigkeit bestätigt werden, somit spiegelt Leptin lediglich den Fettmassenanteil wider. CRP zeigte sich nach der Adjustierung auch weder bei schlanken noch bei adipösen Probanden geschlechtsspezifisch. LDL- und Gesamtcholesterin zeigten weder Geschlechts- noch eine Gewichtsabhängigkeit.
Schlussfolgerung: In der Arbeit konnten einige geschlechtsspezifische Unterschiede im Hochrisikokollektiv adipöser Studienteilnehmer festgestellt werden, bzw. konnten einige Annahmen widerlegt werden. Für die Abklärung, ob sich die dargestellten Genderunterschiede in höherem Lebensalter, bzw. postmenopausal angleichen, müssen die Parameter in größeren Kollektiven mit entsprechender Altersverteilung untersucht werden. Derzeit wird eine Langzeit-Follow up-Untersuchung in unserem Studienkollektiv durchgeführt, um die Auswirkungen einer Gewichtsreduktion nach dreimonatiger Formuladiät und nach erfolgter Ernährungsumstellung und Gewichtsstabilisierung zu untersuchen. Dadurch wird eine Analyse des Einflusses einer Gewichtsreduktion auf die kardiometabolischen Parameter und relevanten Variablen über die Zeit ermöglicht.
Übersetzung der Zusammenfassung (Englisch)
Background and aims:
Obesity is an increasing health problem of national as well as international interest. It is associated with cardiometabolic alterations and is responsible for the progression of the metabolic syndrome (MetS).
This study is aimed at examining gender-specific aspects of cardiometabolic parameters in obese subjects considering the body composition of females and males. ...
Übersetzung der Zusammenfassung (Englisch)
Background and aims: Obesity is an increasing health problem of national as well as international interest. It is associated with cardiometabolic alterations and is responsible for the progression of the metabolic syndrome (MetS). This study is aimed at examining gender-specific aspects of cardiometabolic parameters in obese subjects considering the body composition of females and males.
Methods: The study population were the participants of the prospective longitudinal study „Weight Loss Study“ from Regensburg at baseline. Obese women (n = 180, Body Mass Index (BMI) 39,6 ± 7,4 kg/m²) and obese men (n = 121, BMI 41,4 ± 8,4 kg/m²) of middle age were compared with healthy lean subjects (women n = 48, BMI 25,0 ± 3,6 kg/m²; men n=28, BMI 24,1 ± 2,7 kg/m²) . Parameters of body composition and metabolic syndrome, adipokines and atherosclerosis markers matched by obese degrees were compared considering gender aspects after having adjusted age and height as well as fat mass/fat free mass ratio (FFM).
Results: Middle-aged men with a BMI between 30,0 kg/m² und 34,9 kg/m² suffer more often from the MetS than women. Moreover, male subjects have a larger waist circumference and have more epicardial fat expressing visceral adiposity, as well as weight-independent lower adiponectin- and higher homocystein levels. Irrespective of the body composition male subjects with MetS have more often hypertriglyceridaemia, higher fasting glucose levels and in case of obesity more frequently an insulin resistance. Furthermore obese middle-aged men have more often a lower systolic and diastolic cardiac function and also a greater intima-media thickness (IMT) compared to women of similar age. Concerning the level of leptin a gender aspect could not be verified; higher levels in women only reflect a higher fat mass percentage. The plasma levels of C-reactive Protein (CRP), low-density lipoprotein (LDL) and total cholesterol were after adjustment neither by lean no by obese persons gender-specific.
Conclusions: This study assumed gender-aspects in obese regarding parameters of body composition and metabolic syndrome. Only further elaborate studies can show if gender-specific aspects persist in older age, for example in postmenopausal women. A long term follow-up will be performed in our study group in order to examine the effects of weight loss after a 3-months formula diet and change of nutrition. This way it might be possible to analyse an influence of weight reduction on cardiometabolic parameters and other biomarkers in the long run.