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- URN zum Zitieren dieses Dokuments:
- urn:nbn:de:bvb:355-epub-338851
- DOI zum Zitieren dieses Dokuments:
- 10.5283/epub.33885
Dokumentenart: | Hochschulschrift der Universität Regensburg (Dissertation) |
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Open Access Art: | Primärpublikation |
Datum: | 28 Juni 2016 |
Begutachter (Erstgutachter): | PD DR. Sabine Fredersdorf-Hahn |
Tag der Prüfung: | 1 Juni 2016 |
Institutionen: | Medizin > Lehrstuhl für Innere Medizin II |
Stichwörter / Keywords: | PVAC, atrial fibrillation, LAVR, predictors |
Dewey-Dezimal-Klassifikation: | 600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften > 610 Medizin |
Status: | Veröffentlicht |
Begutachtet: | Ja, diese Version wurde begutachtet |
An der Universität Regensburg entstanden: | Ja |
Dokumenten-ID: | 33885 |
Zusammenfassung (Deutsch)
Einleitung und Zielsetzung: Vorhofflimmern ist die häufigste anhaltende Rhythmusstörung im Erwachsenenalter und ist mit einer erhöhten Morbidität und Mortalität verbunden. Pathophysiologisch liegt eine Mikro-Reentry-Erregungsstörung vor, deren ungeordnete Erregungsfront so langsam in den Vorhöfen kreist, dass sie immer wieder auf erregbares Gewebe trifft. Bei symptomatischen Patienten mit ...
Zusammenfassung (Deutsch)
Einleitung und Zielsetzung:
Vorhofflimmern ist die häufigste anhaltende Rhythmusstörung im Erwachsenenalter und ist mit einer erhöhten Morbidität und Mortalität verbunden. Pathophysiologisch liegt eine Mikro-Reentry-Erregungsstörung vor, deren ungeordnete Erregungsfront so langsam in den Vorhöfen kreist, dass sie immer wieder auf erregbares Gewebe trifft. Bei symptomatischen Patienten mit therapierefraktärem Vorhofflimmern hat sich in den letzten Jahren die Pulmonalvenenisolation (PVI) mit Radiofrequenzablation als anerkanntes Therapieverfahren etabliert.
Die Größe des linken Vorhofs ist ein wichtiger Parameter im Hinblick auf die Erfolgsprognose der PVI und steht in engem Zusammenhang mit der Entstehung von VHF. Bezüglich der Ätiologie von VHF äußerte sich Wijffels mit folgendem Zitat: „AF begets AF.“ Häufige Episoden von VHF führen in der Regel zu einer Dilatation des linken Vorhofs. Diese Vergrößerung des linken Atriums wiederum erhöht die Wahrscheinlichkeit für das Auftreten von Vorhofflimmern. Verantwortlich dafür ist der Prozess des atrialen Remodelings, welcher eine elektrische, kontraktile und strukturelle Komponente enthält.
Ziel der vorliegenden Arbeit bestand darin, die LAV prä und post Ablation mittels kardialer MRT und CT Bilder zu bestimmen, um eine linksatriale Volumenreduktion (LAVR) nach PVI bei Patienten mit VHF zu zeigen. Außerdem suchte man nach positiven unabhängigen Prädiktoren für eine LAVR nach PVI.
Methoden:
Bei unserer Studie handelt es sich um eine retrospektive Analyse.
Es wurden 60 Patienten (32 Männer, 28 Frauen, Durchschnittsalter 62 ± 1,4) mit symptomatischem und medikamentös-therapierefraktärem paroxysmalem oder persistentem VHF in die Studie eingeschlossen. Ausgeschlossen wurden Patienten mit klinisch relevanten Klappenvitien, einem Shuntvitium und Patienten, bei denen es aufgrund der schlechten Bildqualität der MRT und CT-Bilder nicht möglich war, die Grenzen des linken Vorhofs ausfindig zu machen. Alle Patienten erhielten vor und nach der PVI eine MRT bzw. CT-Untersuchung, um das linksatriale Volumen zu bestimmen. Die Pulmonalvenenisolation
wurde mit einem Pulmonalvenenisolationskatheter durchgeführt. Die klinische Nachuntersuchung und das 72-Stunden-EKG wurden jeweils einen, drei und sechs Monate nach Ablation durchgeführt und danach alle sechs Monate.
Um das LAV zu bestimmen wurden die prä und postprozeduralen MRT/CT-Bilder von jeweils einer einzelnen Person analysiert, die die Ergebnisse der Ablation, der klinischen Nachuntersuchungen sowie jegliche Vorerkrankungen der Patienten nicht kannte. Mit der Hand umkreiste man die Querschnittsfläche des linken Vorhofs in jeder einzelnen Schicht, vom Dach des Vorhofs bis zur Mitralklappe, wobei man aber die Öffnungsfläche der Segelklappe ausschloss. Das linke Herzohr sowie die Pulmonalvenen wurden abgeschnitten. Die LA-Flächen wurden automatisch berechnet. Das LAV erhielt man durch Summierung der LA-Flächen und anschließender Multiplikation mit dem Abstand zwischen den Schichten. Das LAV gibt die bestmöglichste Näherung der tatsächlichen Größe des linken Vorhofs.
Ergebnisse:
Eine signifikante LAVR (n=60, 89,3±3,9 vs. 79,5±3,6 ml, p<0,0001) zeigte sich bei der gesamten Studienpopulation, vor allem in der Subgruppe mit den erfolgreich abladierten Patienten mit dauerhaft wiederhergestelltem SR (n=45, 85,2 ±4,6 ml vs. 72,5±3,7 ml, p< 0,0001). Eine signifikante LAVR fand man auch bei Patienten mit primären VHF (n=25, 88,8±6,8 vs. 72,7±5,3ml p<0,0001). Patienten mit begleitender arterieller Hypertonie (n=32, 89±4,8 vs. 86,7±5ml, p=0,3), KHK (n=12, 91,6±7,8 vs. 89,1±7,8 ml, p=26) oder LVH (n=10, 86,3±5,5 vs. 83,1±5,3 ml, p= 0,27) wiesen keine signifikante LAVR auf. Positive Prädiktoren für eine signifikante LAVR sind folgende Parameter: Die Abwesenheit einer arteriellen Hypertonie, primäres VHF, eine erfolgreiche Ablation (klinisch und im LZ-EKG) und ein großer linker Vorhof vor Ablation.
Schlussfolgerung:
Basierend auf der Subgruppe von Patienten mit primärem VHF führt eine PVI vier Monate nach der Prozedur zu einer signifikanten LAVR, vor allem bei den Patienten mit erfolgreich durchgeführter Ablation mit dauerhaft wiederhergestelltem SR. Komorbiditäten wie eine arterielle Hypertonie verhindern dieses reverse atriale Remodeling trotz erfolgreicher Ablation. Eine erhöhte Nachlast mag hier eine relevante Rolle spielen. Die klinischen Auswirkungen müssen noch weiter untersucht werden.
Übersetzung der Zusammenfassung (Englisch)
Introduction and aims: Atrial fibrillation (AF) continues to be the most common cardiac rhythm disturbance encountered in clinical practise and important contributor to population morbidity and mortality. For patients with highly symptomatic AF, pulmonary vein ablation (PVI) showed to be a successful treatment strategy. The size of the left atrium (LA) is an important predictor of the outcome ...
Übersetzung der Zusammenfassung (Englisch)
Introduction and aims:
Atrial fibrillation (AF) continues to be the most common cardiac rhythm disturbance encountered in clinical practise and important contributor to population morbidity and mortality. For patients with highly symptomatic AF, pulmonary vein ablation (PVI) showed to be a successful treatment strategy. The size of the left atrium (LA) is an important predictor of the outcome following PVI and is associated with the development of AF. Frequent episodes of paroxysmal or even more persistent AF often result in atrial enlargement. LA enlargement is known to be an important component of atrial remodeling, which again promotes Atrial Fibrillation (“AF begets AF”). Therefore we investigated the left atrial volume reduction (LAVR) in patients with paroxymal and persistent AF undergoing PVI with the pulmonary vein ablation catheter (PVAC) by assessing LAV using pre-and post-procedural MDCT or CMRI and analysed predictors of outcome concerning the LAVR.
Methods:
This retrospective non-randomized study was performed at the University Medical Center Regensburg, Germany. The study included 60 patients (32 men, 28 women, mean age 62 years) with highly symptomatic AF presenting for PVI and available pre-and postprocedural cardiac imaging (CMRI or MDCT) allowing LAV measurement. Exclusion criteria were poor image quality impeding tracing of LAV or clinically significant valvular disease or shunt vitium. PVI was performed using a PVAC. Patients were evaluated clinically 1, 3 and 6 months following ablation procedure and every 6 months thereafter. In addition, at each follow-up vistit 72h-ECG Holter monitoring was performed to reveal any clinically asymptomatic recurrences of AF. Analysis was carried out offline by an experienced single observer blinded to the results oft the ablation procedure, patient’s clinical data and follow-up. The endocardial border of the LA was manually traced on each cross-sectional image incipient on the roof of the LA extending to the mitral annulus, which was excluded at the point of insertion of the mitral valve leaflets. Care was taken to exclude the PVs and or LAA wall. LA areas were automatically calculated and LAV was obtained by LA area summation and multiplikation with the distance between two slices.
Results:
Significant LAVR (n=60, 89,3±3,9 vs. 79,5±3,6 ml, p<0,0001) was shown for the study group as a whole, caused particularly by the subgroup of patients with ablation success (n=45, 85,2±4,6 vs. 72,5±3,7 ml, p<0,0001). In addition significant LAVR was shown for patients with lone AF (n=25, 88,8±6,8 vs. 72,7 ±5,3 ml, p<0,0001), but not for patients with AF and concomitant arterial hypertension (n=32, 89±4,8 vs. 86,7±5 ml, p=0,3), coronary artery disease (n=12, 91,6±7,8 vs 89,1±7,8 ml, p=0,26) or left ventricular hypertrophy (n=10, 86,3±5,5 vs. 83,1± 5,3ml, p=0,27). Multivariate analysis revealed absence of aterial hypertension, lone AF, ablation success and initial LA enlargement as independent predictors for significant LAVR following ablation (each p<0,05).
Conclusion:
Based on the subgroup of patients with lone AF, PVI leads to a significant LAVR four months after the procedure, especially in patients with clinical success in terms of AF freedom. Comorbidities such as arterial hypertension may prevent this reverse atrial remodeling, despite AF freedom. Clinical implications need to be further elucidated.
Metadaten zuletzt geändert: 25 Nov 2020 22:35