Anti-Glykan-Serum-Antikörper sind mit einem komplizierten Krankheitsverlauf des Morbus Crohn assoziiert

URN zum Zitieren dieses Dokuments:: urn:nbn:de:bvb:355-epub-235587
DOI zum Zitieren dieses Dokuments:: 10.5283/epub.23558

Wolf, Alexandra

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Veröffentlichungsdatum dieses Volltextes: 16 Mrz 2012 09:36

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Dokumentenart:	Hochschulschrift der Universität Regensburg (Dissertation)
Open Access Art:	Primärpublikation
Datum:	16 März 2012
Begutachter (Erstgutachter):	PD Dr. Frank Klebl
Tag der Prüfung:	29 Februar 2012
Institutionen:	Medizin > Lehrstuhl für Innere Medizin I
Stichwörter / Keywords:	Morbus Crohn, Anti-Glykan-Serum Antikörper, komplizierter Krankheitsverlauf, Crohn’s disease, anti-glycan-serum antibodies, complicated disease, Anti-C, Anti-L
Dewey-Dezimal-Klassifikation:	600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften > 610 Medizin
Status:	Veröffentlicht
Begutachtet:	Ja, diese Version wurde begutachtet
An der Universität Regensburg entstanden:	Ja
Dokumenten-ID:	23558

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Zusammenfassung (Deutsch)

Zusammenfassung (Deutsch)

Der MC zeigt klinisch ein heterogenes Krankheitsbild mit der häufigen Ausbildung von Fisteln und Stenosen, welche eine chirurgische Intervention notwendig machen. Doch Operationen führen zu keiner Heilung der Erkrankung und im Verlauf werden multiple Rezidive und Re-Operationen beobachtet. Die Erkrankung des MC ist sehr variabel und in seiner Ausprägung und Progression nicht vorhersehbar. Daher wäre es wünschenswert, Marker zur Verfügung zu haben, die Patienten mit einem hohen Risiko für die Ausbildung von Komplikationen und einer schnellen Krankheitsprogression bei Diagnosestellung identifizieren. Unter dieser Voraussetzung wäre es möglich, diese Patienten von Erstdiagnose an mit aggressiven Medikamenten zu behandeln, welche die Entwicklung von Fisteln und Stenosen verhindern. Diese Therapie ist mit Nebenwirkungen verbunden, doch könnte sie einen langen Leidensweg der Patienten mit hohem Komplikationsrisiko verhindern. Einen Beitrag zur Weiterentwicklung potentieller Marker liefert die vorliegende Arbeit. Eine große Kohorte von Patienten mit MC (N=363) wurde bezüglich des Vorliegen von Anti-Glykan-Serum Antikörper untersucht.
Die Ergebnisse veranschaulichen, dass die neu beschriebenen Anti-Glykan-Serum-Antikörper Anti-C und Anti-L zusammen mit den bereits beschriebenen Antikörpern ACCA, ALCA, AMCA und dem bisher am besten beschriebenen Marker gASCA mit einem schweren Verlauf des MC assoziiert waren. Die Immunantwort war mit dem Auftreten von Komplikationen (Fistel/Stenose), einem frühen Krankheitsbeginn, MC-bedingten Operationen und einem Ileumbefall assoziiert. Dies galt für die qualitative (Anzahl an positiv getesteten Antikörpern) und quantitative (Antikörperlevel) Immunantwort.
Eine starke, unabhängige Assoziation konnte zudem besonders für die neuen Antikörper nachgewiesen werden: für Anti-L (OR 2.3) mit Komplikationen und für Anti-L (OR 2.4) und Anti-C (OR 3.0) mit MC-bedingten Operationen. Selbst unter Berücksichtigung von Komplikationen als Störfaktor erwies sich für Anti-C die stärkste, unabhängige Assoziation des gesamten Antikörperpanels mit MC-bedingten Operationen.
Folglich könnten die neuen Anti-Glykan-Serum-Antikörpern, Anti-C und Anti-L zusammen mit ACCA, ALCA, AMCA und gASCA, aufgrund der nachgewiesenen Assoziation mit einem komplizierten Verlauf des MC und MC-bedingten Operationen in Zukunft für die Einteilung der MC Patienten in homogenere Subgruppen und damit für die Verlaufsprognose des MC hilfreich sein. Durch angepasste Therapien an die Aggressivität der MC-Phänotypen könnten Langzeitprognosen verbessert werden. Bevor die Marker zur Anwendung in der Klinik empfohlen werden können sind prospektive Langzeitstudien notwendig.

Übersetzung der Zusammenfassung (Englisch)

With a heterogeneous clinical picture it’s typical for the Crohn’s disease (CD) to lead to complications such as fistulae and stenosis which leads to the necessity of a surgical intervention. These operations don’t cure the disease and further operations are quite common. The disease of the CD is very variable and cannot be foreseen in its character and progression. Because of this it would be desirable to rely on certain markers, which are able to identify patients with a high risk for complications and an accelerated progression of disease. Based on this condition it would be possible to tread patients from the first diagnosis onwards with aggressive medicine which prevents the development of fistulae and stenosis. This therapy might lead to some unwanted issues but it also might be able to prevent a patient from a life of suffering of several sever complications.
This work contributes to the development of such markers. Therefore a cohort of 363 patients identified with CD where analyzed about the presents of the anti-glycan-serum antibodies.
The results of this work demonstrate that the recently described anti-glycan-serum antibodies Anti-C and Anti-L in combination with the already described antibodies ACCA, ALCA, AMCA and gASCA are associated with a complicated Crohn’s disease behavior. The antibodies were associated with complications like fistulae and stenosis, an early disease onset, CD dependent surgery and ileum involvement. This was observed for both quantitative (titer) and qualitative (positivity) antibody responses. A strong and independent association could be found for Anti-L with complications and Anti-L and Anti-C with CD related surgery.
So it was shown, that the new anti-glycan serum antibodies Anti-C and Anti-L combined with ACCA, ALCA, AMCA and gASCA are associated with a complicated disease behavior and may be used to divided Patient with Crohn’s disease in homogeneous subgroups of disease behavior. Through adapted therapy the clinical outcome may be improved. Prior to the use of the antibodies in clinical practice prospective long-term studies are necessary.

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