Die Einführung der sechsstufigen Realschule im Freistaat Bayern - eine kritische Analyse - Publikationsserver der Universität Regensburg

URN zum Zitieren dieses Dokuments:: urn:nbn:de:bvb:355-epub-199899
DOI zum Zitieren dieses Dokuments:: 10.5283/epub.19989

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Veröffentlichungsdatum dieses Volltextes: 04 Mrz 2011 16:10

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Dokumentenart:	Hochschulschrift der Universität Regensburg (Dissertation)
Open Access Art:	Primärpublikation
Datum:	4 März 2011
Begutachter (Erstgutachter):	Prof. em. Dr. Heinz-Jürgen Ipfling
Tag der Prüfung:	27 Januar 2010
Institutionen:	Humanwissenschaften > Institut für Erziehungswissenschaften
Themenverbund:	Nicht ausgewählt
Stichwörter / Keywords:	Realschule, Schulreform, Bayern, Schulsystem in Deutschland, Schuldifferenzierung, Leistungsdruck, Schulerfolg, Schulleistung, demographische Entwicklung, Schülerströme, Zukunft der Hauptschule, Schul- und Bildungspolitik, Schulpädagogik, Bildungsstatistik
Dewey-Dezimal-Klassifikation:	300 Sozialwissenschaften > 370 Erziehung, Schul- und Bildungswesen
Status:	Veröffentlicht
Begutachtet:	Ja, diese Version wurde begutachtet
An der Universität Regensburg entstanden:	Ja
Dokumenten-ID:	19989

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Zusammenfassung (Deutsch)

Zusammenfassung (Deutsch)

Im April 2000 entschied sich das Bayerische Parlament für die Einführung der sechsstufigen Realschule. Diese Schulreform ging mit einem Volksbegehren einher, in dessen Zusammenhang es zu einer Polarisierung und Zuspitzung des Konflikts kam. Trotzdem war es der Bayerischen Staatsregierung im November 2005 eine Diskussionsrunde über den Ausbau eines zweigliedrigen Schulsystems durch die Abschaffung der sechsstufigen Realschule wert.
Warum hat die Staatsregierung erst im November 2005 über die Zusammenlegung von Haupt- und Realschule diskutiert? Seit dem Schuljahr 1991/92 bestand in Sachsen und Thüringen ein zweigliedriges Schulsystem. Im pädagogischen Bereich kam es seit den 1960er Jahren zu wiederholten Empfehlungen, dieses Schulsystem in der Sekundarstufe I aufzubauen. Wurde die sechsstufige Realschule als vorübergehendes Modell eingeführt? Im Februar 1999 stellte Kultusministerin Hohlmeier im Bayerischen Landtag ein umfassendes Reformpaket der Staatsregierung zur zukunftsorientierten Weiterentwicklung des Schulwesens vor. Dazu gehörte vor allem die Einführung der sechsstufigen Realschule.
Dieser Thematik wurde in der Fachliteratur bisher nur geringe Aufmerksamkeit geschenkt. So soll in der vorliegenden Arbeit versucht werden, den Einführungsprozess der sechsstufigen Realschule umfassend und systematisch zu analysieren, sowie die Argumente für die Notwendigkeit dieser Schulreform zu überprüfen. Arbeitsziel sollte sein, sowohl die schulpolitische als auch die schulpädagogische Problematik aufzuzeigen, die sich im Umfeld der Einführung und im Anschluss daran herauskristallisierte.
Als Folge dieser Realschulreform kam es zu einer Erhöhung des Leistungsdrucks bei den Grundschülern und zur Schließung zahlreicher Hauptschulen. Die Lenkung der gymnasialen Schülerströme durch die Einführung der sechsstufigen Realschule sah man als gescheitert an. In Bezug auf einen besseren Schulerfolg und eine bessere Schulleistung kamen viele fragwürdige Untersuchungsergebnisse des Bayerischen Staatsinstituts (ISB) zum Schulversuch „sechsstufige Realschule“ zutage. Das ISB sollte dies erläutern – ansonsten ließe sich vermuten, dass eventuell eine Datenmanipulation stattgefunden hätte. Die Einführung der sechsstufigen Realschule ist – wie aus der vorliegenden Arbeit zu erkennen ist – weder bildungspolitisch noch pädagogisch nachzuvollziehen.

Übersetzung der Zusammenfassung (Englisch)

In April 2000, the Bavarian Federal State Parliament decided to introduce the six-stage Realschule. This educational reform was accompanied by a petition for a referendum in connection with which it came to a polarization and sharpening of the conflict. Nevertheless a discussion arose in the Bavarian State Government about the development of a bipartite school system by the abolition of the six-stage Realschule in November 2005.
Why did the State Government discuss the joining of Haupt- and Realschule only in November 2005? Since the school year 1991/92 there has been a bipartite school system in Saxony and Thuringia. In the educational area recommendations have been issued repeatedly since the 1960s to build up this school system in the secondary school level. Was the six-stage Realschule established as a temporary model? Minister of Education and Cultural Affairs Hohlmeier introduced a comprehensive reform package of the State Government for a future-oriented further development of the school system in the Bavarian Federal State Parliament in February 1999. Primarily the introduction of the six-stage Realschule was included.
Only little attention has been given to this topic in specialized literature until now. In this sense the present paper should be an attempt to analyse the process of introduction of the six-stage Realschule comprehensively and systematically as well as to check the arguments for the necessity of this educational reform. Purpose is to point out both the school political and the school educational difficulties which develop from this introduction and its results.
As a result of this educational reform there has been an increase of the pressure among the primary pupils, and numerous Hauptschulen were closed. The steering of the streams of primary pupils into Gymnasien through introducing the six-stage Realschule was regarded as a failure. Concerning a better success and performance in school various doubtful fact-findings of the Bavarian state institute (ISB) with regards to the educational experiment "six-stage Realschule" became evident. The ISB should explain this - otherwise, one might speculate that data manipulation took place. The introduction of the six-stage Realschule can be comprehended neither educational-politically nor pedagogically, as the present work shows.

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