Wem gehört die Geschichte des Krieges? Die Darstellung der postjugoslawischen Kriege in deutsch- und schwedischsprachiger Literatur

Language
de
Document Type
Doctoral Thesis
Issue Date
2017-03-13
Issue Year
2017
Authors
Zeltner, Anja
Editor
Abstract

This paper compares literary presentations of the 1990’s Post-Yugoslavian Wars in German and Swedish literature. The Austrian author Peter Handke mainly initiated the discourse in Germanic literature. However, the analysis is not confined to him. Additional research includes around twenty Germanic and ten Swedish texts. The study focusses on their literary approach to the topic, the motives and their influence on media and academia. The paper shows that the Germanic and Swedish literary landscape fundamentally differ. One of the reasons for this is that the Swedish texts are frequently influenced by biographic experiences of the authors meanwhile the Germanic authors usually had not been personally affected by the wars. Thus, in comparison to the Germanic texts, Swedish literature is less likely to criticize the media's presentation of war actions because of its first-hand information about it.

Abstract

Diese Arbeit beschäftigt sich komparatistisch mit literarischen Darstellungen der postjugoslawischen Kriege der 90er Jahre. Verglichen wird die deutsch- und die schwedischsprachige Literaturlandschaft. In der deutschsprachigen Literatur wurde der Diskurs vor allem durch literarische Reiseberichte des österreichischen Schriftstellers Peter Handke angestoßen; die vorliegende Analyse beschränkt sich jedoch nicht auf diesen Autoren. Zusätzlich werden rund 20 weitere deutschsprachige Texte hinsichtlich ihrer literarischen Verfahrensweisen und Motivik sowie ihrer Wirkung in Presse und Wissenschaft untersucht. Gleiches geschieht mit etwa zehn schwedischsprachigen Texten. Es stellt sich bei der Untersuchung heraus, dass sich die Diskurse in der deutsch- und schwedischsprachigen Literaturlandschaft grundlegend unterscheiden. Einer der Gründe dafür ist, dass die schwedischsprachigen Texte häufiger von biografischen Erlebnissen der Autorinnen und Autoren geprägt sind und damit weniger die Fragen von Augenzeugenschaft und Medienkritik behandeln, die im deutschsprachigen Diskurs im Vordergrund stehen. Die fehlende eigene Kriegserfahrung von Autorinnen und Autoren spiegelt sich hingegen in den deutschsprachigen Texten.

DOI
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