Einfluss unterschiedlicher Spülvolumina und Aktivierungen auf die Entfernung von Dentinspänen aus simulierten Wurzelkanalextinktionen

Language
de
Document Type
Doctoral Thesis
Issue Date
2016-05-30
Issue Year
2016
Authors
Adam, Max
Editor
Abstract

Zusammenfassung

Hintergrund und Ziele: Spüllösungen unterstützen die mechanische Wurzelkanalaufbereitung und haben in der Endodontie großen Einfluss auf den Erfolg der Behandlung. Die Wirksamkeit der Spüllösung lässt sich über die Art, die Konzentration, das Volumen und die Temperatur der Spülflüssigkeit beeinflussen. Zusätzlich kann die Effektivität der im Wurzelkanal applizierten Spülung durch gezielte Aktivierung gesteigert werden. Anhand eines Zahnmodells mit artifiziell angelegten, mit Dentindebris gefüllten Ausbuchtungen wurde der Einfluss verschiedener Spülvolumina und verschiedener Aktivierungsarten auf die Reinigungsleistung von Spülflüssigkeiten untersucht.

Material und Methode: Bezugnehmend auf das Modell von Lee et al. wurden 40 humane, gerade Zähne mit einer Wurzel maschinell bis ISO 80 aufbereitet und über das Ge-frierbruchverfahren der Länge nach in zwei Hälften geteilt. In die Kanalwände wurden drei standardisierte Mulden bzw. in der kontralateralen Zahnhälfte eine standardisierte Rille angelegt. Rillen und Mulden wurden mit Dentindebris befüllt und die Zahnhälften remontiert. Diese teilbaren Zahnmodelle wurden in vier Gruppen zu je zehn Zähnen aufgeteilt. Die Gruppen 1 und 2 wurden mit 2 ml Zitronensäure und 2 ml NaOCl gespült, wobei die Aktivierung mit Endobürstchen bei Gruppe 1 durch Oszillation, bei Gruppe 2 mit Schall erfolgte. In den Gruppen 3 und 4 wurde mit 10 ml Zitronensäure und 10 ml NaOCl gespült. Die Aktivierung in Gruppe 3 und 4 erfolgte ebenso mit Oszillation bzw. mit Schall. Nach Teilung der Zähne wurden die verbliebenen Verunreinigungen der Rillen und Mulden von drei unabhängigen Betrachtern bei 0,4-, 2- und 6-facher Vergrößerung beurteilt. Die Bewertung erfolgte nach dem Schema von Lee et al., wobei eine vollständig gereinigte Ausbuchtung den Wert 0 und eine vollständig gefüllte Ausbuchtung den Wert 3 erhielt.

Ergebnisse: Die statistische Auswertung der Ergebnisse zeigte, dass die Veränderung des Spülvolumens von 2 ml auf 10 ml keine signifikante Auswirkung auf die Reinigung der Ausbuchtungen hatte. Des Weiteren ergaben sich keine signifikanten Unterschiede zwischen den beiden Aktivierungsarten Schall und Oszillation. Die zur Aktivierung verwendeten Endobürstchen wiesen nach dem Gebrauch starke Verformungen auf. Es wurden aber keine Hinweise auf Borstenfrakturen beobachtet. Die apikalen Mulden waren signifikant schlechter gereinigt als die Rillen und tendenziell schlechter als mittleren und koronalen Mulden sowie die Rillen. Eine vollständige Reinigung wurde mit keiner der unterschiedlichen Methoden erreicht. Die Gruppe 3 (Sonicare / 2 ml Zitronensäure und NaOCl im Wechsel) erzielte dabei – bei einem Ausreißer – stets Bewertungen von 0 bis 1.

Schlussfolgerung: Im Gegensatz zu vergleichbaren Studien brachte die Steigerung des Spülvo-lumens in der vorliegenden Arbeit keine Vorteile. Im Konsens zu anderen Stu-dien erwies sich der apikale Bereich des Wurzelkanals als am schwierigsten zu reinigen. Auch wenn keine signifikanten Unterschiede zwischen den verschiedenen Gruppen vorlagen, wäre aufgrund der günstigsten Ergebnisse die schallaktivierte Spülung bei 2 ml Spülvolumen klinisch zu bevorzugen.

DOI
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