Effizienz vier verschiedener Reinigungsprotokolle zur Entfernung artifiziell platzierter Dentinspäne in lateralen Wurzelextensionen

Language
de
Document Type
Doctoral Thesis
Issue Date
2015-09-24
Issue Year
2015
Authors
Oefler, Frank
Editor
Abstract

1.1 Hintergrund und Ziele Bedingt durch morphologische Besonderheiten einer Zahnwurzel können bei einer Wurzelkanalbehandlung seitliche Ausbuchtungen verbleiben, die nicht durch eine Spülung alleine zu reinigen sind. Dieses Problem lässt sich möglicherweise durch Schall- bzw. Ultraschallaktivierung verbessern. Das Ziel dieser in-vitro-Studie war es deshalb, anhand teilbarer Zahnmodelle die Effizienz von schall- bzw. ultraschallaktivierter Spülung bezüglich der Entfernbarkeit artifiziell platzierter Dentinspäne zu untersuchen. 1.2 Material und Methode Je 22 extrahierte menschliche Zähne mit geraden und 22 mit gekrümmten Wurzelkanälen wurden dekapitiert, bis ISO 80 maschinell aufbereitet und danach mittels Gefrierbruchtechnik entlang der Wurzellängsachse in zwei Hälften geteilt. Anschließend wurden in der Kanalwand einer Wurzelhälfte jedes Zahnes eine standardisierte Rille (Länge 4 mm, Breite 0,2 mm, Tiefe 0,5 mm, 2 - 6 mm vom Apex entfernt) und in der zweiten Hälfte drei Mulden (Durchmesser 0,3 mm, Tiefe 0,5 mm, 2, 4 und 6 mm vom Apex entfernt) angelegt, wie bei Lee et al. (2004) beschrieben. Diese Vertiefungen wurden anschließend komplett mit Dentinspänen gefüllt. Beide Wurzelhälften wurden reponiert, zur besseren Fixierung in Silikonmasse eingebettet und die Zähne in vier im Folgenden aufgeführte Gruppen aufgeteilt: Gruppe 1: Schallaktivierung, 11 Zähne, gerader Wurzelkanalverlauf
Gruppe 2: Schallaktivierung, 11 Zähne, gekrümmter Wurzelkanalverlauf Gruppe 3: Ultraschallaktivierung, 11 Zähne, gerader Wurzelkanalverlauf Gruppe 4: Ultraschallaktivierung, 11 Zähne, gekrümmter Wurzelkanalverlauf Als Spüllösungen wurden Zitronensäure (40%) und Natriumhypochlorit (3%) verwendet. Spülvolumina (jeweils 2 ml), Einwirkzeit der Spüllösung und Aktivierungsdauer (jeweils 2x 15 Sekunden) waren bei allen Gruppen gleich. Die Aktivierungen wurden jeweils mit einem glatten Nickel-Titan-Spreader-Rohling (VDW) durchgeführt. Die Beurteilung der Sauberkeit der lateralen Extensionen erfolgte durch drei Untersucher anhand der Bewertungsskala von Lee et al. (2004) mit Hilfe von Lichtmikroskopaufnahmen. 1.3 Ergebnisse Mulden konnten im Vergleich zu den Rillen signifikant besser gereinigt werden (p=0,002). Ausbuchtungen konnten in geraden Kanälen tendenziell besser gereinigt werden als in krummen, bei apikalen Mulden signifikant (p=0,046). Nach schallaktivierter Spülung resultierten meist bessere Reinigungsergebnisse. Diese Unterschiede waren bei allen drei Mulden signifikant (p<0,05). 1.4 Schlussfolgerungen Insgesamt gesehen traten im Rahmen dieser Studie zwischen den unter-suchten Gruppen kaum signifikante Unterschiede auf. Die schallaktivierte Spülung hatte leichte Vorteile gegenüber der ultraschallaktivierten. Seitliche Ausbuchtungen gerader Kanäle waren zudem etwas besser zu reinigen.

DOI
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