NESSI-FÖSL. Konzeption und Evaluation eines Schülerlabors für Förderschüler aus chemiedidaktischer Perspektive

Language
de
Document Type
Doctoral Thesis
Issue Date
2015-01-07
Issue Year
2014
Authors
Schmitt-Sody, Barbara
Editor
Abstract

The student-lab “NESSI-Lab“ at the university of Erlangen-Nuremburg aims to enhance scientific literacy among students. The already established NESSI-Lab offers a one day experience in chemistry for regular school classes from first to sixth grade,. The new project “NESSI-FÖSL“ expends to another target group for children with hearing loss and learning disabilities. Based on the theoretical background concerning student-labs and special education, the research question was framed: ‘How should the concept of a student-lab for children with learning disabilities and hearing loss be designed to maximize learning gains?’. A pilot study was conducted to adopt changes to the lab. The study included a survey of special education teachers about experiments in special education schools. Additionally, special education teachers criticised the learning material from the regular NESSI-Lab. After adapting the concept, the understanding and learning gains have been examined, by interviews with 23 hearing impaired children between ages 8 to 10 years. The results of the survey illustrate that linguistic simplification, visualization for instruction, explaining the experiments using models, and a sign glossary for language improvement are necessary. In concluding, they were implemented in the project „NESSI-FÖSL“. Due to the inclusion of disabled children, parts of the „NESSI-FÖSL“-concept were integrated in the regular NESSI-Lab. Therefore, NESSI-Lab achieves the enhancement of scientific literacy for all children.

Abstract

Das Nürnberg-Erlanger-Schüler- und Schülerinnen-Labor, kurz NESSI-Lab, strebt die Förderung der naturwissenschaftlichen Grundbildung an. Ursprünglich richtet sich das Schüler-labor an die Klassenstufen 1 bis 6 allgemeinbildender Schulen. Im Rahmen des vorgestellten Teilprojektes „NESSI-FÖSL“ öffnet sich das Schülerlabor auch für Förderschulen mit dem Förderschwerpunkt Hören und Lernen. Aufbauend auf theoretischen Überlegungen zu chemiedidaktischen Hintergründen eines Schülerlabors und sonderpädagogischen Aspekten, wie die Auswirkungen der Förderschwerpunkte Hören und Lernen, wurde folgende Forschungsfrage formuliert: „Wie sollte ein Schülerlabor gestaltet sein, um nachhaltiges Lernen bei hörgeschädigten bzw. lernbehinderten Kindern zu erreichen?“. Zur Beantwortung dieser Frage wurde eine Lehrerbefragung durchgeführt, welche das Thema „Experimentieren an der Förderschule“ erfasst. Anschließend beurteilten Sonderpädagogen die bereits vorliegenden Lernmaterialien aus dem regulären NESSI-Lab. Diese beiden Befragungen und eine Analyse der für die Förderschwerpunkte Hören und Lernen geltenden Lehrpläne stellten die Basis für die Anpassung des Konzepts „NESSI-Lab“ an die Förderschule dar. Die Adaption wurde durch Veränderung der Auswahl der Experimente, der Vorlagen, des Ablaufs und der Einführung der Studierenden, welche als Betreuer im NESSI-Lab agieren, vollzogen. Um die Nachhaltigkeit des Lernens zu erfassen, erfolgte nach einer Erprobungsphase eine begleitende Evaluierung. Die Ergebnisse der Befragungen und Evaluierung zeigen, dass für ein Schülerlabor für Förderschulen zusätzliche Maßnahmen wie Visualisierungen notwendig sind, um nach-haltiges Lernen bei hörgeschädigten bzw. lernbehinderten Kindern zu fördern. Zudem stellt sich heraus, dass die Nachhaltigkeit des Lernens – insbesondere auf Durchführungs- und Beobachtungsebene der durchgeführten Experimente – mit diesem Konzept gefördert wird. Aus diesen Ergebnissen und den Ergebnissen einer Erprobung der Lernmaterialien im Unterricht wurden weitere Maßnahmen, wie ein Glossar, abgeleitet, die abschließend in das Konzept eingearbeitet wurden. Das Projekt „NESSI-FÖSL“ wird an der Universität Erlangen-Nürnberg verstetigt und dessen Konzept, aufgrund der voranschreitenden Inklusion, in das reguläre NESSI-Lab mit aufgenommen. Damit erfolgt die Förderung naturwissenschaftlicher Grundbildung aller Kinder.

DOI
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