Zur Eignung von dentalen Kompositen für den direkten Höckerersatz im Seitenzahnbereich - eine Abrasionsstudie

Language
de
Document Type
Doctoral Thesis
Issue Date
2014-07-15
Issue Year
2014
Authors
Schlick, Carolin
Editor
Abstract

1.1 Hintergrund und Ziele Die Langlebigkeit von zahnmedizinischen Kompositfüllungen konnte im Laufe der letzten Jahre signifikant verbessert werden. Die Vorteile gegenüber Metall und Keramik liegen vor allem in der substanzschonenden, minimalinvasiven Anwendung von Kompositen. Damit kann über eine Indikationserweiterung der Kunststoffe auf Höckerrestaurationen im kaulasttragenden Seitenzahnbereich nachgedacht werden. Ziel dieser Arbeit war es, die Eignung von plastischem Kompositmaterial für den kaulasttragenden Höcker von Prämolaren zu untersuchen, neue Präparationsrichtlinien zu diskutieren und materialspezifische Unterschiede zur silikatischen Dentalkeramik zu ermitteln. 1.2 Material und Methoden Acht menschliche extrahierte Prämolaren wurden mit einer indirekt hergestellten Keramikrestauration versorgt. Weitere 32 Zähne wurden in vier Gruppen (jeweils acht Zähne) unterteilt. Die Prämolaren dieser Gruppen wurden mit direkten Kompositfüllungen versorgt. Sie unterschieden sich hinsichtlich ihrer Präparationsformen. An allen Zähnen wurde eine MOD-Kavität präpariert. Zusätzlich wurden die Höcker um 0,5 mm, 1 mm oder 2 mm redu-ziert. Die Zähne wurden nach thermo-mechanischer Dauerbelastung im Thermocycler und Kausimulator hinsichtlich ihres Abrasionsverhaltens untersucht. Mit Hilfe eines Profilometers wurden die Defektvolumina quantitativ erfasst. 1.3 Ergebnisse Abrasion als Verschleiß nach thermo-mechanischer Dauerbelastung konnte bei allen Proben nachgewiesen werden. Signifikante Unterschiede konnten aus dieser Studie allerdings nicht abgeleitet werden. Die Versuchsgruppe mit der geringsten Kompositschichtstärke am Höcker (0,5 mm) zeigte tendenziell das größte Abrasionsvolumen gegenüber den restlichen Gruppen, die mit höherer Materialschichtstärke (1 mm und 2 mm) präpariert wurden. Materialspezifische Unterschiede konnten in diesem Zusammenhang nicht herausgearbeitet werden. 1.4 Schlussfolgerung Komposite sind in der Lage, fehlende Höcker in ihrer Morphologie und Funk-tion zu ersetzen. Die Ergebnisse dieser Studie zeigen, dass der direkte Ersatz von belasteten Stützhöckern mit Komposit hinsichtlich des Abrasionsverhaltens keinen Nachteil gegenüber einer einfachen MOD-Restauration bringt. Allerdings sollte die Präparation so gewählt werden, dass eine Mindestschichtstärke des Materials von mindestens 1 mm eingehalten werden kann. Bei einer geringeren Materialschichtstärke (0,5 mm) zeigen die Kompositrestaurationen nach thermo-mechanischer Belastung ein höheres Abrasionsvolumen. Der Verschleiß und die Langlebigkeit einer Kompositfüllung stehen demnach im Zusammenhang mit der Kavitätenpräparation und der daraus ergebenden Schichtstärke der Restauration. Unter Beachtung dieser Vorgaben kann der Verschleiß am Restaurationsmaterial möglichst gering gehalten und eine klinische Dauerhaftigkeit der restaurierten Höcker im Seitenzahnbereich gewährleistet werden. Es kann also mit dem substanzschonenden Restaurationsmaterial Komposit zum Ersatz einzelner Höcker im vorderen Seitenzahnbereich gearbeitet werden.

DOI
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