Der Begriff der Religionsgesellschaft im deutschen Naturrecht der Aufklärung und den ersten Kodifikationen
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Religious societies (Religionsgesellschaft) as a legal concept is still present in today's German (constitutional) law, in particular in the incorporated articles of the Weimar Constitution. In this study, Christian Sturm examines the roots of the concept of religious societies in the natural law of the enlightenment and describes its development up until the first German codices. The author shows that the concept of religious societies must not only be seen in the presently prevailing liberal context. Its function was initially rather statist, though it swiftly advanced to become the precursor of a state-church law based on parity and state restraint.
Abstract
Die Religionsgesellschaft als Rechtsbegriff ist auch im heutigen (Verfassungs-)Rechtsleben Deutschlands, insbesondere durch die inkorporierten religionsverfassungsrechtlichen Artikel der Weimarer Reichsverfassung, präsent. Christian Sturm untersucht in dieser rechtshistorischen Studie die Wurzeln des Begriffs der Religionsgesellschaft im Naturrecht der Aufklärung und zeichnet seine Entwick1ung bis zu den ersten deutschen Kodifikationen nach. Dabei erweist sich, dass der Begriff geschichtlich keineswegs allein den heute für ihn charakteristischen freiheitlichen Kontext aufweist, sondern dass ihm gerade zu Beginn auch eine dezidiert etatistische Funktion eignet, wenngleich er spätestens in den ersten Kodifikationen zum Wegbereiter eines auf Parität und staatlicher Zurückhaltung fußenden Staatskirchenrechts avanciert.