Effizienz und Gebrauch von Polymerisationsgeräten in städtischen Zahnarztpraxen

Language
de
Document Type
Doctoral Thesis
Issue Date
2021-12-27
Issue Year
2021
Authors
Dimke, Monika
Editor
Abstract

Zusammenfassung

Zielsetzung

Eine adäquate Lichthärtung ist für moderne, zahnmedizinische Komposite essenziell. Wichtige Faktoren sind hierbei die Strahlungsleistung und eine angemessene Aushärtungszeit. Daher ist die Qualität einer Füllung direkt von dem Polymerisationsgerät abhängig. Die vorliegende Dissertation hat zum Ziel, einen Überblick über die tatsächliche Lichtleistung der Polymerisationsgeräte in städtischen Zahnarztpraxen im Raum Franken zu erhalten. Von besonderem Interesse ist dabei, ob und in welchem Maße diese von den Herstellerangaben abweichen. Zudem werden in dieser Studie die Zusammenhänge bestimmter Faktoren, die die Leistung der Polymerisations - lampen beeinflussen, erörtert.

Methoden

Für die Untersuchung der Lichtleistung wurden stichprobenartig 88 Zahnarztpraxen in städtischen Gebieten im Raum Franken kontaktiert. Insgesamt wurde die Lichtleistung von 154 Polymerisationslampen in 57 Praxen mit Hilfe einer Ulbrichtkugel vor Ort gemessen. Über die erhaltenen Messergebnisse konnte die absolute und relative Strahlungsleistung ermittelt werden. Daneben war die Datenerhebung mittels eines Fragebogens essenziell, und zielte darauf ab, einen Zusammenhang zwischen bestimmten Faktoren und der gemessenen Lichtleistung zu erfahren. Beispielsweise wurde das Alter der jeweils verwendeten Lampe, sowie der Hersteller, der Lampentyp, die Wartungsart und das Wartungsintervall erfragt. Visuell wurde der Zustand der Lichtleiterspitze auf Verschmutzungen und Beschädigungen untersucht. Die gesammelten Daten wurden statistisch ausgewertet, analysiert und mit Hilfe von Diagrammen veranschaulicht.

Ergebnisse

Es zeigte sich, dass 96,3% der verwendeten Geräte eine Lichtleistung von über 400 mW/cm2 generierten. Der Mittelwert der Lichtleistung aller überprüften Lampen lag bei 831,88 mW/cm2 und die relative Lichtleistung bei 75,13%. Diese Resultate der Polymerisationseinheiten allein reichen jedoch nicht aus, um klinisch akzeptable Ergebnisse liefern zu können. Die Auswertung des Fragebogens zeigte, dass die meisten Behandler den Empfehlungen nachkamen, die für die optimale Aushärtung des Komposits eine Rolle spielen. So belichten unter anderem 77% aller Behandler ein einzelnes Inkrement mindestens 20 Sekunden und 64% wählen einen Abstand der Lichtleiterspitze zum auszuhärtenden Material von 1 - 2 mm. Zugleich zeigte die Auswertung jedoch auch, dass der prozentuale Anteil derer, die entgegen ausgesprochener Empfehlungen arbeiteten, beträchtlich ist. Weiterhin ergab die statistische Auswertung, dass nur knapp die Hälfte (48%) die Polymerisationszeit an das verwendete Material anpassen.

Schlussfolgerung

Die Resultate dieser Arbeit zeigen, dass der Großteil der Lampen in den städtischen Zahnarztpraxen im Raum Franken über eine ausreichende Lichtleistung verfügte, wobei diese, teilweise sogar deutlich, unter den Angaben des Herstellers lag. Bei der Polymerisation mit diesen Geräten und bei Einhaltung sowohl der empfohlenen Polymerisationszeit von mindestens 20 Sekunden als auch eines Abstands der Lichtleiterspitze zum Komposit von 1 - 2 mm, kann davon ausgegangen werden, dass eine adäquate Aushärtung stattfindet. Die durch den Fragebogen beantwortenden Parameter zeigten ein eher positives Ergebnis. Verbesserungswürdig hingegen ist der Zustand des Lichtleiters. Dieser wies häufig Verschmutzungen und / oder Beschädigungen auf. Des Weiteren kann postuliert werden, dass in Bezug auf die Anpassung der Polymerisationszeit an das verwendete Material, noch erheblicher Aufklärungsbedarf besteht.

DOI
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