Füllung kleiner ovaler Wurzelkanäle - Einfluss verschiedener Aufbereitungstechniken

Language
de
Document Type
Doctoral Thesis
Issue Date
2020-08-10
Issue Year
2020
Authors
Eichelsdörfer, Katharina
Editor
Abstract
  1. Zusammenfassung (deutsch) 1.1 Hintergrund und Ziele Mit dem Ziel, einen Zahn durch eine möglichst minimalinvasive Aufbereitung und eine dichte Wurzelkanalfüllung im Rahmen einer endodontischen Behandlung zu erhalten, wurden in dieser Studie verschiedene, unter anderem neu entwickelte Aufbereitungssysteme eingesetzt und ihr Einfluss auf die Wurzelkanalfüllung untersucht. Von Interesse war, welche der Aufbereitungstechniken, die sonst oft in tendenziell runden größeren Wurzelkanälen getestet werden, bei den kleineren ovalen Kanälen von Unterkieferfrontzähnen zum bestmöglichen Ergebnis führt. Die Nullhypothese dieser Studie lautet, dass dieAufbereitungsmethode keinen Einfluss auf die Anteile an Guttapercha, Sealer, Debris und Fehlstellen der Wurzelkanalfüllung sowie auf die Aufbereitungsgröße des Wurzelkanals besitzt. 1.2 Methoden 60 extrahierte, humane Unterkieferfrontzähne mit einem kleinen ovalen Wurzelkanal wurden in vier Gruppen (n=15) eingeteilt. Es wurden vier verschiedene Aufberei- tungsinstrumente untersucht: Gruppe 1: Self-Adjusting File (SAF, ReDentNOVA, Ra’anana, Israel), Gruppe 2: XP-endo Finisher (FKG Dentaire, Chaux-de-Fonds, Schweiz), Gruppe 3: Gentlefile (MedicNRG, Kibbutz Afikim, Israel), Gruppe 4: Re- ciproc (VDW GmbH, München, Deutschland). Nach Bestimmung der Wurzellänge wurde bei jedem Zahn ein Gleitpfad bis ISO 25 erstellt. Die Wurzelkanäle wurden den Gruppen entsprechend aufbereitet und mit Guttapercha und AH Plus Jet unter Anwen- dung der non-compaction-Technik abgefüllt. Anschließend wurde ein Farbstoffpene- trationstest durchgeführt und Serienschnitte (Abstand 1 mm) angefertigt. Die Flächen- anteile Guttapercha, Sealer, Debris und Leerstellen der Wurzelkanalfüllung und der gesamte aufbereitete Bereich des Wurzelkanals wurden anhand der einzelnen Serien- schnitte mittels Lichtmikroskop und einer interaktiven Bildverarbeitungssoftware be- stimmt. Die Statistik wurde mit dem Programm SPSS 21.0 erstellt.

  1. Zusammenfassung (deutsch) 2 1.3 Ergebnisse und Beobachtungen Die mit Reciproc aufbereiteten Zähne wiesen den signifikant höchsten Anteil an Gut- tapercha (65-80 %) und den geringsten Anteil an Sealer (15-28 %) und Debris (0-6l%), allerdings auch den höchsten Anteil an Fehlstellen auf. Obwohl es sich in dieser Studie um vorwiegend ovale Wurzelkanäle handelte, zeigte die Aufbereitung mit dem runden Reciproc-Instrument insgesamt gute Ergebnisse. In der Gruppe der Self-Adjusting File wurde mit bis zu 45 % der größte Anteil an Sealer festgestellt. Der höchste Anteil Debris findet sich mit 30 % nach Aufbereitung mit dem XP-endo Finisher 1lmm vom Apex entfernt. Die Zähne der Gruppe Reciproc wiesen die höchste, die der Gruppe des XP-endo Finishers die geringste Aufbereitungsgröße der Wurzelkanäle auf; der zirku- läre Substanzabtrag war hier also am niedrigsten. Der Farbstoffpenetrationstest konnte keine relevante Undichtigkeit zeigen, was wahrscheinlich daran lag, dass in allen Gruppen der gleiche Sealer verwendet wurde, der laut Literatur die entscheidende Komponente für die Abdichtung darstellt. 1.4 Schlussfolgerungen Es konnte in dieser in-vitro-Studie gezeigt werden, dass ein Zusammenhang zwischen der Aufbereitungstechnik und der Aufbereitungsgröße sowie der Qualität der Wurzel- kanalfüllung bezüglich der Anteile an Guttapercha, Sealer, Debris und Fehl-/Leerstel- len besteht. Der hohe apikale Anteil an Debris nach Aufbereitung mit dem XP-endo Finisher und die Fehl-/Leerstellen, die in der Gruppe Reciproc am höchsten waren, stellten die deutlichsten Unterschiede zwischen den Gruppen dar. Die etwas größere und runde Aufbereitung durch Reciproc ermöglichte den höchsten Guttaperchaanteil innerhalb der Studie. Alle getesteten Aufbereitungssysteme erzielten eine klinisch ak- zeptable Wurzelkanalfüllung und eignen sich daher prinzipiell auch für kleine ovale Wurzelkanäle.
DOI
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