Tophus Resolution with Pegloticase: a prospective dual energy-CT study

Language
en
Document Type
Doctoral Thesis
Issue Date
2019-11-04
Issue Year
2019
Authors
Araujo, Elizabeth
Editor
Abstract

Hintergrund und Ziele: Gicht stellt die häufigste Form der entzündlichen Gelenkerkrankung weltweit dar. Sie wird durch die Ablagerung von Harnsäurekristallen ausgelöst und führt zu einer massiven Entzündung der Gelenke mit erheblicher Beeinträchtigung der Lebensqualität. Steigt die Harnsäure im Serum, erhöht sich das Risiko für die Ausbildung von Kristallen. Mehrere Faktoren, wie Ernährungsgewohnheiten (Fleisch- und Bierkonsum), das metabolische Syndrom sowie Nierenfunktionsstörungen spielen bei der Entstehung der Gicht eine wesentliche Rolle. Während der Gichtanfall einer akuten entzündlichen Arthritis entspricht, manifestiert sich die chronische Gicht häufig mit schwelenden Entzündungen durch dicht gepackte Ablagerungen von Harnsäurekristallen in verschiedenen Geweben. Diese Ablagerungen, sogenannte Tophi, verursachen strukturelle Schäden, beeinträchtigen die Gewebefunktion und lösen wiederkehrende inflammatorische Reaktionen aus. Ziel der Behandlung von Patienten mit einer chronischen Gicht ist es, das Fortschreiten der Krankheit und Strukturschäden zu verhindern, neue Gichtanfälle zu vermeiden, sowie Uratablagerung abzubauen und Tophusbildung rückgängig zu machen. Mit Hilfe der Dual-Energie-Computertomographie (DECT) können Harnsäureablagerungen mit hoher Sensitivität und hoher Spezifität nichtinvasiv visualisiert werden. Dadurch ist DECT ein attraktives Werkzeug, um die Tophibildung bzw. -auflösung im Verlauf der Erkrankung zu verfolgen und ein therapeutisches Ansprechen einer Behandlung regelmäßig zu überprüfen. Die Zielsetzung dieser Studie war es, mittels DECT die Tophibildung und –auflösung in Folge von Serumharnsäuresenkung durch Pegloticase in einem Kollektiv von Patienten mit refraktärer Gicht darzustellen.

Methoden (Patienten, Material und Untersuchungsmethoden): In diese prospektive Studie wurden Patienten mit refraktärer Gicht eingeschlossen und mit Pegloticase behandelt. Glucose-6-phosphat-Dehydrogenase-Mangel wurde bei allen Patienten vor der ersten Behandlung ausgeschlossen. Pegloticase 8mg wurde alle 2 Wochen intravenös verabreicht. Etwaige bereits angesetzte Therapien mit anderen Harnsäure-abbauenden Medikamenten wurden nicht weiter geführt. Die Serumharnsäure wurde vor und nach jeder Infusion gemessen. DECT an Händen und Füßen wurde von allen Patienten vor der ersten und nach der letzten Pegloticase-Infusion durchgeführt. Das Vorliegen und das Ausmaß der Uratablagerungen in den DECT Aufnahmen wurde mit Hilfe einer automatisierten Volumenvermessungssoftware ermittelt und vor und nach Behandlung miteinander verglichen. Eine Einverständniserklärung wurde von allen Patienten unterschrieben und die Studie wurde von der lokalen Ethikkommission genehmigt.

Ergebnisse und Beobachtungen: Insgesamt wurden 10 Patienten (7 Männer und 3 Frauen) mit refraktärer Gicht eingeschlossen. Das durchschnittliche Alter (Basiswert ± Standardabweichung) war 58.2 (±10.29) Jahre und die durchschnittliche Krankheitsdauer (Basiswert ± Standardabweichung) lag bei 55.2 (±45.9) Monaten. Komorbiditäten waren Niereninsuffizienz (5/10), arterielle Hypertonie (8/10), Diabetes mellitus (2/10) und Atherosklerose (3/10). Acht Patienten waren übergewichtig und zeigten einen Basiswert (±Standardabweichung) für den Körpermasseindex von 27.82 (±7.52). Der durchschnittliche Basiswert (±Standardabweichung) für die Serumharnsäure lag bei 8,1 (±2,3) mg/dl und für das Serumkreatinin bei 1.26 (±0.56) mg/dl. Die Patienten wurden im Durchschnitt (±Standardabweichung) 13,3 (±9,7) Wochen lang behandelt. Die DECT Analyse nach der letzten Infusion zeigte bei allen Patienten eine Reduktion der Harnsäure-Kristallablagerungen von 71,4%. Bei Patienten, die eine Reduktion der Serumharnsäure unter 6 mg/dl in mindestens 80% der Behandlungszeit aufwiesen, kam es zu einer fast kompletten Resolution der Harnsäure-Kristallablagerungen (94,8% Reduktion). Abhängig von der anatomischen Lokalisation lösten sich die Tophi mit unterschiedlicher Dynamik auf. Artikuläre Tophi zeigten eine schnelle und Tophi der Sehnen eine langsame Resolution.

Schlussfolgerung: Tophi lassen sich durch die Behandlung mit Pegloticase sehr gut auflösen, insbesondere wenn sie sich an Gelenken befinden. Ein „Tophus-freier“ Zustand kann innerhalb weniger Monate durch die Behandlung erreicht werden. DECT ermöglicht die Darstellung der Kristallablagerungen und erlaubt ein Monitoring des therapeutischen Ansprechens. Zusammenfassend ist dies die erste Studie, welche die Resolution von Gicht-Tophi durch Pegloticase-Behandlung mittels DECT visualisiert.

DOI
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