Risiko von tabakassoziierten Mehrfachmalignomen

Language
de
Document Type
Doctoral Thesis
Issue Date
2012-07-13
Issue Year
2012
Authors
Braisch, Ulrike
Editor
Abstract

Due to ever more effective therapies, the chance of survival among cancer patients and, in general, the life expectancy of people in Germany is rising. Consequently, the issue of multiple primary cancers becomes more relevant. Among the known risk factors of cancer, tobacco consumption is one of the most easily preventable. Therefore, tobacco-related malignancies are of particular interest. The objective of the dissertation was, on the one hand, to analyze if patients, whose cancer disease can be at least in some cases traced back to tobacco consumption, have a significantly increased risk compared with the general population to develop at least one other tobacco-related primary cancer, and how this relative risk changes with the number of years after diagnosis of a first primary cancer, and with increasing age at initial diagnosis. On the other hand, the question was whether men, in general, have a higher risk to develop a subsequent primary tobacco-related cancer than women, whether this risk increases with growing age at initial diagnosis, and how long the time between first and second diagnosis of these malignancies is on average in different subgroups. In summary, the results of this study illustrate the serious long-term consequences of tobacco consumption with regard to subsequent cancer risk in tobacco-related cancer. Moreover, based on the results, physicians may gather information about the typical time interval between first and subsequent cancer and about the age groups at initial cancer diagnosis with increased risk in different cancer types which in some cases might help to plan follow-up examinations. With a higher number of observed subsequent malignancies (i.e. with a longer observation period) suitable intervals of follow-up care could possibly be calculated more precisely.

Abstract

Nachdem die Überlebenschancen von Krebspatienten auf Grund immer effektiverer Therapiemaßnahmen und die Lebenserwartung der Menschen im Allgemeinen in Deutschland immer weiter ansteigen, wird das Thema von Mehrfachmalignomen bei Krebspatienten immer relevanter. Dabei stellt der Tabakkonsum einen der am besten vermeidbaren Risikofaktoren von Krebserkrankungen dar, weshalb ein besonderes Interesse an tabakassoziierten Malignomen besteht. Das Ziel der vorliegenden Arbeit besteht zum einen darin, zu analysieren, ob für Patienten, deren Krebserkrankung zumindest in einigen Fällen auf den Tabakkonsum zurückgeführt werden kann, ein signifikant erhöhtes Risiko im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung besteht, an mindestens einem weiteren tabakassoziierten Malignom zu erkranken, und wie sich dieses relative Risiko mit den Jahren nach der Diagnose eines Erstmalignoms und mit steigendem Alter bei Erstdiagnose verändert. Zum anderen wird der Frage nachgegangen, ob Männer im Allgemeinen ein höheres Risiko haben, an einem Folgemalignom aus obiger Gruppe zu erkranken als Frauen, ob dieses Risiko mit steigendem Alter bei Erstdiagnose zunimmt und wie lang die Zeit zwischen Erst- und Zweitdiagnose dieser Malignome in verschiedenen Untergruppen im Mittel ist. Die Ergebnisse der vorliegenden Arbeit verdeutlichen, welch weitreichende Folgen der Tabakkonsum haben kann, denn er erhöht nicht nur das Risiko an einem ersten Malignom zu erkranken, sondern auch das Risiko für weitere tabakassoziierte Krebserkrankungen. Darüber hinaus ist ein Arzt an Hand vorliegender Ergebnisse in der Lage, für die Gruppe der tabakassoziierten Malignome zumindest grob einschätzen zu können, ob und in welchem Zeitraum nach Erstdiagnose und für welche Patienten mit einem bestimmten Alter bei Erstdiagnose Nachsorgemaßnahmen als sinnvoll erscheinen, so dass Folgemalignome frühzeitig entdeckt werden können. Bei einer größeren verfügbaren Anzahl beobachteter Folgemalignome (d. h. bei längerer Studiendauer) könnten geeignete Nachsorgeintervalle ggf. präziser berechnet werden.

DOI
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