Die Implikationen wirtschaftspolitischer Rahmenbedingungen für die Rohstoffbeschaffung internationaler Industrieunternehmen und sich hieraus ergebende Unternehmensstrategien am Beispiel der Henkel-Gruppe

Language
de
Document Type
Doctoral Thesis
Issue Date
2011-07-13
Issue Year
2009
Authors
Kaiser, Bernd
Editor
Abstract

In its now more than 125-year history the securing of the supply of raw materials had a high priority within the strategic corporate management of Henkel Group. The largest expenditures for strategic raw material supplies undertook the Henkel Group in the market for oils and fats. This commodity group was responsible for the products of the company as the most basic raw materials and non-substitutable. Simultaneous this market and the overall business environment of oils and fats was characterized by substantial governmental restrictions, supply bottlenecks and price fluctuations, mainly due to the high import dependency of Germany. The intensity of government intervention in this market was highest during the First World War due to dramatic bottlenecks and from 1933 to 1948 due to the Nazi policy of autarky and the following regulations and restrictions of the military governments. With the establishment of the social market economy in western Germany governmental market-contrary interferences decreased. The central study result is a significantly high correlation between economic crises and intensity of state regulations and increased focus of corporate strategy in the procurement policy. External influences of the procurement market led the management of Henkel to conceive long-term corporate strategies. Henkel attempted successfully to increase the influence possibilities in relation to the state by expanding its market power. Consistent vertical backward integration formed the basis for the formation of new businesses and a highly successful business development.

Abstract

In ihrer nunmehr über 125-jährigen Unternehmensgeschichte besaß die Sicherung der Rohstoffversorgung einen hohen Stellenwert innerhalb der strategischen Unternehmensführung der Henkel-Gruppe. Die größten strategischen Aufwendungen zur Rohstoffsicherung unternahm die Henkel-Gruppe auf dem Markt für Öle und Fette. Diese Rohstoffgruppe war für die Produkte des Beispielunternehmens die elementarste Rohstoffbasis und nicht substituierbar. Gleichzeitig war dieser Markt bzw. das gesamte Unternehmensumfeld bezüglich Öle und Fette vor allem aufgrund der hohen Importabhängigkeit Deutschlands durch erhebliche staatliche Restriktionen, Versorgungsengpässe und Preisschwankungen gekennzeichnet. Die Intensität staatlicher Eingriffe auf diesem Markt war während des Ersten Weltkrieges aufgrund dramatischer Versorgungsengpässe und von 1933 bis 1948 durch die nationalsozialistische Autarkiepolitik und den nachfolgenden Regulierungen und Beschränkungen der Militärregierungen am höchsten. Durch die Etablierung der sozialen Marktwirtschaft in Westdeutschland nahmen staatliche, marktkonträre Eingriffe ab. Zentrales Untersuchungsergebnis ist eine signifikant hohe Korrelation zwischen wirtschaftlichen Krisenlagen sowie Intensitäten staatlicher Regulierungen und einer erhöhten Fokussierung der Unternehmensstrategie auf die Beschaffungspolitik. Externe Einflüsse des Beschaffungsmarktes veranlassten die Geschäftsführung von Henkel, langfristige Unternehmensstrategien zu konzipieren. Henkel versuchte dabei erfolgreich durch den Ausbau der Marktmacht die Einflussmöglichkeiten gegenüber dem Staat zu erhöhen. Konsequente vertikale Rückwärtsintegrationen bildeten die Basis für die Ausbildung neuer Geschäftsbereiche sowie die Grundlage einer überaus erfolgreichen Unternehmensentwicklung.

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