Untersuchung zur Zahl der hämatopoetischen Stammzellen bei Respondern, Non-Respondern und EKT-Patienten mit uni- oder bipolarer Depression

Language
de
Document Type
Doctoral Thesis
Issue Date
2011-03-16
Issue Year
2011
Authors
Groenen, Franziska
Editor
Abstract

1.Background and objectives According to ICD-10, depression disorder is an affective disorder. It is reflected in mood changes and affectivity. Commonly described symptoms are for example loss of interest, effeteness, listlessness, the loss to take pleasure in things or generally a depressive mood. These indications go along with somatic symptoms like insomnia, weight loss or the absence of appetite. It becomes clear that depression severely impairs the patient’s quality of life. In addition, the lifetime prevalence for depression lies at 8.6% . These reasons let to the result that studying depression backgrounds is of great importance. The intention of this paper therefore is to give a contribution to potential development and understanding of the coherencies relating to depression. 2.Approach In the following study 98 test persons were recorded. Either they were diagnosed with depression or were a part of the control group and had no psychiatric affection. After specific analyses of the discharge letters and the exclusion of some test persons, eventually 75 persons took part in the study. The group consisted of 20 control persons, 18 patients who reacted well to antidepressants, 21 antidepressant-resistant patients and 18 EKT-patients. Thereby, the criteria for exclusion where know schizophrenia and alcohol or drug dependence. Besides the diagnosis of the depressive illness, the main focus was on the age and the gender. For the conduction of the study it was necessary to take blood samples and to fill out the „Hamilton” and “BDI” questionnaires. The blood was stored at room temperature until it was analysed after 80 min at most. The analyses was carried out using FACS (fluorescence activated cell sorting). 3.Findings and observations Clear sex differences appeared during the examination. Male patients have higher lymphocytes values on average than female patients. A correlation of the stem cell values was also noticed in relation to the smoking habits. Smokers clearly displayed higher lymphocytes values than non-smokers. It is also noticeable, that the illness duration between the individual groups increases. Consequently, the duration of diseases is the longest at EKT-Patients. It was also possible to observe the influence of age on the number of determined stem cells. Thus, confirming other studies which describe a decrease in stem cell numbers during the course of life. Another major finding showed that, with increasing antidepressant doses, the lymphocytes value decreases. The most significant finding however is that the number of CD133 cells between the groups responder, non-responder up to the EKT-patients decrease. 4.Practical conclusions The reason of the decrease of CD133 cells between the different groups cannot be settled conclusively. Possibly, the effect of Serotonin or Noradrenalin as well as BDNF and other main growth factors play a roll. These are increased by antidepressants and enhance the proliferation of endothelial and neural cells. As expected, the largest effect is noticed at the antidepressant sensitive patients. Thus, they show the highest amount of stem cells. Presumably, the EKT affects the number of blood stem cells to a lesser extent than the neural stem cells. However, thorough study of this mechanism has yet to be conducted.

Abstract

1.Hintergrund und Ziele Laut ICD-10 zählt die Erkrankung der Depression zu denen der affektiven Störungen. Es zeigt sich hierbei eine Veränderung der Stimmung oder Affektivität. Häufig geschilderte Symptome sind beispielsweise Interessenverlust, Kraftlosigkeit, Antriebslosigkeit, Verlust von Freude an Dingen oder auch allgemein depressive Verstimmung. Somatische Symptome wie Schlaflosigkeit, Gewichtsverlust oder Appetitlosigkeit gehen dabei mit diesen einher. Es wird deutlich, dass die Diagnose Depression für den Patienten eine erhebliche Beeinträchtigung der Lebensqualität darstellt. Beachtet man zudem, dass die Lebenszeitprävalenz für die Depression bei 8,6% liegt, so wird der Forschung an den Hintergründen der Depression eine wichtige Bedeutung zugesprochen. Ziel dieser Arbeit soll es deshalb sein, einen Beitrag zur Entstehung und zum Verständnis der Zusammenhänge einer Depression zu geben. 2.Methoden In die vorliegende Studie sind 98 Probanden aufgenommen worden, die entweder an einer Depression erkrankt sind oder Kontrollpersonen, die an keiner psychiatrischen Erkrankung leiden. Nach genauer Analyse der Arztbriefe und Ausschluss einiger Probanden nahmen letztendlich 75 Probanden an der Studie teil. Dabei handelt es sich um 20 Kontrollpersonen, 18 Patienten, die auf Antidepressiva gut ansprechen, 21 Antidepressivaresistente Patienten und 16 EKT-Patienten. Ausschlusskriterien waren dabei bekannte Schizophrenie und Alkohol- oder Drogensucht. Neben der Diagnose der depressiven Erkrankung lag das Hauptaugenmerk auf dem Alter und dem Geschlecht. Die Durchführung der Studie erforderte einerseits eine Blutentnahme und das Ausfüllen der Fragebögen „Hamilton“ und „BDI“. Das Blut wurde bei Raumtemperatur gelagert, bis es nach maximal 80 min analysiert worden ist. Die Analyse erfolgte dabei mittels FACS (fluorescence activated cell sorting). 3.Ergebnisse und Beobachtungen Bei der Untersuchung zeigten sich deutliche Geschlechterunterschiede. Männer haben im Durchschnitt höhere Lymphozytenwerte als Frauen. Eine Korrelation der Stammzellzahlen zeigt sich auch mit dem Rauchverhalten. Raucher zeigten deutlich höhere Lymphozytenwerte als Nichtraucher. Auffällig ist auch, dass die Erkrankungsdauer zwischen den einzelnen Gruppen zunimmt. EKT-Patienten sind somit im Durchschnitt am längsten erkrankt. Man konnte auch den Einfluss des Alters auf die ermittelten Stammzellzahlen mit einer Abnahme dieser im Laufe des Lebens beobachten und somit andere Studien bestätigen. Ein weiterer wichtiger Befund zeigte, dass mit zunehmender Antidepressivadosis die Lymphozytenzahl abnimmt. Der aber wohl wichtigste Befund ist der, dass die CD133 Zellen zwischen den Gruppen Responder, Non-Responder bis zu den EKT-Patienten abnehmen. 4.Praktische Schlussfolgerungen Der Grund für die Abnahme der CD133 Zellen zwischen den einzelnen Gruppen kann nicht abschließend erklärt werden. Möglicherweise spielt die Wirkung des Serotonins und Noradrenalins, sowie BDNF und anderer wichtiger Wachstumsfaktoren eine Rolle. Diese werden durch Antidepressiva erhöht und steigern die Proliferation der endothelialen und neuronalen Zellen. Die Wirkung ist erwartungsgemäß bei den Antidepressivasensiblen Patienten am größten. Sie weisen demnach die höchste Stammzellzahl auf. Die EKT wirkt vermutlich weniger auf die Blutstammzellzahl als auf die neuronale Stammzellzahl. Ihr Wirkmechanismus ist jedoch noch unzureichend erforscht.

DOI
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