Umsatzbesteuerung von Finanzdienstleistungen der Banken und Finanzinstitute

Language
de
Document Type
Doctoral Thesis
Issue Date
2005-04-11
Issue Year
2004
Authors
Weber, Antje
Editor
Abstract

Starting point of this work is the general sales-tax freeing or non-coverage of finance services in Germany, Europe, and also in many countries behind the European borders. Finance services are services which are produced particularly by banks, assurances and other finance services providers. However, if finance services provider needs inputs, free of value added tax or not covered finance services charged with input tax, the pre-tax amounts cannot be deducted. According to the system of the value added tax, a deduction may only occur regularly if taxable turnovers or turnovers exist in third countries. A costs block originates by height of the non-deductible pre-tax. Because finance services providers also produce achievements now for which the pre-tax deduction is permitted, a subdivision is required which inputs were used for which outgoings. The purpose of this subdivision is to assign the costs resulted to the finance services provider according to its use. If the affiliation is known, there is no allocation problem. Nevertheless, this originates for the area in which an affiliation to value added tax-liable source achievements free of value added tax is not evident or, however, the costs of the production of information about the allocation stand in no relation to the use of the exact subdivision. One task of this work is to acquire, with continued existence of the present regulations, a sub-division key suitable to the actual relations for the pre-tax amounts which flow in neither directly onto value added tax-afflicted nor onto not value added tax-afflicted source turnovers. The value added tax guideline valid for all member states (pro rata; article 17 paragraphs 5 i. V. m. article 19 of the 6th EC guideline) and also the German value added tax law (economic addition, proper estimate; §15 paragraph 4 UStG) provide an informative basis which are to be concretized. A purpose of the executions also consists in checking critically whether the present regulation about the refusal of the pre-tax deduction is compatible with performance of finance services tax-free and the problems linked with it of a subdivision growing inevitably if necessary with the purposes of the sales taxation. There is in this respect unanimity, as that the sale taxation is directed upon a load of the non-enterprise consumption. The enterprise is loaded with refusal of the pre-tax deduction in the case of the non-shifting according to an end user. Is to be checked in this respect, whether the existing problems which arise from the freeing or non-coverage are solved by the in the 6th EC guideline created franchise of the option of tax duty. First of all, the expediency of the present lawful regulations in view of the competition neutrality of German, European and third country suppliers on the domestic, the European and the third country market shall be questioned. In view of the apparently break through of the system of the value added tax and in the consciousness that the up to now existing system of the sales taxation of finance services does not do justice to the requirements of the value added tax (competition neutrality consumption tax thought etc.), different models were developed during the last years for the taxation by finance services. The on hand work considers the possibility to move away from the present approach and to go new ways. On this conceivable models as well as methods with its effects are shown and analy¬zed. Purpose in particular is to derive a uniform approach for European suppliers from the won findings to avoid competition disadvantages of the finance services providers with engagement within Europe and worldwide.

Abstract

Ausgangspunkt dieser Arbeit ist die generelle umsatzsteuerliche Befreiung oder Nichterfassung von Finanzdienstleistungen in Deutschland, Europa aber auch in vielen Ländern über die europäischen Grenzen hinaus. Finanzdienstleistungen sind Dienstleistungen, die vornehmlich von Banken, Versicherungen und anderen Finanzdienstleistern erbracht werden. Benötigt nun ein Finanzdienstleister für von der Umsatzsteuer befreite oder nicht erfasste Finanzdienstleistungen mit Vorsteuer belastete Eingangsleistungen, so können die Vorsteuerbeträge nicht in Abzug gebracht werden. Denn nach der Systematik der Umsatzsteuer darf ein Abzug regelmäßig nur dann erfolgen, wenn steuerpflichtige Umsätze oder Umsätze in Drittländer vorliegen. Es entsteht ein Kostenblock in Höhe der nichtabzugsfähigen Vorsteuer. Da Finanzdienstleister nun aber auch Leistungen erbringen, für die der Vorsteuerabzug gestattet ist, bedarf es einer Aufteilung danach, welche Eingangs- für welche Ausgangsleistungen benötigt wurden. Ziel dieser Aufteilung ist es, die dem Finanzdienstleister entstandenen Kosten entsprechend ihrer Verwendung zuzuordnen. Ist die Zugehörigkeit bekannt, gibt es kein Zuordnungsproblem. Dieses entsteht jedoch für den Bereich, in welchem eine Zugehörigkeit zu umsatzsteuerfreien oder umsatzsteuerpflichtigen Aus-gangsleistungen nicht offensichtlich ist oder aber die Kosten der Informationsgewinnung über die Zuordnung in keinem Verhältnis zum Nutzen der exakten Aufteilung stehen. Eine Aufgabe dieser Arbeit ist es, bei Fortbestehen der derzeitigen Regelungen, einen den tatsächlichen Verhältnissen entsprechenden Aufteilungsschlüssel für die Vorsteuerbeträge zu ermitteln, die weder direkt in umsatzsteuerbehaftete noch in nicht umsatzsteuerbehaftete Ausgangsumsätze einfließen. Hierzu bieten die für alle Mitgliedstaaten geltende Mehrwertsteuerrichtlinie (Pro-rata-Satz; Art. 17 Abs. 5 i. V. m. Art. 19 der 6. EG-Richtlinie), aber auch das deutsche Umsatzsteuergesetz (wirtschaftliche Zurechnung, sachgerechte Schätzung; § 15 Abs. 4 UStG) Anhaltspunkte, die es jedoch zu konkretisieren gilt. Ein Zweck der Ausführungen besteht auch darin, kritisch zu überprüfen, ob die gegenwärtige Regelung über die Versagung des Vorsteuerabzugs bei Erbringung steuerfreier Finanzdienstleistungen und der damit verbundenen Problematik einer gegebenenfalls notwendig werdenden Aufteilung mit den Zielen der Umsatzbesteuerung vereinbar ist. Es besteht insofern Einmütigkeit, als dass die Umsatzbesteuerung auf eine Belastung des nichtunternehmerischen Verbrauchs gerichtet ist. Mit Versagung des Vorsteuerabzuges wird das Unternehmen im Fall der Nichtüberwälzbarkeit entsprechend einem Endverbraucher belastet. Zu prüfen ist insoweit, ob die bestehenden Probleme, die sich aus der Befreiung oder Nichterfassung ergeben, durch das in der 6. EG-Richtlinie geschaffene Wahlrecht der Option zur Steuerpflicht behoben werden. Vor allem soll die Zweckmäßigkeit der derzeitigen gesetzlichen Regelungen im Hinblick auf die Wettbewerbsneutralität deutscher, europäischer und Drittlandsanbieter auf dem inländischen, europäischen und dem Drittlandsmarkt hinterfragt werden. Im Hinblick auf die augenscheinliche Durchbrechung des Systems der Umsatzsteuer und im Bewusstsein, dass das bisher bestehende System der Umsatzbesteuerung von Finanzdienstleistungen nicht den Anforderungen der Umsatzsteuer gerecht wird (Wettbewerbsneutralität, Verbrauchsteuergedanke etc.), wurden in den vergangenen Jahren verschiedene Modelle für die Besteuerung von Finanzdienstleistungen entwickelt. Die vorliegende Arbeit berücksichtigt die Möglichkeit von der bisherigen Vorgehensweise abzurücken und neue Wege einzuschlagen. Hierzu werden denkbare Modelle sowie Methoden mit ihren Wirkungen dargestellt und analysiert. Ziel ist es insbesonders, eine einheitliche Vorgehensweise für europäische Anbieter aus den gewonnenen Erkenntnissen abzuleiten, um Wettbewerbsnachteile der Finanzdienstleister bei europa- aber auch weltweiten Engagements zu vermeiden.

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