Mikrokernfrequenz peripherer Lymphozyten bei Dialyse- und Prädialysepatienten sowie bei gesunden Probanden nach in vitro Behandlung mit Methylmethansulfonat

The micronucleus frequency in peripheral blood lymphocytes of patients on hemodialysis, of patients with advanced renal disease und healthy donors after in vitro treatment with methylmethanesulfonate.

Please always quote using this URN: urn:nbn:de:bvb:20-opus-33283
  • Nierenerkrankungen und die dazu gehörige Nierenersatztherapien spiegeln im Verlauf der letzten fünfzig Jahren die rasanten Entwicklungen der heutigen hochtechnisierten Medizin wider. Durch die zunehmende Lebenserwartung der Patienten unter langjährigen Blutreinigungsverfahren werden Probleme sichtbar, die vorher nicht zu erwarten waren, insbesondere ist hier die schwerwiegende Problematik der erhöhten Malignominzidenz in dieser Bevölkerungspopulation hervorzuheben. Die Ursachenforschung und die Prävention dieser erhöhten Malignominzidenz wirdNierenerkrankungen und die dazu gehörige Nierenersatztherapien spiegeln im Verlauf der letzten fünfzig Jahren die rasanten Entwicklungen der heutigen hochtechnisierten Medizin wider. Durch die zunehmende Lebenserwartung der Patienten unter langjährigen Blutreinigungsverfahren werden Probleme sichtbar, die vorher nicht zu erwarten waren, insbesondere ist hier die schwerwiegende Problematik der erhöhten Malignominzidenz in dieser Bevölkerungspopulation hervorzuheben. Die Ursachenforschung und die Prävention dieser erhöhten Malignominzidenz wird immer wichtiger. Die Zahl der Betroffenen steigt kontinuierlich. "Moderne" Erkrankungen wie Diabetes mellitus und arterielle Hypertonie, die zur terminalen Niereninsuffizienz führen, haben die Dimension von Volkserkrankungen erreicht. Die Entstehung von Mikrokernen im Zellplasma neben dem eigentlichen Zellkern steht im dringendem Verdacht, dass sie einen Schritt in der Mutationsinduktion und Kanzerogenese darstellen und/oder diese Entwicklung anzeigen. Die Mikrokernfrequenz wird auch als Marker für eine akzidentelle oder chronische Schädigung des Genmaterials (z.B. nach beruflicher Exposition) genutzt. Auf zellulärer Ebene ist die Mikrokerninduktion auch Zeichen einer herabgesetzten Funktion der DNA-Repairmechanismen. Defekte dieser Mechanismen begünstigen nachgewiesenermaßen die Entstehung von Malignomen aller Art. Ziel der Arbeit war zu zeigen ob die in vivo beobachtete erhöhte Malignominzidenz bei Patienten unter Hämodialyse auch in Mikrokernfrequenzen abgebildet werden kann. Hier wurde die in vitro Behandlung mit einer bekannten kanzerogenen Substanz verwendet, um eine eventuell veränderte zelluläre Antwort in Form von gesteigerter Mikrokernfrequenzen in vitro zu provozieren. Dies wird als indirektes Zeichen der DNA-Repairfähigkeit angesehen. Als Substanz wurde Methylmethansulfonat verwendet. Die dafür modifizierte Methodik mit der Zusatz des kanzerogenen Methylmethansulfonat in Konzentrationen von 10, 20 und 40 µg/ml war ein zusätzlicher Stress für die Zellkulturen. Diese ließ aber in ausreichendem Maße die Vermehrung und Induktion von doppelkernigen Lymphozyten zu, so dass die Registrierung der Mikrokerne glaubhaft und repräsentativ war. Es wurden drei Gruppen von Probanden untersucht: Personen unter Dialyse, Patienten in einem Prädialysestadium und nierengesunde Probanden als Kontrollgruppe. Die Hämodialysepatienten zeigten keinen signifikanten Unterschied im Vergleich zu den Kontrollpatienten. Tendenziell erhöhte Mikrokernraten zeigten die Prädialysepatienten in allen Kategorien. Erwartungsgemäß war bei älteren Personen-Subgruppen eine gesteigterte Rate an in vitro induzierten Mikrokernen nach Erhöhung der kanzerogenen Substanzkonzentration zu finden. Es müssen sicherlich weitere Faktoren identifiziert werden, um den genetischen Schaden durch die verminderte DNA-Repairkapazität in Form von Mikrokernen zuverlässig abbilden zu können. Hier könnten eine Mindestdauer der Dialyse von 10 Jahren sowie ein Kreatininwert von über 5 mg/dl eine entscheidende Rolle spielen.show moreshow less
  • End-stage renal disease (ESRD) patients on hemodialysis or renal transplantation patients have an increased incidence of cancer compared with the general human population. Various factors associated with renal failure and its therapeutic treatment may favour malignant transformation and cancer formation. The induction of micronuclei in cytoplasm is used as a marker of chronic or accidental genetic damage and is well established as a standard method for monitoring chromosome damage in human populations. The incidence of micronuclei seems toEnd-stage renal disease (ESRD) patients on hemodialysis or renal transplantation patients have an increased incidence of cancer compared with the general human population. Various factors associated with renal failure and its therapeutic treatment may favour malignant transformation and cancer formation. The induction of micronuclei in cytoplasm is used as a marker of chronic or accidental genetic damage and is well established as a standard method for monitoring chromosome damage in human populations. The incidence of micronuclei seems to correlated with DNA repair processes. A reduced DNA repair capacity is associated with enhanced incidence of malignancy. This study investigated the spontaneous micronuclei frequency in peripheral blood lymphocytes of 10 patients on hemodialysis, 10 patients with advanced chronic renal failure (creatine level 3.0 mg/dl- 8.2 mg/dl) and 10 healthy non smoking donors in age- and sex-matched groups with the cytokinesis-block micronucleus assay (CBMN assay) The micronuclei frequency has also been determinated after treatment of the lymphocytes culture with 10, 20 and 40 µg/ml of methyl methanesulfonate. The cultivation of these lymphocytes has shown reliable and representative results. There was no significant difference regarding the micronuclei frequency between the 3 groups. The group of patients with advanced chronic renal failure and the subgroup of long-term (more than 10 years) hemodialysis patients tended to show increased micronuclei frequencies in all age groups compared with all ESRD patients and the healthy control persons. In conclusion, more studies will have to be conducted in the future in order to identify the factors for an increased incidence of malignancy in those patients.show moreshow less

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Metadaten
Author: Emmanouil Sevastiadis
URN:urn:nbn:de:bvb:20-opus-33283
Document Type:Doctoral Thesis
Granting Institution:Universität Würzburg, Medizinische Fakultät
Faculties:Medizinische Fakultät / Institut für Pharmakologie und Toxikologie
Date of final exam:2008/05/02
Language:German
Year of Completion:2007
Dewey Decimal Classification:6 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften / 61 Medizin und Gesundheit / 610 Medizin und Gesundheit
GND Keyword:Hämodialyse
Tag:Cytochalasin-B micronucleus assay; Hämodialyse; Methymethansulfonat; Mikrokerne; Mikrokernfrequenz; terminale Niereninsuffizienz
ESDR; cytokinesis-block micronucleus assay; end-stage renal disease; methyl methanesulfonate; micronuclei
Release Date:2009/01/28
Advisor:Univ.-Prof. Dr. rer. nat. Helga Stopper