Das klinische Bild dissoziativer Störungen im Kindes- und Jugendalter, ihr Verlauf und Ihre Prognose

Clinical picture, course and prognosis of Dissociative Disorders in childhood and adolescence

Please always quote using this URN: urn:nbn:de:bvb:20-opus-19519
  • Bislang finden sich in der Literatur nur wenige untereinander vergleichbare Studien den langfristigen Verlauf dissoziativer Störungen im Kindes- und Jugendalter betreffend. Da diese Störungen in den vergangenen Jahrzehnten etliche Male verschiedenen Gruppen psychischer Störungen zugeordnet wurden, ziegt sich ein teils sehr heterogenes Krankheitsbild. Ziel der Studie war daher zunächst, anhand der aktuellen Krankheitsklassifikation ICD-10 eine einheitliche und vergleichbare Patientengruppe, die an dissoziativen Störungen erkrankt war, zuBislang finden sich in der Literatur nur wenige untereinander vergleichbare Studien den langfristigen Verlauf dissoziativer Störungen im Kindes- und Jugendalter betreffend. Da diese Störungen in den vergangenen Jahrzehnten etliche Male verschiedenen Gruppen psychischer Störungen zugeordnet wurden, ziegt sich ein teils sehr heterogenes Krankheitsbild. Ziel der Studie war daher zunächst, anhand der aktuellen Krankheitsklassifikation ICD-10 eine einheitliche und vergleichbare Patientengruppe, die an dissoziativen Störungen erkrankt war, zu untersuchen, um Erfahrungen über die klinischen Ausprägungen der Krankheit im Kindes- und Jugendalter zu gewinnen. Hierzu wurden die Krankengeschichten von 62 Kindern und Jugendlichen, die zwischen 1983 und 1992 in der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie der Universität Würzburg an dissoziativen Störungen behandelt wurden, untersucht und statistisch ausgewertet. Um zusätzlich einen Einblick in den langfristigen Krankheitsverlauf gewinnen zu können, wurde in den Jahren 2000 und 2001 eine Längsschnitt-Katamnese-Untersuchung mit den ehemaligen Patientinnen und Patienten durchgeführt, in der neben rezidivierenden dissoziativen Symptomen auch andere relevante psychische Erkrankungen und Persönlichkeitsstörungen sowohl zum Untersuchungszeitpunkt als auch in der vergangenen Zeitspanne seit Entlassung aus der Klinik untersucht wurden. Hierzu wurde eine Vielzahl klinisch etablierter und hinreichend validierter diagnostischer Interviews in einem persönlichen Untersuchungsgespräch mit den Patienten bearbeitet. Im Rahmen der Untersuchung konnte gezeigt werden, dass die klinischen Symptome der dissoziativen Störung im Kindes- und Jugendalter einige Abweichungen vom typischen Störungsbild bei Erwachsenen aufweisen. Sehr deutlich zeigte sich zudem, dass im Gegensatz zu mehreren bestehenden Untersuchungen der langfristige Verlauf der Erkrankung von einem hohen Anteil chronisch-rezidivierender Störungen und einerseits und komorbiden psychischen Störungen andererseits geprägt ist. Auffallend hoch war der Anteil komorbider Angsterkrankungen sowohl während der primär klinischen Behandlung als auch im weiteren Krankheitsverlauf; hierbei war zudem eine hohe Zahl depressiver Störungen und somatoformer Störungen zu beobachten. Die dissoziative Störung selbst zeigte bei nahezu jedem dritten Patienten einen rezidivierenden Verlauf. Die Ergebnisse legen die Notwendigkeit einer weiterführenden und zeitlich ausreichend lange angelegten Nachbehandlung von Patienten mit dissoziativen Störungen nahe, gerade bei einem Beginn der Erkrankung in der Kindheit oder Adoleszenz.show moreshow less
  • Due to several changes in the classification of metal disorders in the past, there exist only very few studies analysing the clinic and outcome of dissociative disorders in childhood and adolescence that can be compared with each other. The prime aim of this study was drafting the clinical picture of the disorder regarding the actual International Classification of Diseases ICD-10. To attain this purpose, we examined the files of 62 children and adolescents treated in the University hospital of Würzburg between 1983 and 1992. To get a furtherDue to several changes in the classification of metal disorders in the past, there exist only very few studies analysing the clinic and outcome of dissociative disorders in childhood and adolescence that can be compared with each other. The prime aim of this study was drafting the clinical picture of the disorder regarding the actual International Classification of Diseases ICD-10. To attain this purpose, we examined the files of 62 children and adolescents treated in the University hospital of Würzburg between 1983 and 1992. To get a further view of the course and long-term prognosis of the disorder, these patients were examined in a follow-up study in the years 2000 or 2001. We checked not only if the dissociative disorder recurred in the past years, but also examined the presence of other mental diseases or personality disorders by means of several structured diagnostive interviews. The results of the study showed that there are significant differences in the clinic of dissociative disorders between children and adolescents on the one hand and adults on the other. The further conclusions showed, that many patients suffered from various mental diseases in the long-time course of a dissociative disorder, which include not only the primal disorder but also a lot of anxious disorders, depressions and personality disorders. Regarding only the course of the dissociative disorder, one patient out of three showed recurring symptoms. These conclusions claim a contiuative treatment of patients with dissociative disorders after the dismissal from the clinic in order to avoid further diseases, especially when a child or adolescent is treatedshow moreshow less

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Metadaten
Author: Tobias Weigand
URN:urn:nbn:de:bvb:20-opus-19519
Document Type:Doctoral Thesis
Granting Institution:Universität Würzburg, Medizinische Fakultät
Faculties:Medizinische Fakultät / Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie
Date of final exam:2006/09/28
Language:German
Year of Completion:2005
Dewey Decimal Classification:6 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften / 61 Medizin und Gesundheit / 610 Medizin und Gesundheit
Tag:Dissoziation; Hysterie; Kinder; Konversion
Child; Conversion; Dissociation; Hysteria
Release Date:2006/11/09
Advisor:Prof. Dr. med. Dipl.-Psych. Andreas Warnke