Richtungshoeren bei Kindern mit bilateralen Cochlea-Implantaten im Vergleich zu Kindern mit unilateralem Cochlea-Implantat

Directional Hearing in Children After Bilateral Cochlear Implantation

Please always quote using this URN: urn:nbn:de:bvb:20-opus-14850
  • Das Cochlea-Implantat oeffnet gehoerlos geborenen Kindern ein Tor in eine fuer sie neue Welt. CI ermoeglichen die Integration in eine akustisch orientierte Umwelt. Standardmaessig werden Patienten heutzutage unilateral mit CI versorgt. Mit modernen Geraeten laesst sich auch damit eine sehr gute Hoer- und Sprachentwicklung erreichen. Raeumliches Hoeren und eine Erleichterung, Sprache unter Stoerschalleinfluss zu verstehen, kommen vor allem durch binaurale Signalverarbeitungsprozesse zu Stande. Folglich geht der unilaterale Gebrauch eines CIs mitDas Cochlea-Implantat oeffnet gehoerlos geborenen Kindern ein Tor in eine fuer sie neue Welt. CI ermoeglichen die Integration in eine akustisch orientierte Umwelt. Standardmaessig werden Patienten heutzutage unilateral mit CI versorgt. Mit modernen Geraeten laesst sich auch damit eine sehr gute Hoer- und Sprachentwicklung erreichen. Raeumliches Hoeren und eine Erleichterung, Sprache unter Stoerschalleinfluss zu verstehen, kommen vor allem durch binaurale Signalverarbeitungsprozesse zu Stande. Folglich geht der unilaterale Gebrauch eines CIs mit Einschraenkung einher: Sprache in laermerfuellter Umgebung wird weniger gut verstanden, und der Ort von Schallquellen kann nur unsicher, ueberhaupt nicht oder falsch wahrgenommen werden. Um binaurales Hoeren und die damit verbundenen Vorteile fuer das Hoeren und die Entwicklung der Lautsprache auch CI-Traegern zu ermoeglichen, werden seit 1996 an der Universitaet Wuerzburg Patienten bilateral versorgt. Anfaenglich wurden nur Erwachsene bilateral implantiert, mittlerweile erhalten ueberwiegend Kinder zwei Cochlea- Implantate. Verstaendlicherweise wollten die betroffenen Eltern ihren Kindern die besseren Entwicklungsmoeglichkeiten mit einem zweiten CI nicht vorenthalten. In der vorliegenden Studie wurde das Richtungshoervermoegen bei CI-Kindern untersucht. Die Leistungen von bilateral implantierten Kindern wurden mit denen von Normalhoerenden und unilateral implantierten Kindern verglichen. Das CI-Kollektiv bestand aus 25 Kindern, von denen 15 bilateral und zehn unilateral implantiert worden waren. Um Aspekte des Hoerverhaltens in Alltagssituationen zu beruecksichtigen, wurden die Kinder in einer entsprechenden Versuchsanordnung im Rehabilitationszentrum CIC Sued Wuerzburg getestet. Sie befanden sich dabei mit mehreren Personen in einem nicht weiter praeparierten Uebungsraum. In einer zweiten Testanordnung sollten Fehlermoeglichkeiten und Stoerfaktoren so weit wie moeglich minimiert werden. Diese Untersuchungen wurden in der Camera silenta der HNO-Klinik Wuerzburg durchgefuehrt. Ein weiterer Unterschied zum CIC bestand darin, dass sich waehrend der Untersuchung ausser dem Kind nur noch der Versuchsleiter und eine Bezugsperson, meist die Mutter, im Raum befanden. Sowohl im CIC als auch in der Klinik wurde den Kindern mehrmals ein akustischer Stimulus aus drei unterschiedlichen Richtungen (rechts, links und vorne) vorgespielt. Die Aufgabe der Kinder bestand darin, die wahrgenommene Schalleinfallsrichtung anzugeben. Die Tests wurden im Verlauf unseres Untersuchungszeitraumes von einem Jahr mehrmals wiederholt. Dadurch konnte auch gesehen werden, dass die Faehigkeit zum Richtungshoeren bei taub geborenen Kinder, wie andere Faehigkeiten auch, heranreift, wenn die Kinder heranwachsen. Für unsere Referenzgruppe von 23 normal hoerenden Kindern ergab sich bis auf eine Ausnahme hoch signifikantes Richtungshoeren in beiden Untersuchungsanordnungen. Von den zehn Kindern mit einem CI zeigte keines wiederholbar signifikantes Richtungshoeren, weder in der alltagsorientierten noch in der Laborsituation. Die Tragezeiten des CIs lagen bei den Kindern zwischen drei Monaten und vier Jahren. Bei der Durchfuehrung der Tests am CIC Sued zeigten nur drei der insgesamt 14 getesteten Kinder mit zwei CI Richtungshoeren. Wir schreiben das deutlich schlechtere Ergebnis im Vergleich zu den Testergebnissen in der Camera silenta der erschwerten Untersuchungssituation zu. Die Ergebnisse der Camera silenta zeigten ein signifikantes Richtungshoeren bei 13 der 14 untersuchten bilateral implantierten Kinder. Bei letzteren nahm im Verlauf des Messzeitraums von einem Jahr die Zahl der Kinder, bei denen Richtungshoeren in den einzelnen Untersuchungen im Verlauf der Studie sichtbar wurde, kontinuierlich zu. Parallel dazu wurde mit der Zeit auch immer sicherer geurteilt. Die Kinder, die praelingual ertaubt waren, lernten nach Implantation des zweiten CIs mit der Zeit Richtungshoeren, bzw. entwickelten diese Faehigkeit im Laufe der Zeit zu groesserer Vollkommenheit. Zusammengefasst laesst sich sagen, dass die bilaterale CI-Versorgung prae- und perilingual ertaubten Kindern ermoeglicht, Richtungshoeren auszubilden. Bilateral implantierte Kinder sind gegenueber den nur einseitig implantierten in dieser Beziehung klar im Vorteil.show moreshow less
  • Adult benefit in different ways from bilateral cochlear implantation. Most also regain the ability of directional hearing. Stimulated by this experience the ability of directional hearing was also examined in bilaterally implanted children. During the year 1999 and 2000 directional hearing was investigated in 15 bilaterally implanted children. The results were compared to those of a control group of 10 unilaterally implanted children. Two children from this group used a hearing aid on the non-implanted side. Speech-like CCITT noise bursts (500Adult benefit in different ways from bilateral cochlear implantation. Most also regain the ability of directional hearing. Stimulated by this experience the ability of directional hearing was also examined in bilaterally implanted children. During the year 1999 and 2000 directional hearing was investigated in 15 bilaterally implanted children. The results were compared to those of a control group of 10 unilaterally implanted children. Two children from this group used a hearing aid on the non-implanted side. Speech-like CCITT noise bursts (500 ms, 80 dB SPL) were presented from one out of three loudspeakers at -90 degree, =O degree and 90 degree azimuth at a distance of 1.8 meters. The loudspeakers were selected randomly, with the exception, that each speaker was activated 5 times. The child was seated in the middle of the half circle and was asked to indicate which speaker the noise was presented from. Because of the degree of scatter in the judgements, a significant correlation (alpha < 5 %) between the location of the loudspeakers and the judged direction was taken as indication for directional hearing. Significant directional hearing was found in 13 out of the 15 bilaterally implanted children. One of them did not show directional hearing within the time interval investigated, and one child was uncooperative. None of the eight unilaterally implanted children who did not use an additional hearing aid showed directional hearing. However, one of the two children with one cochlear implant and a hearing aid showed directional hearing according to definition. In conclusion, bilateral cochlear implantation proved to be a useful method to regain directional hearing in this group of children with SNHL. This will hopefully also improve their open set speech understanding under quiet listening conditions and in noise.show moreshow less

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Metadaten
Author: Karola Edelmann
URN:urn:nbn:de:bvb:20-opus-14850
Document Type:Doctoral Thesis
Granting Institution:Universität Würzburg, Medizinische Fakultät
Faculties:Medizinische Fakultät / Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenkrankheiten, plastische und ästhetische Operationen
Date of final exam:2005/07/26
Language:German
Year of Completion:2005
Dewey Decimal Classification:6 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften / 61 Medizin und Gesundheit / 610 Medizin und Gesundheit
Tag:Binaural; Cochlea Implantaten; Richtungshoeren; Zeitdifferenz
Binaural; Cochlea Implantation; Directional hearing
Release Date:2005/09/07
Advisor:Prof. Dr. med. J. Helms