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Sachse, Markus und Hofmann, Christa-Charlotte (2021): Zur palynologischen Aussagekraft einiger Proben aus der Bohrung Bayerhof – eine Pilotstudie. In: Zitteliana, Bd. 94: S. 85-97 [PDF, 846kB]

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Abstract

Das aus dem obersten Oligozän bzw. untersten Miozän stammende Bayerhofer Maar ist hinsichtlich seiner Sedimentationsgeschichte bisher kaum untersucht. Im Rahmen dieser Studie konnten in fünf Proben aus dem Bohrkern etwa 65 Taxa (Sporen, Pollen, Grünalgen) mittels Licht- und Rasterelektronenmikroskop identifiziert werden. Ein Vergleich mit anderen Fossilfundstellen zeigt, dass dies dem er-wartbaren Wert entspricht – unter Berücksichtigung von Probenmenge und Ablagerungsbedingungen für diesen Maarsee, der insgesamt wahrscheinlich bis zu 150 Taxa enthalten dürfte. Eine vorläufige Rekonstruktion der Pflanzenvergesellschaftung zeigt die zonale Vegetati-on eines warm-gemäßigten bzw. subtropischen Waldes bestehend aus immergrünen und sommergrünen Gewächsen, die den Kraterwall besiedelten. Auch Elemente der umliegenden Bergwälder des Fichtelgebirges und Oberpfälzer Waldes finden sich in den Ablagerungen. Entlang eines vermutlich in den See einmündenden Fließgewässers entwickelte sich ein Auenwald. In der Endphase des Sees bildeten sich Sumpf- und Moorvergesellschaftungen aus. Aufgrund der geringen Probenzahl und grundsätzlicher noch bestehender Unsicher-heiten der bestehenden pollenstratigraphischen Zonierungen ist eine exakte Einstufung aus methodischen Gründen (noch) nicht möglich. Dennoch kann das mittels K/Ar-Datierung ermittelte Alter (23,3 bis 21,7 Millionen Jahre) bestätigt werden, da es sich um eine typische Vergesellschaftung des entsprechenden Zeitraumes handelt. Da die Bohrung die komplette Maargeschichte von der initialen Eruptions-phase bis zur Verlandung enthält, wäre bei entsprechend engerer Beprobung und multidisziplinärem Forschungsansatz ein sicherlich sehr viel detaillierteres Bild zur Klima- und Vegetationsgeschichte sowie stratigraphischen Gliederung des fraglichen Zeitraumes möglich. Denn hierfür bilden Maarablagerungen i.d.R. ideale Voraussetzungen.

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