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Hengerer, Mark Sven (2010): Westfälische Friedensordnung und Krieg in Europa. Zur Kaiserlichen Politik im Vorfeld des Pyrenäenfriedens 1648-1659. In: Hémecht : Revue d'histoire luxembourgoise ; Zeitschrift für Luxemburger Geschichte, Bd. 62, Nr. 3/4: S. 403-420 [PDF, 2MB]

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Abstract

Die Frage, warum die österreichischen Habsburger ni cht effektiv zur Abwendung der den Habsburgern nachteiligen Bestimmungen des Pyrenaenfriedens beitrugen, ist nur mit Blick auf die Westfälische Friedensordnung zu beantworten. Diese wurde nicht der ursprünglich beabsichtigte europäische Universalfriede und war zudem brüchig. Eine ganze Reihe von Konflikten und Kriegen im Reich und um das Reich herum tangierten die Interessen der österreichischen Habsburger. Wie vor 1648 stand der an der habsburgischen Hauseinheit festhaltende Kaiser zwischen den Reichsständen und Spanien. Dieses Dilemma spitzte sich durch den anhaltenden Krieg im Westen des Reiches besonders deshalb zu, weil der um seine Existenz im Europa souveräner Einzelstaaten kämpfende Herzog von Lothringen als Basis Territorien anderer Reichsfürsten besetzt hielt. Dessen Verhaftung und Ersetzung durch seinen Bruder Niklas Franz im Jahr 1654 hatte eine französische und eine reichspolitische Dimension, zudem eine doppelt persönliche im gespannten Verhältnis des Statthalters der spanischen Niederlande, des Kaiserbruders Erzherzhog Leopold Wilhelm zu Karl IV. und im Exil seines jüngeren Bruders Niklas Franz am Kaiserhof. In mehreren Konfliktfeldern intervenierten die österreichischen Habsburger zwar, v.a. zugunsten Spaniens, hielten aber im Interesse der Erhaltung der Westfälischen Friedensordnung und aus Angst vor einer Eskalation des Grenzkriegs mit dem Osmanischen Reich ihre Interventionen bis zum Eintritt in den Nordischen Krieg unter Leopold 1. 1657 unterhalb der Schwelle eines offenen Bruches mit Frankreich und Schweden. Die Reichsstände verankerten in der Wahlkapitulation Leopolds 1. schließlich ein Verbot der bis dahin erfolgten Formen der militärischen Hilfeleistung für Spanien und sorgten mit der Gründung des Rheinbundes für die Durchsetzbarkeit dieses Hilfsverbots.

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