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Kraus, Hanna und Wagner, Jennipher (18. Juni 2012): Pragmatische Störungen bei Kindern mit Störungen des Autistischen Spektrums. Bachelorarbeit, Ludwig-Maximilians-Universität München
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Abstract

Die vorliegende Studie befasst sich mit der Untersuchung pragmatischer Fähigkeiten von Kindern mit Störungen aus dem Autistischen Spektrum. Die klassische Symptom-Trias von Autismus-Spektrum-Störungen umfasst qualitative Beeinträchtigungen im Bereich der sozialen Interaktion, in der Kommunikation sowie begrenzte repetitive Verhaltensmuster, Aktivitäten und Interessen. Im Rahmen sprachtherapeutischer Interventionen für Klienten mit Störungen aus dem Autistischen Spektrum spielt folglich die funktionale Ebene der Sprache, respektive die Pragmatik, eine entscheidende Rolle. Für ein ideographisches Vorgehen hinsichtlich der Therapieplanung stellt eine valide und zuverlässige Diagnostik eine wesentliche Voraussetzung dar. Bislang liegen für den deutschsprachigen Raum nur wenige Untersuchungsinstrumente vor, die für eine pragmatisch-kommunikative Diagnostik lautsprachlich kommunizierender Kinder mit Autismus-Spektrum-Störungen geeignet sind. In der folgenden Arbeit wurde der Fragestellung nachgegangen, inwiefern sich Vor- bzw. Grundschulkinder mit Autismus-Spektrum-Störungen (N=7) hinsichtlich ihres pragmatischen Entwicklungsprofils von Probanden mit einer Sprachentwicklungsverzögerung (N=6) und sprachgesunden Probanden (N=10) mit ähnlichem Sprachentwicklungsstand unterscheiden. Hierfür wurde ein Instrument zur Interaktionsanalyse entwickelt, welches mit den ergänzend erhobenen Aussagen des Pragmatischen Profils (Dohmen, Dewart, & Summers, 2009), einem strukturierten Elterninterview, in Beziehung gesetzt wurde. Der Gruppenvergleich ergab qualitative Unterschiede, insbesondere in den Bereichen nonverbale Kommunikation, Erkennen und Deuten von Emotionen sowie der Perspektivenübernahme. In vielen Fällen konnte eine Interaktion mit der Sprachentwicklung vermutet werden. Die erhobenen Störungsschwerpunkte entsprachen weitgehend den Einschätzungen der Eltern und akkumulierten sich in den Kernbereichen autistischer Störungen. Das Instrument könnte folglich als wertvolle Ergänzung zur Diagnostik pragmatischer Fähigkeiten bei Kindern mit Störungen aus dem Autistischen Spektrum eingesetzt werden.

Abstract

The present study is concerned with the research on pragmatic abilities of children with Autism Spectrum Disorders. The classic symptom triad of Autism Spectrum Disorders (ASD) includes qualitative impairments regarding social interaction, communication, as well as restricted and repetitive behavior, activities and interests. In the context of Speech Language Therapy with patients suffering from ASD it is crucial to consider the functional use of language, i.e. pragmatics. A valid and reliable diagnosis is essential for an ideographic approach to treatment planning. So far in German-speaking regions there are only very few diagnostic instruments available which can meet the needs of pragmatic-communicative diagnostic tests suitable for children with ASD who are able to use spoken language. This leads to the central question of the present research, how preschool and primary school children with ASD (N=7) differ from physiologically developing children (N=10) and children with speech language delay (N=6) in the development of their pragmatic abilities. For this purpose an analysis scheme for interactions was developed, which was to be correlated to the statements obtained from a parents’ interview, the “Pragmatisches Profil” (Dohmen, Dewart, & Summers, 2009). The comparison of the groups showed qualitative distinctions, particularly with reference to nonverbal communication, identification and interpretation of emotions as well as theory of mind and the adaption of the interlocutors’ perspective. In many cases a possible interaction with the development of speech could be assumed. The discovered key aspects of the dysfunction proved to be in accordance with the parents’ estimations and accumulated in the main deficits of Autism Spectrum Disorders. Hence the instrument could be employed as a useful complement in the diagnostic process of pragmatic abilities of children with ASD.

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