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Konvergenz und Überwältigung. die Mythen der Künstlichen Intelligenz aus theologisch-ethischer Perspektive
Konvergenz und Überwältigung. die Mythen der Künstlichen Intelligenz aus theologisch-ethischer Perspektive
Künstlicher Intelligenz wird immer mehr zugetraut. Unter dem Deckmantel nüchterner Technikfolgenabschätzung sind in den letzten Jahrzehnten populäre Mythen entstanden, die die Menschheit an einem historischen Wendepunkt im Umgang mit ihrer Technik vermuten. Viele der Erzählungen schauen gebannt in die nahe Zukunft und befürchten den drohenden Machtwechsel zwischen Mensch und intelligenter Maschine. Visionen einer von ihrer Technik überforderten Menschheit mischen sich dabei mit einer apokalyptischen Rhetorik, nach der die Menschheit gar nicht anders könne, als ihre eigenen, effizienteren Nachfolger zu konstruieren. Technik, die ehemals Ausdruck menschlicher Souveränität war, verkehrt sich zum neuen Subjekt der Geschichte. Diese Untersuchung macht die Auslieferung des Menschen an die Zukunft der Künstlichen Intelligenz als kontingenten Mythos durchsichtig und wehrt damit der Sakralisierung von Technik. Im Abgleich der Zerrbilder menschlicher Freiheit, wie sie die Mythen der KI hervorbringen, wirbt der Autor für einen pragmatischen Umgang mit Technik und Innovation auf der Grundlage eines christlichen Freiheitsverständnisses, das auf Bewältigung anstatt Überwältigung setzt. Yannick Schlote ist evangelischer Theologe und seit 2019 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Systematische Theologie und Ethik von Prof. Dr. Reiner Anselm (LMU München). Zugleich ist er Mitarbeiter am Zentrum für Technik-Theologie-Naturwissenschaften (TTN). Dort betreut er die ethische Begleitforschung des Diagnostikprojekts Bavarian Genomes. Seine Forschungsschwerpunkte bilden die Technik- und Medizinethik. Die Dissertation wurde mit dem Wissenschaftspreis 2023 der Hanns-Lilje-Stiftung ausgezeichnet.
Technikethik, Ethik, Künstliche Intelligenz, Theologie, Posthumanismus
Schlote, Yannick
2022
Deutsch
Universitätsbibliothek der Ludwig-Maximilians-Universität München
Schlote, Yannick (2022): Konvergenz und Überwältigung: die Mythen der Künstlichen Intelligenz aus theologisch-ethischer Perspektive. Dissertation, LMU München: Evangelisch-Theologische Fakultät
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Abstract

Künstlicher Intelligenz wird immer mehr zugetraut. Unter dem Deckmantel nüchterner Technikfolgenabschätzung sind in den letzten Jahrzehnten populäre Mythen entstanden, die die Menschheit an einem historischen Wendepunkt im Umgang mit ihrer Technik vermuten. Viele der Erzählungen schauen gebannt in die nahe Zukunft und befürchten den drohenden Machtwechsel zwischen Mensch und intelligenter Maschine. Visionen einer von ihrer Technik überforderten Menschheit mischen sich dabei mit einer apokalyptischen Rhetorik, nach der die Menschheit gar nicht anders könne, als ihre eigenen, effizienteren Nachfolger zu konstruieren. Technik, die ehemals Ausdruck menschlicher Souveränität war, verkehrt sich zum neuen Subjekt der Geschichte. Diese Untersuchung macht die Auslieferung des Menschen an die Zukunft der Künstlichen Intelligenz als kontingenten Mythos durchsichtig und wehrt damit der Sakralisierung von Technik. Im Abgleich der Zerrbilder menschlicher Freiheit, wie sie die Mythen der KI hervorbringen, wirbt der Autor für einen pragmatischen Umgang mit Technik und Innovation auf der Grundlage eines christlichen Freiheitsverständnisses, das auf Bewältigung anstatt Überwältigung setzt. Yannick Schlote ist evangelischer Theologe und seit 2019 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Systematische Theologie und Ethik von Prof. Dr. Reiner Anselm (LMU München). Zugleich ist er Mitarbeiter am Zentrum für Technik-Theologie-Naturwissenschaften (TTN). Dort betreut er die ethische Begleitforschung des Diagnostikprojekts Bavarian Genomes. Seine Forschungsschwerpunkte bilden die Technik- und Medizinethik. Die Dissertation wurde mit dem Wissenschaftspreis 2023 der Hanns-Lilje-Stiftung ausgezeichnet.