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Kontrastmittelsonographie in der Aktivitätsbestimmung der Takayasu-Arteriitis
Kontrastmittelsonographie in der Aktivitätsbestimmung der Takayasu-Arteriitis
Die Takayasu Arteriitis ist eine chronisch-entzündliche Erkrankung der großen Arterien und betrifft hauptsächlich junge Frauen. Aufgrund des potentiell rezidivierend-progressiven Krankheitsverlaufes sind geeignete diagnostische Mittel von Nöten, um Krankheitsaktivität frühzeitig zu erkennen und schwerwiegende Krankheitsfolgen (ischämische Komplikationen) zu verhindern. Ein Goldstandard hierfür existiert bis heute nicht. Ziel dieser Arbeit war es, den Nutzen von sonographischer Intima-Media-Dicke Messung und Kontrastmittelultraschall (CEUS) der supraaortalen Arterien in der Aktivitätsbestimmung der TAK zu evaluieren. 16 konsekutive Patientinnen mit Beteiligung der ACC, ASc oder AAx unterzogen sich neben konventionellem Ultraschall einer oder mehreren CEUS-Untersuchungen (insgesamt 41 Untersuchungen von insgesamt 48 Gefäßsegmenten). Entzündungsparameter im Blut wurden bestimmt und die Krankheitsaktivität anhand etablierter klinischer Aktivitätsindices (NIH, ITAS2010, ITASA und PGA) eingeschätzt. CEUS-Analysen wurden am Gefäßsegment mit der stärksten Intima-Media-Verdickung vorgenommen. Dazu wurden CEUS-Videosequenzen wurden von 2 unabhängigen, gegenüber den klinische Daten verblindeten Untersuchern bezüglich des Ausmaßes der Anreicherung von Mikrobläschen in der Gefäßwand bewertet. Hierbei erfolgte eine visuelle semiquantitative Analyse, bei der Grad 0 dem Fehlen einer (Neo-)Vaskularisation entspricht; Grad 1 eine moderate Vaskularisation darstellt und Grad 2 eine erhebliche Vaskularisation anzeigt. Von den 40 in die Studie eingegangenen Untersuchungen wurden 27 als aktiv und 13 als inaktiv eingestuft. Eine mIMD von 2,7mm wurde als optimaler cut-off-Wert ermittelt und unterschied zwischen beiden Gruppen mit einer Sensitivität und Spezifität von 69,2 % und 88,9 % (AUC 0,83). Durch CEUS wurden 17 Fälle mit Grad 0-, 15 Fälle mit Grad 1- und 8 Fälle mit Grad 2 MB-Uptake erfasst. Ein Grad 0-Uptake kam dabei nur bei klinisch inaktiven Patientinnen vor. Grad 1 konnte in 10 inaktiven und 5 aktiven Fällen beobachtet werden. Grad 2 kam ausschließlich bei aktiven Patientinnen vor. Die Übereinstimmung der 2 verblindeten Untersucher in der CEUS-basierten Einschätzung der entzündlichen Aktivität lag bei 85 % (Cohens kappa 0,76). Die im Blut bestimmten Entzündungsparameter korrelierten nur schwach mit dem Grad der Entzündung und erhöhten die diagnostische Wertigkeit der Aktivitätsbestimmung nicht. Dieser Ansatz der multiparametrischen sonographischen Bildgebung mit Intima-Media-Dickenbestimmung und CEUS scheint nach den Ergebnissen der vorliegenden Untersuchung vielsprechend in der Aktivitätsbestimmung der TAK zu sein.
Takayasu, CEUS, Ultraschall, Vaskulitis
Tischler, Maximilian
2022
Deutsch
Universitätsbibliothek der Ludwig-Maximilians-Universität München
Tischler, Maximilian (2022): Kontrastmittelsonographie in der Aktivitätsbestimmung der Takayasu-Arteriitis. Dissertation, LMU München: Medizinische Fakultät
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Abstract

Die Takayasu Arteriitis ist eine chronisch-entzündliche Erkrankung der großen Arterien und betrifft hauptsächlich junge Frauen. Aufgrund des potentiell rezidivierend-progressiven Krankheitsverlaufes sind geeignete diagnostische Mittel von Nöten, um Krankheitsaktivität frühzeitig zu erkennen und schwerwiegende Krankheitsfolgen (ischämische Komplikationen) zu verhindern. Ein Goldstandard hierfür existiert bis heute nicht. Ziel dieser Arbeit war es, den Nutzen von sonographischer Intima-Media-Dicke Messung und Kontrastmittelultraschall (CEUS) der supraaortalen Arterien in der Aktivitätsbestimmung der TAK zu evaluieren. 16 konsekutive Patientinnen mit Beteiligung der ACC, ASc oder AAx unterzogen sich neben konventionellem Ultraschall einer oder mehreren CEUS-Untersuchungen (insgesamt 41 Untersuchungen von insgesamt 48 Gefäßsegmenten). Entzündungsparameter im Blut wurden bestimmt und die Krankheitsaktivität anhand etablierter klinischer Aktivitätsindices (NIH, ITAS2010, ITASA und PGA) eingeschätzt. CEUS-Analysen wurden am Gefäßsegment mit der stärksten Intima-Media-Verdickung vorgenommen. Dazu wurden CEUS-Videosequenzen wurden von 2 unabhängigen, gegenüber den klinische Daten verblindeten Untersuchern bezüglich des Ausmaßes der Anreicherung von Mikrobläschen in der Gefäßwand bewertet. Hierbei erfolgte eine visuelle semiquantitative Analyse, bei der Grad 0 dem Fehlen einer (Neo-)Vaskularisation entspricht; Grad 1 eine moderate Vaskularisation darstellt und Grad 2 eine erhebliche Vaskularisation anzeigt. Von den 40 in die Studie eingegangenen Untersuchungen wurden 27 als aktiv und 13 als inaktiv eingestuft. Eine mIMD von 2,7mm wurde als optimaler cut-off-Wert ermittelt und unterschied zwischen beiden Gruppen mit einer Sensitivität und Spezifität von 69,2 % und 88,9 % (AUC 0,83). Durch CEUS wurden 17 Fälle mit Grad 0-, 15 Fälle mit Grad 1- und 8 Fälle mit Grad 2 MB-Uptake erfasst. Ein Grad 0-Uptake kam dabei nur bei klinisch inaktiven Patientinnen vor. Grad 1 konnte in 10 inaktiven und 5 aktiven Fällen beobachtet werden. Grad 2 kam ausschließlich bei aktiven Patientinnen vor. Die Übereinstimmung der 2 verblindeten Untersucher in der CEUS-basierten Einschätzung der entzündlichen Aktivität lag bei 85 % (Cohens kappa 0,76). Die im Blut bestimmten Entzündungsparameter korrelierten nur schwach mit dem Grad der Entzündung und erhöhten die diagnostische Wertigkeit der Aktivitätsbestimmung nicht. Dieser Ansatz der multiparametrischen sonographischen Bildgebung mit Intima-Media-Dickenbestimmung und CEUS scheint nach den Ergebnissen der vorliegenden Untersuchung vielsprechend in der Aktivitätsbestimmung der TAK zu sein.