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Generierung von BCORL1-mutierten Lebertumorzellen mittels CRISPR/Cas9
Generierung von BCORL1-mutierten Lebertumorzellen mittels CRISPR/Cas9
Obwohl das Hepatoblastom der häufigste Lebertumor im Kindesalter ist, ist trotz eines bereits vorhandenen Verständnisses für die Entstehung des Tumors der Grund von Metastasierung oder besonders schweren Verlaufsformen weitestgehend unerforscht. Deshalb wecken Genomanalysen der Hepatoblastompatienten Hoffnung, entscheidende Genmutationen zu identizieren, die prognostisch und eventuell therapeutisch genutzt werden können. Da das Hepatoblastom mit nur drei Aberrationen pro Tumor die niedrigste Mutationsrate bislang systematisch sequenzierter Tumorentitaten aufweist, ist das Auftreten einer Mutation von BCORL1 bei 5,8 % von 69 genotypisierten Hepatoblastomproben besonders interessant. Diese Arbeit zeigt, wie mithilfe des CRISPR/Cas9-Systems ein BCORL1-Knockout in verschiedenen Lebertumor-Zelllinien erzeugt und somit ein Modell entwickelt werden konnte, in welchem die Auswirkung eines Funktionsverlusts von BCORL1 untersucht werden kann. In funktionellen Analysen der Knockout-Zelllinien zeigte sich die Einstellung eines makroskopisch veränderten Wachstumsverhaltens in HUH7-Zellen nach einem BCORL1-Knockout, eine langsamere Proliferation der BCORL1-Knockout-Zelllinien im Vergleich zu HUH7-Wildtypzellen und ein verändertes Expressionsprofil, insbesondere eine gesteigerte Expression von KRT 19 und KRT 15. Damit ergeben sich einige Hinweise auf eine Redifferenzierung der Tumorzellen in Richtung Tumorstammzellen. Um diese Vermutung bestätigen zu können, werden weitere Versuche, wie die Analyse der Co-Expression von CD44 und CD133 oder das Wachstum in einer 3-dimensionalen Zellkultur, nötig sein. Die experimentellen Befunde unterstützen die Hypothese, dass BCORL1 einen Marker für eine gering differenzierte Manifestation des Hepatoblastoms darstellt und eventuell für Therapieansätze genutzt werden könnte.
Hepatoblastom, BCORL1
Sigl, Sebastian
2022
Deutsch
Universitätsbibliothek der Ludwig-Maximilians-Universität München
Sigl, Sebastian (2022): Generierung von BCORL1-mutierten Lebertumorzellen mittels CRISPR/Cas9. Dissertation, LMU München: Medizinische Fakultät
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Abstract

Obwohl das Hepatoblastom der häufigste Lebertumor im Kindesalter ist, ist trotz eines bereits vorhandenen Verständnisses für die Entstehung des Tumors der Grund von Metastasierung oder besonders schweren Verlaufsformen weitestgehend unerforscht. Deshalb wecken Genomanalysen der Hepatoblastompatienten Hoffnung, entscheidende Genmutationen zu identizieren, die prognostisch und eventuell therapeutisch genutzt werden können. Da das Hepatoblastom mit nur drei Aberrationen pro Tumor die niedrigste Mutationsrate bislang systematisch sequenzierter Tumorentitaten aufweist, ist das Auftreten einer Mutation von BCORL1 bei 5,8 % von 69 genotypisierten Hepatoblastomproben besonders interessant. Diese Arbeit zeigt, wie mithilfe des CRISPR/Cas9-Systems ein BCORL1-Knockout in verschiedenen Lebertumor-Zelllinien erzeugt und somit ein Modell entwickelt werden konnte, in welchem die Auswirkung eines Funktionsverlusts von BCORL1 untersucht werden kann. In funktionellen Analysen der Knockout-Zelllinien zeigte sich die Einstellung eines makroskopisch veränderten Wachstumsverhaltens in HUH7-Zellen nach einem BCORL1-Knockout, eine langsamere Proliferation der BCORL1-Knockout-Zelllinien im Vergleich zu HUH7-Wildtypzellen und ein verändertes Expressionsprofil, insbesondere eine gesteigerte Expression von KRT 19 und KRT 15. Damit ergeben sich einige Hinweise auf eine Redifferenzierung der Tumorzellen in Richtung Tumorstammzellen. Um diese Vermutung bestätigen zu können, werden weitere Versuche, wie die Analyse der Co-Expression von CD44 und CD133 oder das Wachstum in einer 3-dimensionalen Zellkultur, nötig sein. Die experimentellen Befunde unterstützen die Hypothese, dass BCORL1 einen Marker für eine gering differenzierte Manifestation des Hepatoblastoms darstellt und eventuell für Therapieansätze genutzt werden könnte.