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Kontrastmittelverstärkter Ultraschall (CEUS) in der Diagnostik von Leber- und Nierenläsionen
Kontrastmittelverstärkter Ultraschall (CEUS) in der Diagnostik von Leber- und Nierenläsionen
Teilprojekt 1 behandelte die Untersuchung von Leber- und Nierenläsionen mittels Fusionsbildgebung aus CEUS und CT bzw. MRT. Bei der Fusionsbildgebung handelt es sich um ein modernes Verfahren, welches die dynamische, multimodale Evaluation fokaler Läsionen in Echtzeit durch eine Kombination der Vorteile der jeweiligen einzelnen bildgebenden Modalitäten ermöglicht. Die Resultate dieser Studie zeigen, dass hiermit eine hohe diagnostische Genauigkeit in der Beurteilung hepatischer und renaler Läsionen erreicht werden konnte und in einigen Fällen eine Unterscheidung zwischen benignen und malignen fokalen Läsionen erleichtert wurde. Im Teilprojekt 2 wurden die sonomorphologischen Charakteristika solider Nierenläsionen im CEUS evaluiert, um mögliche Kriterien zu identifizieren, welche eine verlässliche Unterscheidung zwischen benignen und malignen Läsionen ermöglichen. Die Resultate dieser Arbeit unterstreichen den Trend aus vorangehenden Studien, wonach eine Unterscheidung maligner und benigner solider Nierenläsionen mittels CEUS nicht sicher möglich ist, da sowohl Onkozytome und Angiomyolipome als auch Nierenzellkarzinome viele unterschiedliche und somit nicht sicher voneinander zu differenzierende Charakteristika in der Bildgebung aufweisen können. Weiterführende Studien sind notwendig, um geeignete Biomarker zur adäquaten Differenzierung zu etablieren. Im Zuge des Teilprojekts 3 wurde die diagnostische Genauigkeit des CEUS in der Beurteilung zystischer Nierenläsionen vom Typ III nach Bosniak untersucht. Das Bosniak Klassifikationssystem erlaubt es, Nierenzysten in verschiedene Subgruppen einzuteilen und damit entsprechend ihres Risikos für Malignitität zu stratifizieren [9]. Diese Arbeit zeigt, dass CEUS eine einfache und zuverlässige Detektion sonomorphologischer Charakteristika zystischer Nierenläsionen ermöglicht und damit eine wertvolle Methode zur Stratifizierung von Nierenzysten gemäß der Bosniak Klassifikation darstellt. Teilprojekt 4 betrachtete den Nutzen des CEUS in der Diagnostik unklarer Leberläsionen. Hierfür wurden die Ergebnisse von 160 CEUS-Untersuchungen bei PatientInnen mit unklaren Leberläsionen, welche im Anschluss bioptisch gesichert wurden, mit den entsprechenden histopathologischen Befunden verglichen. Die Ergebnisse dieser Studie zeigen, dass der CEUS eine hohe diagnostische Genauigkeit in der Unterscheidung zwischen benignen und malignen Leberläsionen besitzt und somit ein wertvolles und sicheres Instrument zur Beurteilung unklarer Leberläsionen darstellt. In Teilprojekt 5 wurden die Auswirkungen der Verwendung eines strukturierten Befundungssystems bei CEUS-Untersuchungen von PatientInnen mit HCC auf die Qualität und Vollständigkeit der Befunde und auf die Zufriedenheit der zuweisenden ÄrztInnen analysiert. Hierzu wurden konventionelle Freitextbefunde zu CEUS-Untersuchungen mit strukturierten Befunden verglichen, welche mittels eines Online-Templates auf Basis der CEUS LI-RADS Klassifikation erstellt wurden. Es konnte gezeigt werden, dass eine strukturierte Befundung die Vollständigkeit, die Zufriedenheit der ZuweiserInnen, die sprachliche Qualität und die Gesamtqualität der radiologischen Befunde verbesserte. Dies zeigt, dass strukturierte Befundung ein wichtiges Instrument darstellen kann, um die interdisziplinäre Kommunikation zwischen RadiologInnen und zuweisenden ÄrztInnen zu verbessern und klinische Entscheidungsfindung sowie PatientInnenmanagement zu erleichtern. Hieran anknüpfend wurde im abschließenden Teilprojekt 6 eruiert, ob sich die Vorteile der strukturierten Befundung auch in der Evaluation weiterer Organsysteme mittels CEUS widerspiegeln. Hierzu wurden die Freitextbefunde zu CEUS-Untersuchungen von PatientInnen mit zystischen Nierenläsionen mit strukturierten Befunden verglichen, welche mittels Online-Software mit unterschiedlichen Kriterien entsprechend der CEUS Bosniak-Klassifikation erstellt wurden. Auch hier wurden die strukturierten Befunde hinsichtlich Verständlichkeit, Vollständigkeit, linguistischer Qualität und Gesamtqualität besser bewertet als die entsprechenden Freitextbefunde. Da die strukturierte Befundung ein wertvolles Instrument zur erleichterten Implementierung automatisierter Softwaresysteme in der Radiologie darstellen kann, stellen die Ergebnisse dieser Studie einen wichtigen Schritt zur erhöhten Akzeptanz und zunehmenden Verbreitung strukturierter Befunde bei Ultraschalluntersuchungen dar.
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Geyer, Thomas
2022
Deutsch
Universitätsbibliothek der Ludwig-Maximilians-Universität München
Geyer, Thomas (2022): Kontrastmittelverstärkter Ultraschall (CEUS) in der Diagnostik von Leber- und Nierenläsionen. Habilitationsschrift, LMU München: Medizinische Fakultät
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Abstract

Teilprojekt 1 behandelte die Untersuchung von Leber- und Nierenläsionen mittels Fusionsbildgebung aus CEUS und CT bzw. MRT. Bei der Fusionsbildgebung handelt es sich um ein modernes Verfahren, welches die dynamische, multimodale Evaluation fokaler Läsionen in Echtzeit durch eine Kombination der Vorteile der jeweiligen einzelnen bildgebenden Modalitäten ermöglicht. Die Resultate dieser Studie zeigen, dass hiermit eine hohe diagnostische Genauigkeit in der Beurteilung hepatischer und renaler Läsionen erreicht werden konnte und in einigen Fällen eine Unterscheidung zwischen benignen und malignen fokalen Läsionen erleichtert wurde. Im Teilprojekt 2 wurden die sonomorphologischen Charakteristika solider Nierenläsionen im CEUS evaluiert, um mögliche Kriterien zu identifizieren, welche eine verlässliche Unterscheidung zwischen benignen und malignen Läsionen ermöglichen. Die Resultate dieser Arbeit unterstreichen den Trend aus vorangehenden Studien, wonach eine Unterscheidung maligner und benigner solider Nierenläsionen mittels CEUS nicht sicher möglich ist, da sowohl Onkozytome und Angiomyolipome als auch Nierenzellkarzinome viele unterschiedliche und somit nicht sicher voneinander zu differenzierende Charakteristika in der Bildgebung aufweisen können. Weiterführende Studien sind notwendig, um geeignete Biomarker zur adäquaten Differenzierung zu etablieren. Im Zuge des Teilprojekts 3 wurde die diagnostische Genauigkeit des CEUS in der Beurteilung zystischer Nierenläsionen vom Typ III nach Bosniak untersucht. Das Bosniak Klassifikationssystem erlaubt es, Nierenzysten in verschiedene Subgruppen einzuteilen und damit entsprechend ihres Risikos für Malignitität zu stratifizieren [9]. Diese Arbeit zeigt, dass CEUS eine einfache und zuverlässige Detektion sonomorphologischer Charakteristika zystischer Nierenläsionen ermöglicht und damit eine wertvolle Methode zur Stratifizierung von Nierenzysten gemäß der Bosniak Klassifikation darstellt. Teilprojekt 4 betrachtete den Nutzen des CEUS in der Diagnostik unklarer Leberläsionen. Hierfür wurden die Ergebnisse von 160 CEUS-Untersuchungen bei PatientInnen mit unklaren Leberläsionen, welche im Anschluss bioptisch gesichert wurden, mit den entsprechenden histopathologischen Befunden verglichen. Die Ergebnisse dieser Studie zeigen, dass der CEUS eine hohe diagnostische Genauigkeit in der Unterscheidung zwischen benignen und malignen Leberläsionen besitzt und somit ein wertvolles und sicheres Instrument zur Beurteilung unklarer Leberläsionen darstellt. In Teilprojekt 5 wurden die Auswirkungen der Verwendung eines strukturierten Befundungssystems bei CEUS-Untersuchungen von PatientInnen mit HCC auf die Qualität und Vollständigkeit der Befunde und auf die Zufriedenheit der zuweisenden ÄrztInnen analysiert. Hierzu wurden konventionelle Freitextbefunde zu CEUS-Untersuchungen mit strukturierten Befunden verglichen, welche mittels eines Online-Templates auf Basis der CEUS LI-RADS Klassifikation erstellt wurden. Es konnte gezeigt werden, dass eine strukturierte Befundung die Vollständigkeit, die Zufriedenheit der ZuweiserInnen, die sprachliche Qualität und die Gesamtqualität der radiologischen Befunde verbesserte. Dies zeigt, dass strukturierte Befundung ein wichtiges Instrument darstellen kann, um die interdisziplinäre Kommunikation zwischen RadiologInnen und zuweisenden ÄrztInnen zu verbessern und klinische Entscheidungsfindung sowie PatientInnenmanagement zu erleichtern. Hieran anknüpfend wurde im abschließenden Teilprojekt 6 eruiert, ob sich die Vorteile der strukturierten Befundung auch in der Evaluation weiterer Organsysteme mittels CEUS widerspiegeln. Hierzu wurden die Freitextbefunde zu CEUS-Untersuchungen von PatientInnen mit zystischen Nierenläsionen mit strukturierten Befunden verglichen, welche mittels Online-Software mit unterschiedlichen Kriterien entsprechend der CEUS Bosniak-Klassifikation erstellt wurden. Auch hier wurden die strukturierten Befunde hinsichtlich Verständlichkeit, Vollständigkeit, linguistischer Qualität und Gesamtqualität besser bewertet als die entsprechenden Freitextbefunde. Da die strukturierte Befundung ein wertvolles Instrument zur erleichterten Implementierung automatisierter Softwaresysteme in der Radiologie darstellen kann, stellen die Ergebnisse dieser Studie einen wichtigen Schritt zur erhöhten Akzeptanz und zunehmenden Verbreitung strukturierter Befunde bei Ultraschalluntersuchungen dar.