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Redundanzen in der Diagnostik zum Nachweis von Sensibilisierungen gegen Pooideae und Betulaceae
Redundanzen in der Diagnostik zum Nachweis von Sensibilisierungen gegen Pooideae und Betulaceae
Hintergrund: Allergische Erkrankungen zählen weltweit zu den häufigsten chronischen Erkrankungen mit steigender Prävalenz. In Anbetracht des zunehmenden Kostendrucks für die Hersteller von Allergenprodukten sowie die allergologisch tätige(n) Ärzte(innen) ist daher eine kostenoptimierte, aussagekräftige und an die aktuellen Leitlinien und therapeutischen Optionen angepasste Diagnostik einzusetzen. Ziel der Studie war es (in Anlehnung an das 'Prinzip der homologen Gruppen') Redundanzen in der Pricktestung (SPT) zum Nachweis von Sensibilisierungen gegen Pooideae und Betulaceae zu ermitteln. Untersucht wurde, ob die 'vorgeschlagene Gräser- bzw. Birkendiagnostik' ausreicht, Sensibilisierungen gegen Roggenpollen (RP) bzw. Hasel (HP)- oder Erlenpollen (EP) sicher zu detektieren. Methode: Es erfolgte bei über 1100 Patienten - eingeteilt in 3 Gruppen (Gräser/Roggen, Birke/Hasel, Birke/Erle) - eine retrospektive Analyse auf SPT-Ebene zur Ermittlung von Sensibilisierungen gegen die genannten Allergene sowie eine Detektionsanalyse der Sensibilisierungsübereinstimmungen der Allergenpaare. Eine sichere Sensibilisierung wurde ab einem SPT-Wert von II gewertet. Bei SPT-Werten von I wurden zur Bestätigung der Sensibilisierung ergänzend das spezifische IgE ermittelt. Ergebnisse: Die Detektionsanalysen zeigten, dass eine RP-Sensibilisierung zu 94,3%, eine HP-Sensibilisierung zu 92% und eine EP-Sensibilisierung zu 91,8% mittels der vorgeschlagenen Gräser- bzw. Birkendiagnostik korrekt erfasst wurde (richtig-positiv/richtig-negativ). Die Sensitivität und Spezifität betrug 98,9%, 95,6%, 90% bzw. 89,6%, 89,2%, 93,7%. Eine isolierte RP-/HP- bzw. EP-Sensibilisierung zeigte sich bei 6, 21 bzw. 55 Patienten (0,5%, 1,8%, 4,9%). Unter Berücksichtigung der allergischen Symptomatik musste hierbei jedoch lediglich in unter 1% von einer möglichen isolierten RP-, HP- bzw. EP-Allergie ausgegangen werden. Fazit: Die Resultate zeigen, dass im SPT auf RP-, HP- und EP-Präparate verzichtet werden kann. Isolierte RP-, HP- oder EP-Sensibilisierungen/-Allergien stellen eine Rarität dar und können bei klinischem Verdacht unter Zuhilfenahme von serologischer Diagnostik und/oder Provokationstestungen abgeklärt werden., Unbekannt
Pricktest, Pooideae, Betulaceae, Sensibilisierungen
Markmann, Sabine Natalie
2020
Deutsch
Universitätsbibliothek der Ludwig-Maximilians-Universität München
Markmann, Sabine Natalie (2020): Redundanzen in der Diagnostik zum Nachweis von Sensibilisierungen gegen Pooideae und Betulaceae. Dissertation, LMU München: Medizinische Fakultät
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Abstract

Hintergrund: Allergische Erkrankungen zählen weltweit zu den häufigsten chronischen Erkrankungen mit steigender Prävalenz. In Anbetracht des zunehmenden Kostendrucks für die Hersteller von Allergenprodukten sowie die allergologisch tätige(n) Ärzte(innen) ist daher eine kostenoptimierte, aussagekräftige und an die aktuellen Leitlinien und therapeutischen Optionen angepasste Diagnostik einzusetzen. Ziel der Studie war es (in Anlehnung an das 'Prinzip der homologen Gruppen') Redundanzen in der Pricktestung (SPT) zum Nachweis von Sensibilisierungen gegen Pooideae und Betulaceae zu ermitteln. Untersucht wurde, ob die 'vorgeschlagene Gräser- bzw. Birkendiagnostik' ausreicht, Sensibilisierungen gegen Roggenpollen (RP) bzw. Hasel (HP)- oder Erlenpollen (EP) sicher zu detektieren. Methode: Es erfolgte bei über 1100 Patienten - eingeteilt in 3 Gruppen (Gräser/Roggen, Birke/Hasel, Birke/Erle) - eine retrospektive Analyse auf SPT-Ebene zur Ermittlung von Sensibilisierungen gegen die genannten Allergene sowie eine Detektionsanalyse der Sensibilisierungsübereinstimmungen der Allergenpaare. Eine sichere Sensibilisierung wurde ab einem SPT-Wert von II gewertet. Bei SPT-Werten von I wurden zur Bestätigung der Sensibilisierung ergänzend das spezifische IgE ermittelt. Ergebnisse: Die Detektionsanalysen zeigten, dass eine RP-Sensibilisierung zu 94,3%, eine HP-Sensibilisierung zu 92% und eine EP-Sensibilisierung zu 91,8% mittels der vorgeschlagenen Gräser- bzw. Birkendiagnostik korrekt erfasst wurde (richtig-positiv/richtig-negativ). Die Sensitivität und Spezifität betrug 98,9%, 95,6%, 90% bzw. 89,6%, 89,2%, 93,7%. Eine isolierte RP-/HP- bzw. EP-Sensibilisierung zeigte sich bei 6, 21 bzw. 55 Patienten (0,5%, 1,8%, 4,9%). Unter Berücksichtigung der allergischen Symptomatik musste hierbei jedoch lediglich in unter 1% von einer möglichen isolierten RP-, HP- bzw. EP-Allergie ausgegangen werden. Fazit: Die Resultate zeigen, dass im SPT auf RP-, HP- und EP-Präparate verzichtet werden kann. Isolierte RP-, HP- oder EP-Sensibilisierungen/-Allergien stellen eine Rarität dar und können bei klinischem Verdacht unter Zuhilfenahme von serologischer Diagnostik und/oder Provokationstestungen abgeklärt werden.

Abstract