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Auswertung von Reproduktionsdaten nach Implementierung einer Impfung gegen das Influenzavirus A(H1N1)pdm09 in Schweinebeständen mit dem Nachweis pandemischer Influenzaviren
Auswertung von Reproduktionsdaten nach Implementierung einer Impfung gegen das Influenzavirus A(H1N1)pdm09 in Schweinebeständen mit dem Nachweis pandemischer Influenzaviren
Ziel der vorliegenden Untersuchung war es, die Veränderung der Reproduktionsdaten nach Etablierung einer Impfmaßnahme gegen das Influenzavirus A(H1N1)pdm09 in schweinehaltenden Beständen mit dem Nachweis pandemischer Influenza A Viren zu evaluieren. Dafür wurden 137 landwirtschaftliche Betriebe mit Sauenhaltung retrospektiv nach Impfung gegen das Influenzavirus A(H1N1)pdm09 untersucht, bei denen labordiagnostisch der Nachweis einer Infektion durch pandemische Influenzaviren erbracht worden war. Anhand eines Anwendungsbeobachtungsbogens wurden die bestandsindividuellen Daten und das klinische Erscheinungsbild der Infektion abgefragt. Des Weiteren wurden mittels Sauenplanerdaten relevante Reproduktionskennzahlen, „Umrauschquote“, „Abortrate“, „Anteil der totgeborenen Ferkel im Bestand“, „Zahl der lebendgeborenen Ferkel pro Wurf“, „Saugferkelverluste“ und „Zahl der abgesetzten Ferkel pro Sau und Jahr“, für die Zeiträume sechs Monate vor Impfung und sechs Monate nach Grundimmunisierung auf Betriebsebene erhoben. Vermehrte Reproduktionsstörungen wurden in 79,8 % der untersuchten Bestände erhoben, Fieber und Erkrankungen des Respirationstraktes traten in 63,6 % respektive 62 % der Sauenherden auf. Die Auswertung der Umrauschquote ergab in den untersuchten Beständen in dem Zeitraum nach Etablierung der Impfmaßnahme im Mittel eine signifikante Reduktion um 3,34 %. Des Weiteren wurde ein signifikanter Rückgang der mittleren Abortrate von 2,31 % auf 1,42 % ermittelt während die Zahl der lebendgeborenen Ferkel pro Wurf nach Impfung im Mittel signifikant von 13,24 Ferkel auf 13,56 Ferkel pro Wurf anstieg. Der Anteil der totgeborenen Ferkel von den gesamtgeborenen Ferkeln vergrößerte sich von 7,79 % nicht signifikant auf 7,95 %. Die Auswertung der prozentualen Saugferkelverluste ergab eine im Mittel signifikante Reduktion von 14,34 % auf 13,8 % während die abgesetzten Ferkel pro Sau und Jahr in den untersuchten Beständen im Mittel signifikant um 1,2 Ferkel anstieg. Zusammenfassend zeigen die Ergebnisse, dass durch den Einsatz einer Impfung gegen das pandemische Influenzavirus A(H1N1)pdm09 in Beständen mit der labordiagnostisch bestätigten Infektion durch pandemische Influenza A Viren die Fruchtbarkeitskennzahlen, mittels Sauenplanerdaten und Anwendungsbeobachtungsbögen ausgewertet, verbessert werden können. Anhand der in Beständen beschriebenen vermehrten Fruchtbarkeitsstörungen sowie deren Reduktion nach Etablierung der Impfmaßnahme gegen das Influenzavirus A(H1N1)pdm09 deutet sich eine Beteiligung der pandemischen Influenza A Viren an reduzierter Herdenfruchtbarkeit an.
Influenza A(H1N1)pdm09, Reproduktion, Sauenplaner
Gumbert, Sophie
2018
Deutsch
Universitätsbibliothek der Ludwig-Maximilians-Universität München
Gumbert, Sophie (2018): Auswertung von Reproduktionsdaten nach Implementierung einer Impfung gegen das Influenzavirus A(H1N1)pdm09 in Schweinebeständen mit dem Nachweis pandemischer Influenzaviren. Dissertation, LMU München: Tierärztliche Fakultät
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Abstract

Ziel der vorliegenden Untersuchung war es, die Veränderung der Reproduktionsdaten nach Etablierung einer Impfmaßnahme gegen das Influenzavirus A(H1N1)pdm09 in schweinehaltenden Beständen mit dem Nachweis pandemischer Influenza A Viren zu evaluieren. Dafür wurden 137 landwirtschaftliche Betriebe mit Sauenhaltung retrospektiv nach Impfung gegen das Influenzavirus A(H1N1)pdm09 untersucht, bei denen labordiagnostisch der Nachweis einer Infektion durch pandemische Influenzaviren erbracht worden war. Anhand eines Anwendungsbeobachtungsbogens wurden die bestandsindividuellen Daten und das klinische Erscheinungsbild der Infektion abgefragt. Des Weiteren wurden mittels Sauenplanerdaten relevante Reproduktionskennzahlen, „Umrauschquote“, „Abortrate“, „Anteil der totgeborenen Ferkel im Bestand“, „Zahl der lebendgeborenen Ferkel pro Wurf“, „Saugferkelverluste“ und „Zahl der abgesetzten Ferkel pro Sau und Jahr“, für die Zeiträume sechs Monate vor Impfung und sechs Monate nach Grundimmunisierung auf Betriebsebene erhoben. Vermehrte Reproduktionsstörungen wurden in 79,8 % der untersuchten Bestände erhoben, Fieber und Erkrankungen des Respirationstraktes traten in 63,6 % respektive 62 % der Sauenherden auf. Die Auswertung der Umrauschquote ergab in den untersuchten Beständen in dem Zeitraum nach Etablierung der Impfmaßnahme im Mittel eine signifikante Reduktion um 3,34 %. Des Weiteren wurde ein signifikanter Rückgang der mittleren Abortrate von 2,31 % auf 1,42 % ermittelt während die Zahl der lebendgeborenen Ferkel pro Wurf nach Impfung im Mittel signifikant von 13,24 Ferkel auf 13,56 Ferkel pro Wurf anstieg. Der Anteil der totgeborenen Ferkel von den gesamtgeborenen Ferkeln vergrößerte sich von 7,79 % nicht signifikant auf 7,95 %. Die Auswertung der prozentualen Saugferkelverluste ergab eine im Mittel signifikante Reduktion von 14,34 % auf 13,8 % während die abgesetzten Ferkel pro Sau und Jahr in den untersuchten Beständen im Mittel signifikant um 1,2 Ferkel anstieg. Zusammenfassend zeigen die Ergebnisse, dass durch den Einsatz einer Impfung gegen das pandemische Influenzavirus A(H1N1)pdm09 in Beständen mit der labordiagnostisch bestätigten Infektion durch pandemische Influenza A Viren die Fruchtbarkeitskennzahlen, mittels Sauenplanerdaten und Anwendungsbeobachtungsbögen ausgewertet, verbessert werden können. Anhand der in Beständen beschriebenen vermehrten Fruchtbarkeitsstörungen sowie deren Reduktion nach Etablierung der Impfmaßnahme gegen das Influenzavirus A(H1N1)pdm09 deutet sich eine Beteiligung der pandemischen Influenza A Viren an reduzierter Herdenfruchtbarkeit an.