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Traditionelles Taekwondo als Ethik des Selbst. die Selbstpraxis einer Kampfkunst aus der Perspektive der Ethnologie der Ethik
Traditionelles Taekwondo als Ethik des Selbst. die Selbstpraxis einer Kampfkunst aus der Perspektive der Ethnologie der Ethik
„Das Hauptziel besteht heute zweifellos nicht darin, herauszufinden, sondern abzulehnen, was wir sind. Wir müssen uns vorstellen und konstruieren, was wir sein könnten (...)". (Foucault, Michel: Dits et Ecrits. Schriften in vier Bänden. Band 3: 1976–1979. Daniel Defert, François Ewald (Hrsg.). Suhrkamp Verlag. Frankfurt a.M. 2003, S.280) Mit diesem Zitat eines der größten Philosophen Frankreichs, Michel Foucault, beginnt das Kapitel der einführenden Worte des vorliegenden Promotionsprojekts. Lässt man diese Zeilen ein wenig auf sich wirken, so kann man bereits hier den Foucaultschen Charakter erahnen. Es ist ein Charakter, der zum Kampf aufruft, einen Kampf um die Selbstbestimmung der eigenen Identität. Denn nie zuvor war der moderne Mensch so unfrei wie heute, obwohl seine Freiheit grenzenlos zu sein scheint. Aber in dieser scheinbaren Freiheit besitzt der Mensch diese eine entscheidende Freiheit nicht mehr: Selber zu definieren, wer er sein möchte und wer nicht. Vielmehr wird das menschliche Individuum durch Macht und Wissenskomplexe in seinem Leben fremdregiert. Der Mensch wird beispielsweise als arm, reich, arbeitslos, nicht normal, als gescheitert oder erfolgreich kategorisiert, also in seiner Identität bestimmt und dadurch zu einem Monotyp gemacht, ohne es zu merken. Foucaults Anliegen der 1980er Jahre ist die Rebellion gegen dieses äußere Korsett der von oben auferlegten Rollen. Eine Rebellion gegen einen Prozess der Fremdsubjektivierung, der sich in einem totalitären System als Individualismus tarnt. Nun geschieht diese Kategorisierung von Menschen auf der einen Seite vielleicht fremdbestimmt, auf der anderen Seite gibt sie einem Individuum jedoch auch eine Art von außen erzeugter Stabilität der eigenen Identität. Zwar eine sehr unfreie Identität, aber zumindest eine an der sich ein Mensch festhalten kann und die ihm ein gewisses Gefühl der Sicherheit gibt. Foucault ist aber davon überzeugt, dass jeder Mensch, die Freiheit besitzt eine Festlegung seiner eigenen Identität zumindest in einem grossen Maße selbst in die Hand zu nehmen, um so seine eigene Freiheit innerhalb dieses Totalitären Systems zu erweitern, anstatt nur blind vorgefertigten Rollenbildern zu folgen. Aber was, wenn nun dieser Aufstand gegen vorgetrampelte Pfade der Gesellschaft beginnt Früchte zu tragen und damit auch das vermeintlich sichere Korsett der Fremdbestimmung zu bröckeln beginnt? „Es gibt im Leben Augenblicke, da die Frage, ob man anders denken kann, als man denkt, und andres wahrnehmen kann, als man sieht, zum Weiterschauen oder Weiterdenken unentbehrlich ist.“(Foucault, Michel: Der Gebrauch der Lüste. Suhrkamp Verlag. Frankfurt a.M. 1993a, S.15) Der Mensch hat ein grundlegendes Bedürfnis nach Orientierung und ist so stets auf der Suche nach etwas, das ihm Halt gibt oder eine Richtung weist. Der französische Philosoph schreibt dazu eine Geschichte über das menschliche Subjekt, dem er letztendlich die Fähigkeit zuspricht, eine eigene innere Stabilität aufzubauen, um sich neu zu erfinden und dadurch aus sich heraus seine eigene Richtung zu finden. Er sucht nach einem Werkzeug auf das der Moderne Mensch zurückgreifen kann, um sich selbst zu regieren bzw. wieder zu sich selbst zurück zu kommen, seinen eigenen Stil zu finden und vor allem sich außerhalb der vorgefertigten Pfade, der gesellschaftlichen Normierung, zurecht zu finden. Zur Erörterung dieser Methoden begibt sich Michel Foucault auf den Weg in die griechische und römische Vergangenheit der Arbeit am eigenen Selbst bzw. an der eigenen Seele. Diesen beiden Kulturen wird eine Selbstpraxis als Ethik des Selbst zu Grunde gelegt, die sich zum einen durch eine kritische Funktion und zum anderen durch die Funktion des Kampfes auszeichnet. Der kritische Aspekt fungiert dabei als Gestaltungsfaktor für die Ausbildung des eigenen individuellen Lebensstils, abseits der von außen vorgegebenen und erlernten Ansichten. Hinsichtlich des Kampfes lässt sich die Funktion, nach Foucault, als Aneignung eines gewissen Rüstzeugs interpretieren, das benötigt wird um den eigenen Lebenskampf zu bestreiten. Vergleiche zieht Foucault dabei zum antiken Ringer, der sich wie im Leben „(...) seiner verschiedenen Gegner entledigen muß und sich selbst außerhalb des Kampfes stets zu trainieren hat.“ (Foucault, Michel: Hermeneutik des Subjekts. Suhrkamp Verlag. Frankfurt a.M. 2009a, S. 604) Solche Operationstechniken an der eigenen Seele finden sich aber auch kulturübergreifend innerhalb verschiedener ontologischer Betrachtungen wieder. Asiatische Kampfkunstsysteme zum Beispiel, die in Bezug auf ihre Philosophie die Arbeit mit Körper und Geist in den Vordergrund stellen, haben ebenfalls das Ziel der Bildung des Charakters im Fokus ihrer Lehre. Das daraus resultierende Vorhaben, eine Verbindung zwischen der Ethik des Selbst und einer Kampfkunst herzustellen, entsprang den Erfahrungen des Verfassers als Leiter einer Lehrstätte für Traditionelles Taekwondo. Die Kampfkunst, die diesbezüglich im Rahmen dieser Arbeit untersucht wird, ist somit die traditionelle Form des koreanischen Taekwondo, das sich aus der Bewegungslehre von Hand (Kwon) und Fuß (Tae) und dem Weg des Geistes (Do) als Philosophisches Leitkonzept zusammensetzt. Dabei stellt die Philosophie des Do eine spezielle Ethik dar, durch welche „(...) man das Wesen des Geistes und seines Ichs vollkommen verstehen kann. Durch den Weg (...) kann man seine eigene, ursprüngliche Natur wahrhaftig erkennen, kann man aus dem Schlaf des verkümmerten, eingeschlafenen Ichs erwachen und die höchste und vollkommene Stufe der Persönlichkeit erreichen.“ (Deshimaru, Taisen: Zen in den Kampfkünsten Japans. Werner Kristkeitz Verlag. Heidelberg 1978, S. 21) Nicht nur der Vergleich zwischen diesem Zitat mit der obigen Aussage Michel Foucaults, auch anhand der mehr als 20 jährigen Beobachtungen des Verfassers als Taekwondo Übender, lässt sich vermuten, in beiden Denksystemen auf einen ähnlichen bis gleichen ethischen Ansatz der Selbstsubjektivierung eines Individuums zu stoßen. Den Überschneidungspunkt der Ontologie der Ethik des Selbst mit der ontologischen Ethik des Traditionellen Taekwondo wird dabei in der Ethnologie der Ethik verortet, die sich als Teilgebiet der Ethnologie für die Ethik in einem kulturübergreifenden Kontext interessiert. Dazu liegt das Augenmerk für die Erörterung dieses möglichen Sachverhaltes zum einen auf den Hauptwerken Michel Foucaults und der Fachliteratur zum Traditionellen Taekwondo, aber auch auf ausgewählten, kulturell unterschiedlich entwickelten Ethiken, die durch ihr Bewusstsein und ihre Fähigkeit der Selbsterkenntnis der eigenen Identitätsbestimmung gegenüber eine Verantwortung tragen. Die Hypothese dieser Arbeit bezieht sich dabei auf den Teil der Foucaultschen Ethik der sich mit den Praktiken der Einübung beschäftigt und lautet: Die Praktiken des Traditionellen Taekwondo besitzt einen ähnlichen bis gleichen Charakter wie Michel Foucaults Techniken des Selbst. Bezogen auf den zweiten Teil der Foucaultschen Ethik ergibt sich daraus folgende Leitfrage: Haben die Techniken des Traditionellen Taekwondo durch diesen ähnlichen bis gleichen Charakter wie die antiken Technologien des Selbst, auch die gleiche Wirkung auf das Leben, gemäß einer Konzeption im Sinne der foucaultschen Lebenskunst? Die Verifizierung dieser These bzw. der Leitfrage soll hinsichtlich ihrer Beantwortung durch drei verschiedene Untersuchungsmethoden gerecht werden: Zum einen wird sich zur literarischen Untersuchung neben Texten aus der erst aufblühenden Ethnologie der Ethik, der Philosophie der Lebenskunst, sowie aus der Moralanthropologie und der Sozialphilosophie, vor allem an spezieller Literatur zum Traditionellen Taekwondo und den Hauptwerken Michel Foucaults bedient. Zweitens legt die Arbeit, durch eine strukturelle und detaillierte Analyse, den Charakter einzelner Bestandteile des Taekwondo Lehrsystems bezüglich ihrer Wirkung auf den Menschen dar und veranschaulicht dadurch die Verbindung zur foucaultschen Ethik des Selbst. Und drittens wird durch die wissenschaftliche Auswertung mehrerer durchgeführter Interviews mit Taekwondo Experten die empirische Beweispflicht erfüllt.
Not available
Basu, Robin
2017
Deutsch
Universitätsbibliothek der Ludwig-Maximilians-Universität München
Basu, Robin (2017): Traditionelles Taekwondo als Ethik des Selbst: die Selbstpraxis einer Kampfkunst aus der Perspektive der Ethnologie der Ethik. Dissertation, LMU München: Fakultät für Kulturwissenschaften
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Abstract

„Das Hauptziel besteht heute zweifellos nicht darin, herauszufinden, sondern abzulehnen, was wir sind. Wir müssen uns vorstellen und konstruieren, was wir sein könnten (...)". (Foucault, Michel: Dits et Ecrits. Schriften in vier Bänden. Band 3: 1976–1979. Daniel Defert, François Ewald (Hrsg.). Suhrkamp Verlag. Frankfurt a.M. 2003, S.280) Mit diesem Zitat eines der größten Philosophen Frankreichs, Michel Foucault, beginnt das Kapitel der einführenden Worte des vorliegenden Promotionsprojekts. Lässt man diese Zeilen ein wenig auf sich wirken, so kann man bereits hier den Foucaultschen Charakter erahnen. Es ist ein Charakter, der zum Kampf aufruft, einen Kampf um die Selbstbestimmung der eigenen Identität. Denn nie zuvor war der moderne Mensch so unfrei wie heute, obwohl seine Freiheit grenzenlos zu sein scheint. Aber in dieser scheinbaren Freiheit besitzt der Mensch diese eine entscheidende Freiheit nicht mehr: Selber zu definieren, wer er sein möchte und wer nicht. Vielmehr wird das menschliche Individuum durch Macht und Wissenskomplexe in seinem Leben fremdregiert. Der Mensch wird beispielsweise als arm, reich, arbeitslos, nicht normal, als gescheitert oder erfolgreich kategorisiert, also in seiner Identität bestimmt und dadurch zu einem Monotyp gemacht, ohne es zu merken. Foucaults Anliegen der 1980er Jahre ist die Rebellion gegen dieses äußere Korsett der von oben auferlegten Rollen. Eine Rebellion gegen einen Prozess der Fremdsubjektivierung, der sich in einem totalitären System als Individualismus tarnt. Nun geschieht diese Kategorisierung von Menschen auf der einen Seite vielleicht fremdbestimmt, auf der anderen Seite gibt sie einem Individuum jedoch auch eine Art von außen erzeugter Stabilität der eigenen Identität. Zwar eine sehr unfreie Identität, aber zumindest eine an der sich ein Mensch festhalten kann und die ihm ein gewisses Gefühl der Sicherheit gibt. Foucault ist aber davon überzeugt, dass jeder Mensch, die Freiheit besitzt eine Festlegung seiner eigenen Identität zumindest in einem grossen Maße selbst in die Hand zu nehmen, um so seine eigene Freiheit innerhalb dieses Totalitären Systems zu erweitern, anstatt nur blind vorgefertigten Rollenbildern zu folgen. Aber was, wenn nun dieser Aufstand gegen vorgetrampelte Pfade der Gesellschaft beginnt Früchte zu tragen und damit auch das vermeintlich sichere Korsett der Fremdbestimmung zu bröckeln beginnt? „Es gibt im Leben Augenblicke, da die Frage, ob man anders denken kann, als man denkt, und andres wahrnehmen kann, als man sieht, zum Weiterschauen oder Weiterdenken unentbehrlich ist.“(Foucault, Michel: Der Gebrauch der Lüste. Suhrkamp Verlag. Frankfurt a.M. 1993a, S.15) Der Mensch hat ein grundlegendes Bedürfnis nach Orientierung und ist so stets auf der Suche nach etwas, das ihm Halt gibt oder eine Richtung weist. Der französische Philosoph schreibt dazu eine Geschichte über das menschliche Subjekt, dem er letztendlich die Fähigkeit zuspricht, eine eigene innere Stabilität aufzubauen, um sich neu zu erfinden und dadurch aus sich heraus seine eigene Richtung zu finden. Er sucht nach einem Werkzeug auf das der Moderne Mensch zurückgreifen kann, um sich selbst zu regieren bzw. wieder zu sich selbst zurück zu kommen, seinen eigenen Stil zu finden und vor allem sich außerhalb der vorgefertigten Pfade, der gesellschaftlichen Normierung, zurecht zu finden. Zur Erörterung dieser Methoden begibt sich Michel Foucault auf den Weg in die griechische und römische Vergangenheit der Arbeit am eigenen Selbst bzw. an der eigenen Seele. Diesen beiden Kulturen wird eine Selbstpraxis als Ethik des Selbst zu Grunde gelegt, die sich zum einen durch eine kritische Funktion und zum anderen durch die Funktion des Kampfes auszeichnet. Der kritische Aspekt fungiert dabei als Gestaltungsfaktor für die Ausbildung des eigenen individuellen Lebensstils, abseits der von außen vorgegebenen und erlernten Ansichten. Hinsichtlich des Kampfes lässt sich die Funktion, nach Foucault, als Aneignung eines gewissen Rüstzeugs interpretieren, das benötigt wird um den eigenen Lebenskampf zu bestreiten. Vergleiche zieht Foucault dabei zum antiken Ringer, der sich wie im Leben „(...) seiner verschiedenen Gegner entledigen muß und sich selbst außerhalb des Kampfes stets zu trainieren hat.“ (Foucault, Michel: Hermeneutik des Subjekts. Suhrkamp Verlag. Frankfurt a.M. 2009a, S. 604) Solche Operationstechniken an der eigenen Seele finden sich aber auch kulturübergreifend innerhalb verschiedener ontologischer Betrachtungen wieder. Asiatische Kampfkunstsysteme zum Beispiel, die in Bezug auf ihre Philosophie die Arbeit mit Körper und Geist in den Vordergrund stellen, haben ebenfalls das Ziel der Bildung des Charakters im Fokus ihrer Lehre. Das daraus resultierende Vorhaben, eine Verbindung zwischen der Ethik des Selbst und einer Kampfkunst herzustellen, entsprang den Erfahrungen des Verfassers als Leiter einer Lehrstätte für Traditionelles Taekwondo. Die Kampfkunst, die diesbezüglich im Rahmen dieser Arbeit untersucht wird, ist somit die traditionelle Form des koreanischen Taekwondo, das sich aus der Bewegungslehre von Hand (Kwon) und Fuß (Tae) und dem Weg des Geistes (Do) als Philosophisches Leitkonzept zusammensetzt. Dabei stellt die Philosophie des Do eine spezielle Ethik dar, durch welche „(...) man das Wesen des Geistes und seines Ichs vollkommen verstehen kann. Durch den Weg (...) kann man seine eigene, ursprüngliche Natur wahrhaftig erkennen, kann man aus dem Schlaf des verkümmerten, eingeschlafenen Ichs erwachen und die höchste und vollkommene Stufe der Persönlichkeit erreichen.“ (Deshimaru, Taisen: Zen in den Kampfkünsten Japans. Werner Kristkeitz Verlag. Heidelberg 1978, S. 21) Nicht nur der Vergleich zwischen diesem Zitat mit der obigen Aussage Michel Foucaults, auch anhand der mehr als 20 jährigen Beobachtungen des Verfassers als Taekwondo Übender, lässt sich vermuten, in beiden Denksystemen auf einen ähnlichen bis gleichen ethischen Ansatz der Selbstsubjektivierung eines Individuums zu stoßen. Den Überschneidungspunkt der Ontologie der Ethik des Selbst mit der ontologischen Ethik des Traditionellen Taekwondo wird dabei in der Ethnologie der Ethik verortet, die sich als Teilgebiet der Ethnologie für die Ethik in einem kulturübergreifenden Kontext interessiert. Dazu liegt das Augenmerk für die Erörterung dieses möglichen Sachverhaltes zum einen auf den Hauptwerken Michel Foucaults und der Fachliteratur zum Traditionellen Taekwondo, aber auch auf ausgewählten, kulturell unterschiedlich entwickelten Ethiken, die durch ihr Bewusstsein und ihre Fähigkeit der Selbsterkenntnis der eigenen Identitätsbestimmung gegenüber eine Verantwortung tragen. Die Hypothese dieser Arbeit bezieht sich dabei auf den Teil der Foucaultschen Ethik der sich mit den Praktiken der Einübung beschäftigt und lautet: Die Praktiken des Traditionellen Taekwondo besitzt einen ähnlichen bis gleichen Charakter wie Michel Foucaults Techniken des Selbst. Bezogen auf den zweiten Teil der Foucaultschen Ethik ergibt sich daraus folgende Leitfrage: Haben die Techniken des Traditionellen Taekwondo durch diesen ähnlichen bis gleichen Charakter wie die antiken Technologien des Selbst, auch die gleiche Wirkung auf das Leben, gemäß einer Konzeption im Sinne der foucaultschen Lebenskunst? Die Verifizierung dieser These bzw. der Leitfrage soll hinsichtlich ihrer Beantwortung durch drei verschiedene Untersuchungsmethoden gerecht werden: Zum einen wird sich zur literarischen Untersuchung neben Texten aus der erst aufblühenden Ethnologie der Ethik, der Philosophie der Lebenskunst, sowie aus der Moralanthropologie und der Sozialphilosophie, vor allem an spezieller Literatur zum Traditionellen Taekwondo und den Hauptwerken Michel Foucaults bedient. Zweitens legt die Arbeit, durch eine strukturelle und detaillierte Analyse, den Charakter einzelner Bestandteile des Taekwondo Lehrsystems bezüglich ihrer Wirkung auf den Menschen dar und veranschaulicht dadurch die Verbindung zur foucaultschen Ethik des Selbst. Und drittens wird durch die wissenschaftliche Auswertung mehrerer durchgeführter Interviews mit Taekwondo Experten die empirische Beweispflicht erfüllt.