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Genetische Subgruppen und individuelle Krankheitsursache der Akuten Myeloischen Leukämie (AML)
Genetische Subgruppen und individuelle Krankheitsursache der Akuten Myeloischen Leukämie (AML)
Neuartige Sequenzierverfahren ermöglichen die systematische Identifikation von somatischen Mutationen in Tumorproben. Mittels Exomsequenzierung haben wir Subgruppen der Akuten Myeloischen Leukämie (AML) untersucht und spezifische Assoziationen von Mutationen entdeckt. Beispielsweise fanden wir Läsionen im CEBPA-GATA2 Transkriptionsfaktor-Komplex, welche die Aktivierung von Zielgenen stören. Außerdem identifizierten wir in der AML M4eo Subgruppe die N676K Mutation im FLT3-Rezeptor, deren wachstumssteigernder Effekt mit Tyrosinkinase-Inhibitoren gehemmt werden kann. AML Patienten mit Trisomie 13 zeigten einen sehr ungünstigen klinischen Verlauf sowie ein homogenes Mutationsprofil mit häufigen Mutationen in Spliceosomgenen. Bei der AML mit t(8;21) Translokation fanden wir häufige genetische Läsionen in ZBTB7A, die zu einer Deregulation des Tumorstoffwechsels führen. Weiterhin detektierten wir in den Sequenzdaten somatische Copy Number Alterations (CNAs), welche die zytogenetischen Befunde in der Routinediagnostik ergänzen können. Die Veränderung der Mutationsprofile im Krankheitsverlauf war mit dem Rezidiv-freien Überleben korreliert und wies auf Mechanismen der Therapieresistenz hin. Das Verständnis der individuellen Krankheitsursache der AML liefert neue pharmakologische Angriffspunkte und bereitet den Weg für maßgeschneiderte Behandlungen.
Leukämie, AML, Genetik
Greif, Philipp
2017
Deutsch
Universitätsbibliothek der Ludwig-Maximilians-Universität München
Greif, Philipp (2017): Genetische Subgruppen und individuelle Krankheitsursache der Akuten Myeloischen Leukämie (AML). Habilitationsschrift, LMU München: Medizinische Fakultät
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Abstract

Neuartige Sequenzierverfahren ermöglichen die systematische Identifikation von somatischen Mutationen in Tumorproben. Mittels Exomsequenzierung haben wir Subgruppen der Akuten Myeloischen Leukämie (AML) untersucht und spezifische Assoziationen von Mutationen entdeckt. Beispielsweise fanden wir Läsionen im CEBPA-GATA2 Transkriptionsfaktor-Komplex, welche die Aktivierung von Zielgenen stören. Außerdem identifizierten wir in der AML M4eo Subgruppe die N676K Mutation im FLT3-Rezeptor, deren wachstumssteigernder Effekt mit Tyrosinkinase-Inhibitoren gehemmt werden kann. AML Patienten mit Trisomie 13 zeigten einen sehr ungünstigen klinischen Verlauf sowie ein homogenes Mutationsprofil mit häufigen Mutationen in Spliceosomgenen. Bei der AML mit t(8;21) Translokation fanden wir häufige genetische Läsionen in ZBTB7A, die zu einer Deregulation des Tumorstoffwechsels führen. Weiterhin detektierten wir in den Sequenzdaten somatische Copy Number Alterations (CNAs), welche die zytogenetischen Befunde in der Routinediagnostik ergänzen können. Die Veränderung der Mutationsprofile im Krankheitsverlauf war mit dem Rezidiv-freien Überleben korreliert und wies auf Mechanismen der Therapieresistenz hin. Das Verständnis der individuellen Krankheitsursache der AML liefert neue pharmakologische Angriffspunkte und bereitet den Weg für maßgeschneiderte Behandlungen.