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Entwicklung einer Kurzzeit-Intervention für Angehörige von Patienten in Palliativbetreuung
Entwicklung einer Kurzzeit-Intervention für Angehörige von Patienten in Palliativbetreuung
Hintergrund Die Aufgabe der Palliativmedizin besteht darin, die Lebensqualität von Patienten mit unheilbaren Erkrankungen sowie die ihrer nahen Angehörigen zu verbessern. Angehörige sind in der Zeit der Pflege wie auch der Trauer zahlreichen Belastungen ausgesetzt. Sie leisten einen großen Beitrag zur Versorgung der Patienten in Palliativbetreuung. Dennoch gibt es nach wie vor nur wenige, gut evaluierte und effektive Unterstützungsmöglichkeiten für Angehörige von Patienten in Palliativbetreuung. Um diesem Mangel zu begegnen wurde im Rahmen der vorliegenden Arbeit in der Klinik und Poliklinik für Palliativmedizin, Klinikum der Universität München, ein psychotherapeutisches Unterstützungsangebot als sogenannte Kurzzeit-Intervention für Angehörige entwickelt und anhand einer Pilotstudie hinsichtlich seiner konkreten Durchführbarkeit überprüft. Die Konzeption des Unterstützungsangebotes basiert dabei auf Vorergebnissen der Forschungsgruppe am Klinikum. Therapeutische Inhalte, welche sich vorab als sinnvoll durchführbar und effektiv erwiesen, wurden beibehalten, wobei eine Optimierung struktureller Rahmenbedingungen im Vergleich zur Vorgängerstudie erreicht werden sollte. Die vorgestellte Kurzzeit-Intervention umfasst zwei therapeutische Einzelsitzungen, welche von einer speziell geschulten Diplom Psychologin nach Vorlage eines Behandlungsmanuals durchgeführt wurden. Inhaltlich ging es in der ersten Stunde um die Themen Achtsamkeit und Akzeptanz, in der zweiten Stunde stand die Stärkung von Ressourcen und Lebenssinn der Angehörigen im Vordergrund. In jeder Stunde erlernten die Studienteilnehmer Übungen, die sie auch über die Einzelsitzungen hinaus in ihren Alltag integrieren konnten. Auf diese Weise sollte eine praktikable Durchführung des Unterstützungsangebotes im klinischen Alltag und hohe Akzeptanz von Seiten der Angehörigen durch wenige, kurze Treffen mit der Möglichkeit eines längerfristigen Unterstützungseffektes verbunden werden. Fragestellungen und Methodik Die vorgestellte Arbeit wurde als prospektive Längsschnittstudie konzipiert. Die Hauptfragestellung der vorliegenden Studie lag darin, die Durchführbarkeit der Kurzzeit-Intervention zu überprüfen. Die Durchführbarkeit wurde anhand klar definierter Kriterien überprüft. Das Unterstützungsangebot wurde in einem Mixed-Methods Ansatz evaluiert: Mit quantitativen Methoden wurden die Outcomes Gesundheitszustand (GHQ), Symptombelastung (BSI), globale Lebensqualität (WHOQOL-BREF), generelle Lebensqualität (NRS1), Belastung durch körperliche bzw. psychische Beschwerden (NRS-2, NRS-3), Lebenszufriedenheit (SWLS), affektiver Zustand (PANAS) und individueller Lebenssinn (SMiLE) der Studienteilnehmer erfasst. Die quantitative Datenerhebung fand zu vier Messzeitpunkten (Prä-Treatment, Post-Treatment, 4-Wochen und 6-Monats Katamnese) statt. Die Ergebnisse der Fragebögen wurden aufgrund des explorativen Charakters der vorliegenden Arbeit als Pilotstudie in einer überwiegend deskriptiven Vorgehensweise ausgewertet. Mithilfe von t-Tests wurde überprüft, ob sich signifikante Veränderungen der etablierten Outcomes im Zeitverlauf nachweisen lassen. Zum Zeitpunkt der 4-Wochen Katamnese wurden die Studienteilnehmer außerdem gebeten, in einem Fragebogen die einzelnen Aspekte der Studienteilnahme hinsichtlich des erlebten Unterstützungseffektes zu bewerten. Zum Zeitpunkt der 4-Wochen und 6-Monats Katamnese wurden die Studienteilnehmer zusätzlich zur Häufigkeit der Übungspraxis (Durchführung einzelner Übungen / Woche) befragt. Anhand qualitativer Forschungsmethoden wurde untersucht, welche subjektiven Erfahrungen die Studienteilnehmer hinsichtlich der Kurzzeit-Intervention gemacht hatten. Für diese Fragestellung wurden halbstrukturierten Interviews im Einzelsetting durchgeführt und anschließend inhaltsanalytisch ausgewertet. Die qualitative Datenerhebung wurde dabei in einem sogenannten „eingebetteten Studiendesign" in den Rahmen der quantitativen Erhebungen eingebettet. Die qualitativen Interviews fanden mit ausgewählten Studienteilnehmer zum Zeitpunkt der 4-Wochen Katamnese statt. Die qualitativen Daten sollten helfen, die quantitativen Ergebnisse weiter zu explorieren und vertieft zu verstehen. Des Weiteren wurden Daten zu Ablehnung der Studienteilnahme sowie zu einem Ausscheiden aus dem Studienprotokoll mit erfasst und im Rahmen der Hauptfragestellung mit ausgewertet. Ergebnisse Im Zeitraum vom November 2013 bis September 2014 wurden insgesamt 102 Angehörige hinsichtlich einer möglichen Studienteilnahme angesprochen. Davon lehnten 58 eine Teilnahme ab, 44 erklärten sich initial zu einer Teilnahme bereit. Dies entspricht einer Ablehnerrate von 56,9% sowie einer Teilnehmerrate von 43,1%. Aufgrund eines Dropouts von 13 Angehörigen reduzierte sich die Zahl der Studienteilnehmer auf 31. Die Dropout Rate lag somit bei 29,5%. Alle Studienteilnehmer nahmen an beiden Sitzungen vollständig teil. Die Kriterien für die Durchführbarkeit konnten somit insgesamt erfüllt werden. Bei der Auswertung der quantitativen Daten konnten im Zeitverlauf signifikante Verbesserungen in den Outcomes Gesundheitszustandes (GHQ), Symptombelastung (BSI), Belastung durch psychische Beschwerden (NRS-3) und affektiver Status - negative Emotionen (PANAS - NA) gefunden werden. Die Ergebnisse waren dabei umso deutlicher, je mehr Zeit seit der Studienteilnahme vergangen war. In Bezug auf die Lebenszufriedenheit der Studienteilnehmer (SWLS) zeigte sich im Zeitverlauf eine tendentielle, wenn auch nicht signifikante Verbesserung der Werte. Hinsichtlich der Outcomes Lebensqualität (WHOOQOL-BREF, NRS-1), körperliche Beschwerden (NRS-2), affektiver Status - positive Emotionen (PANAS-PA) und Lebenssinn (SMiLE) konnten keine signifikanten Verbesserungen im Zeitverlauf nachgewiesen werden. Hinsichtlich des individuell erlebten Unterstützungeseffektes kamen von den Studienteilnehmern gute Rückmeldungen: Über alle Items hinweg, welche für einzelne Aspekte des Unterstützungsangebotes standen, konnten Mittelwerte zwischen 2,0 und 3,2 von möglichen 4,0 Punkten erreicht werden. Bei der Umsetzung der therapeutisch vermittelten Übungen in den praktischen Alltag gab es recht große Unterschiede innerhalb der einzelnen Items: der niedrigste Mittelwert lag bei 1,9x Übung/Woche, der höchte bei 4,9x Übung/Woche. Insgesamt nahm die Übungshäufigkeit im Zeitverlauf ab. Im Rahmen der qualitativen Interviews konnten tiefgründige und ausführliche Rückmeldungen der Interviewpartner hinsichtlich struktureller und inhaltlicher Aspekte der Studienteilnahme erfasst werden. Die inhaltsanalytische Auswertung der durchgeführten Interviews unterstreicht die positiven Ergebnisse der quantitativen Datenerhebung. Fast alle Interviewpartner würden im Nachhinein noch einmal an der Studie teilnehmen und diese auch anderen Angehörigen weiterempfehlen. Die Rückmeldungen zu den angebotenen Inhalten des Unterstützungsangebotes deuten darauf hin, dass die gewählten Themen insgesamt als geeignet erscheinen, Angehörige von Patienten in Palliativbetreuung therapeutisch zu unterstützen. Als hilfreich wurden insbesondere der Abstand von belastenden Gedanken und Gefühlen durch die Achtsamkeit sowie das vermehrte Erleben positiver Emotionen durch den Fokus auf die Kraftquellen im Alltag beschrieben. Schlussfolgerung Das untersuchte Konzept der Kurzzeit-Intervention für Angehörige von Patienten in Palliativbetreuung kann auf der Grundlage der vorliegenden Daten als sinnvoll durchfühbar bewertet werden. Achtsamkeit ist ein vielversprechender Ansatz, um in schwierigen Situationen mehr inneren Abstand von Belastungen des Alltags zu erlangen. Die Aktivierung von persönlichen Kraftquellen und Ressourcen kann es Angehörigen ermöglichen, trotz den Herausforderungen, mit denen sie durch die Erkrankung des Patienten konfrontiert sind, den positiven Dingen in ihrem Leben mehr Aufmerksamkeit zu schenken und dadurch eine konkrete Stärkung zu erfahren. Um das therapeutische Angebot noch mehr auf die Zielgruppe anzupassen, sollten konkrete Rückmeldungen der Teilnehmer hinsichtlich inhaltlicher und struktureller Aspekte der Studienteilnahme in zukünftigen Arbeiten Berücksichtung finden. Weitere Forschung ist nötig, um die deskriptiv vielversprechenden Ergebnisse der vorliegenden Studie in einem randomisiert-kontrollierten Design hinsichtlich ihrer Effektivität zu bewerten.
Not available
Stöckle, Helena Sophia
2017
Deutsch
Universitätsbibliothek der Ludwig-Maximilians-Universität München
Stöckle, Helena Sophia (2017): Entwicklung einer Kurzzeit-Intervention für Angehörige von Patienten in Palliativbetreuung. Dissertation, LMU München: Medizinische Fakultät
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Abstract

Hintergrund Die Aufgabe der Palliativmedizin besteht darin, die Lebensqualität von Patienten mit unheilbaren Erkrankungen sowie die ihrer nahen Angehörigen zu verbessern. Angehörige sind in der Zeit der Pflege wie auch der Trauer zahlreichen Belastungen ausgesetzt. Sie leisten einen großen Beitrag zur Versorgung der Patienten in Palliativbetreuung. Dennoch gibt es nach wie vor nur wenige, gut evaluierte und effektive Unterstützungsmöglichkeiten für Angehörige von Patienten in Palliativbetreuung. Um diesem Mangel zu begegnen wurde im Rahmen der vorliegenden Arbeit in der Klinik und Poliklinik für Palliativmedizin, Klinikum der Universität München, ein psychotherapeutisches Unterstützungsangebot als sogenannte Kurzzeit-Intervention für Angehörige entwickelt und anhand einer Pilotstudie hinsichtlich seiner konkreten Durchführbarkeit überprüft. Die Konzeption des Unterstützungsangebotes basiert dabei auf Vorergebnissen der Forschungsgruppe am Klinikum. Therapeutische Inhalte, welche sich vorab als sinnvoll durchführbar und effektiv erwiesen, wurden beibehalten, wobei eine Optimierung struktureller Rahmenbedingungen im Vergleich zur Vorgängerstudie erreicht werden sollte. Die vorgestellte Kurzzeit-Intervention umfasst zwei therapeutische Einzelsitzungen, welche von einer speziell geschulten Diplom Psychologin nach Vorlage eines Behandlungsmanuals durchgeführt wurden. Inhaltlich ging es in der ersten Stunde um die Themen Achtsamkeit und Akzeptanz, in der zweiten Stunde stand die Stärkung von Ressourcen und Lebenssinn der Angehörigen im Vordergrund. In jeder Stunde erlernten die Studienteilnehmer Übungen, die sie auch über die Einzelsitzungen hinaus in ihren Alltag integrieren konnten. Auf diese Weise sollte eine praktikable Durchführung des Unterstützungsangebotes im klinischen Alltag und hohe Akzeptanz von Seiten der Angehörigen durch wenige, kurze Treffen mit der Möglichkeit eines längerfristigen Unterstützungseffektes verbunden werden. Fragestellungen und Methodik Die vorgestellte Arbeit wurde als prospektive Längsschnittstudie konzipiert. Die Hauptfragestellung der vorliegenden Studie lag darin, die Durchführbarkeit der Kurzzeit-Intervention zu überprüfen. Die Durchführbarkeit wurde anhand klar definierter Kriterien überprüft. Das Unterstützungsangebot wurde in einem Mixed-Methods Ansatz evaluiert: Mit quantitativen Methoden wurden die Outcomes Gesundheitszustand (GHQ), Symptombelastung (BSI), globale Lebensqualität (WHOQOL-BREF), generelle Lebensqualität (NRS1), Belastung durch körperliche bzw. psychische Beschwerden (NRS-2, NRS-3), Lebenszufriedenheit (SWLS), affektiver Zustand (PANAS) und individueller Lebenssinn (SMiLE) der Studienteilnehmer erfasst. Die quantitative Datenerhebung fand zu vier Messzeitpunkten (Prä-Treatment, Post-Treatment, 4-Wochen und 6-Monats Katamnese) statt. Die Ergebnisse der Fragebögen wurden aufgrund des explorativen Charakters der vorliegenden Arbeit als Pilotstudie in einer überwiegend deskriptiven Vorgehensweise ausgewertet. Mithilfe von t-Tests wurde überprüft, ob sich signifikante Veränderungen der etablierten Outcomes im Zeitverlauf nachweisen lassen. Zum Zeitpunkt der 4-Wochen Katamnese wurden die Studienteilnehmer außerdem gebeten, in einem Fragebogen die einzelnen Aspekte der Studienteilnahme hinsichtlich des erlebten Unterstützungseffektes zu bewerten. Zum Zeitpunkt der 4-Wochen und 6-Monats Katamnese wurden die Studienteilnehmer zusätzlich zur Häufigkeit der Übungspraxis (Durchführung einzelner Übungen / Woche) befragt. Anhand qualitativer Forschungsmethoden wurde untersucht, welche subjektiven Erfahrungen die Studienteilnehmer hinsichtlich der Kurzzeit-Intervention gemacht hatten. Für diese Fragestellung wurden halbstrukturierten Interviews im Einzelsetting durchgeführt und anschließend inhaltsanalytisch ausgewertet. Die qualitative Datenerhebung wurde dabei in einem sogenannten „eingebetteten Studiendesign" in den Rahmen der quantitativen Erhebungen eingebettet. Die qualitativen Interviews fanden mit ausgewählten Studienteilnehmer zum Zeitpunkt der 4-Wochen Katamnese statt. Die qualitativen Daten sollten helfen, die quantitativen Ergebnisse weiter zu explorieren und vertieft zu verstehen. Des Weiteren wurden Daten zu Ablehnung der Studienteilnahme sowie zu einem Ausscheiden aus dem Studienprotokoll mit erfasst und im Rahmen der Hauptfragestellung mit ausgewertet. Ergebnisse Im Zeitraum vom November 2013 bis September 2014 wurden insgesamt 102 Angehörige hinsichtlich einer möglichen Studienteilnahme angesprochen. Davon lehnten 58 eine Teilnahme ab, 44 erklärten sich initial zu einer Teilnahme bereit. Dies entspricht einer Ablehnerrate von 56,9% sowie einer Teilnehmerrate von 43,1%. Aufgrund eines Dropouts von 13 Angehörigen reduzierte sich die Zahl der Studienteilnehmer auf 31. Die Dropout Rate lag somit bei 29,5%. Alle Studienteilnehmer nahmen an beiden Sitzungen vollständig teil. Die Kriterien für die Durchführbarkeit konnten somit insgesamt erfüllt werden. Bei der Auswertung der quantitativen Daten konnten im Zeitverlauf signifikante Verbesserungen in den Outcomes Gesundheitszustandes (GHQ), Symptombelastung (BSI), Belastung durch psychische Beschwerden (NRS-3) und affektiver Status - negative Emotionen (PANAS - NA) gefunden werden. Die Ergebnisse waren dabei umso deutlicher, je mehr Zeit seit der Studienteilnahme vergangen war. In Bezug auf die Lebenszufriedenheit der Studienteilnehmer (SWLS) zeigte sich im Zeitverlauf eine tendentielle, wenn auch nicht signifikante Verbesserung der Werte. Hinsichtlich der Outcomes Lebensqualität (WHOOQOL-BREF, NRS-1), körperliche Beschwerden (NRS-2), affektiver Status - positive Emotionen (PANAS-PA) und Lebenssinn (SMiLE) konnten keine signifikanten Verbesserungen im Zeitverlauf nachgewiesen werden. Hinsichtlich des individuell erlebten Unterstützungeseffektes kamen von den Studienteilnehmern gute Rückmeldungen: Über alle Items hinweg, welche für einzelne Aspekte des Unterstützungsangebotes standen, konnten Mittelwerte zwischen 2,0 und 3,2 von möglichen 4,0 Punkten erreicht werden. Bei der Umsetzung der therapeutisch vermittelten Übungen in den praktischen Alltag gab es recht große Unterschiede innerhalb der einzelnen Items: der niedrigste Mittelwert lag bei 1,9x Übung/Woche, der höchte bei 4,9x Übung/Woche. Insgesamt nahm die Übungshäufigkeit im Zeitverlauf ab. Im Rahmen der qualitativen Interviews konnten tiefgründige und ausführliche Rückmeldungen der Interviewpartner hinsichtlich struktureller und inhaltlicher Aspekte der Studienteilnahme erfasst werden. Die inhaltsanalytische Auswertung der durchgeführten Interviews unterstreicht die positiven Ergebnisse der quantitativen Datenerhebung. Fast alle Interviewpartner würden im Nachhinein noch einmal an der Studie teilnehmen und diese auch anderen Angehörigen weiterempfehlen. Die Rückmeldungen zu den angebotenen Inhalten des Unterstützungsangebotes deuten darauf hin, dass die gewählten Themen insgesamt als geeignet erscheinen, Angehörige von Patienten in Palliativbetreuung therapeutisch zu unterstützen. Als hilfreich wurden insbesondere der Abstand von belastenden Gedanken und Gefühlen durch die Achtsamkeit sowie das vermehrte Erleben positiver Emotionen durch den Fokus auf die Kraftquellen im Alltag beschrieben. Schlussfolgerung Das untersuchte Konzept der Kurzzeit-Intervention für Angehörige von Patienten in Palliativbetreuung kann auf der Grundlage der vorliegenden Daten als sinnvoll durchfühbar bewertet werden. Achtsamkeit ist ein vielversprechender Ansatz, um in schwierigen Situationen mehr inneren Abstand von Belastungen des Alltags zu erlangen. Die Aktivierung von persönlichen Kraftquellen und Ressourcen kann es Angehörigen ermöglichen, trotz den Herausforderungen, mit denen sie durch die Erkrankung des Patienten konfrontiert sind, den positiven Dingen in ihrem Leben mehr Aufmerksamkeit zu schenken und dadurch eine konkrete Stärkung zu erfahren. Um das therapeutische Angebot noch mehr auf die Zielgruppe anzupassen, sollten konkrete Rückmeldungen der Teilnehmer hinsichtlich inhaltlicher und struktureller Aspekte der Studienteilnahme in zukünftigen Arbeiten Berücksichtung finden. Weitere Forschung ist nötig, um die deskriptiv vielversprechenden Ergebnisse der vorliegenden Studie in einem randomisiert-kontrollierten Design hinsichtlich ihrer Effektivität zu bewerten.