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Aspektualität und Temporalität des kontemporären Jiddisch. Eine korpusbasierte Studie
Aspektualität und Temporalität des kontemporären Jiddisch. Eine korpusbasierte Studie
Using a corpus compiled by the author, this study aims to analyze and describe how the categories of aspectuality and temporality are represented linguistically in contemporary Yiddish (1945-present). As a result of its Germanic roots and intensive contact with multiple Slavic languages over the course of time, Yiddish has developed a rather idiosyncratic aspect-tense system showing signs of both language families. Yiddish possesses an aspectual sensitivity that seems to set the language apart from Germanic languages such as Dutch, Swedish and German. Against this background, following the framework and terminology proposed by Bhat (1999) this study addresses the question whether Yiddish is an aspect- or rather a tense-prominent language. In order to express aspectual and temporal meaning, Yiddish takes recourse to a wide range of grammatical and lexical means. This study focuses on identifying, systematizing, and analyzing these means by looking at their particular distribution in a corpus of contemporary Yiddish compiled by the author. The results of the qualitative and quantitative analyses are embedded in the models of categories of aspectuality and temporality, and point towards a model of mixed prominence., Ziel der Analyse ist es, anhand eines eigens erstellten Korpus zu veranschaulichen, wie Aspektualität und Temporalität im kontemporären Jiddischen (d.h. ab Jahre 1945) repräsentiert sind. Das Jiddische hat aufgrund seiner germanischen Genese und eines intensiven Kontakts mit mehreren slawischen Sprachen ein idiosynkratisches aspektuell-temporales System entwickelt, das Züge von beiden Sprachfamilien aufweist. Im Gegensatz zu den meisten germanischen Sprachen wie u.a. Deutsch, Niederländisch oder Schwedisch besitzt das Jiddische eine sog. aspektuelle Sensitivität. Vor diesem Hintergrund befasst sich die Studie mit der Frage, ob das Jiddische eine aspektualitäts- oder eher temporalitäts-prominente Sprache (definiert in Anlehnung an Bhat 1999) ist. Die Studie behandelt also die funktional-semantischen Kategorien der Aspektualität und Temporalität. Hierbei handelt es sich um übereinzelsprachliche Kategorien, die den aspektuellen und temporellen Charakter des Verlaufs einer Handlung bzw. eines Ereignisses beschreiben. Um die aspektuelle und temporale Inhalte zum Ausdruck zu bringen, werden im Jiddischen unterschiedliche grammatische und lexikalische Mittel ausgenutzt. Die Untersuchung konzentriert sich deswegen vornehmlich auf die Identifikation, Definition, Systematisierung, Analyse und Beschreibung dieser höchstgrammatikalisierten Mittel im Jiddischen. Zudem fokussiert die Studie die Distribution dieser Mittel in dem eigens erstellten Korpus des kontemporären Jiddischen. Die Arbeit bettet die Befunde der qualitativen und quantitativen Korpusanalyse in die Modelle der überzeinzelsprachlichen Kategorien A und T ein und erarbeitet ein gemischtes Modell der Prominenz der beiden Kategorien.
aspectuality, temporality, modern Yiddish, corpus linguistics, prominence
Jacobs-Kozyra, Małgorzata
2014
Deutsch
Universitätsbibliothek der Ludwig-Maximilians-Universität München
Jacobs-Kozyra, Małgorzata (2014): Aspektualität und Temporalität des kontemporären Jiddisch: Eine korpusbasierte Studie. Dissertation, LMU München: Fakultät für Sprach- und Literaturwissenschaften
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Abstract

Using a corpus compiled by the author, this study aims to analyze and describe how the categories of aspectuality and temporality are represented linguistically in contemporary Yiddish (1945-present). As a result of its Germanic roots and intensive contact with multiple Slavic languages over the course of time, Yiddish has developed a rather idiosyncratic aspect-tense system showing signs of both language families. Yiddish possesses an aspectual sensitivity that seems to set the language apart from Germanic languages such as Dutch, Swedish and German. Against this background, following the framework and terminology proposed by Bhat (1999) this study addresses the question whether Yiddish is an aspect- or rather a tense-prominent language. In order to express aspectual and temporal meaning, Yiddish takes recourse to a wide range of grammatical and lexical means. This study focuses on identifying, systematizing, and analyzing these means by looking at their particular distribution in a corpus of contemporary Yiddish compiled by the author. The results of the qualitative and quantitative analyses are embedded in the models of categories of aspectuality and temporality, and point towards a model of mixed prominence.

Abstract

Ziel der Analyse ist es, anhand eines eigens erstellten Korpus zu veranschaulichen, wie Aspektualität und Temporalität im kontemporären Jiddischen (d.h. ab Jahre 1945) repräsentiert sind. Das Jiddische hat aufgrund seiner germanischen Genese und eines intensiven Kontakts mit mehreren slawischen Sprachen ein idiosynkratisches aspektuell-temporales System entwickelt, das Züge von beiden Sprachfamilien aufweist. Im Gegensatz zu den meisten germanischen Sprachen wie u.a. Deutsch, Niederländisch oder Schwedisch besitzt das Jiddische eine sog. aspektuelle Sensitivität. Vor diesem Hintergrund befasst sich die Studie mit der Frage, ob das Jiddische eine aspektualitäts- oder eher temporalitäts-prominente Sprache (definiert in Anlehnung an Bhat 1999) ist. Die Studie behandelt also die funktional-semantischen Kategorien der Aspektualität und Temporalität. Hierbei handelt es sich um übereinzelsprachliche Kategorien, die den aspektuellen und temporellen Charakter des Verlaufs einer Handlung bzw. eines Ereignisses beschreiben. Um die aspektuelle und temporale Inhalte zum Ausdruck zu bringen, werden im Jiddischen unterschiedliche grammatische und lexikalische Mittel ausgenutzt. Die Untersuchung konzentriert sich deswegen vornehmlich auf die Identifikation, Definition, Systematisierung, Analyse und Beschreibung dieser höchstgrammatikalisierten Mittel im Jiddischen. Zudem fokussiert die Studie die Distribution dieser Mittel in dem eigens erstellten Korpus des kontemporären Jiddischen. Die Arbeit bettet die Befunde der qualitativen und quantitativen Korpusanalyse in die Modelle der überzeinzelsprachlichen Kategorien A und T ein und erarbeitet ein gemischtes Modell der Prominenz der beiden Kategorien.