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Schulungen in Spiritual Care. eine systematische Übersichtsarbeit
Schulungen in Spiritual Care. eine systematische Übersichtsarbeit
Hintergrund: Frühere Studien wiesen auf ungenügende spirituelle Kompetenzen der Mitarbeiter in den Gesundheitsberufen hin. Die systematische Übersichtsarbeit präsentiert die vorhandenen Schulungen in Spiritual Care und diskutiert Ziele, Methoden, Ergebnisse und Evaluationen. Methoden: Eine Literaturrecherche hat 46 von 4912 bei der Primärsuche gefundene Artikel identifiziert. Ein Zwei-Schritt-Daten-Gewinnungsverfahren wurde angewendet, um die Daten für die endgültige Diskussion zu synthetisieren. Zunächst wurden die verfügbaren Daten systematisch identifiziert und dokumentiert, dann wurden die Themen, die aus den Daten entstanden sind, mit einer thematischen Inhaltsanalyse erfasst und deduktiv kategorisiert. Die narrative Synthese wurde verwendet, um systematisch und kritisch die endgültigen Ergebnisse zu beurteilen. Ergebnisse: Schulungen in Spiritual Care wurden multiprofessionellen Teams (30% n=6), Pflegekräften (44% n=20), Mitarbeitern der klinischen Seelsorge (11% n=6), Medizinstudenten (5% n=5) und anderen Berufsgruppen (6% n=3) angeboten. 26 (57%) Studien stammten aus Nordamerika, 14 (30%) aus Europa, 5 (11%) aus Asien und eine (2%) aus dem Nahen Osten. Evaluiert wurden die Schulungen mithilfe von Fragebögen (58% n=21), validierten Messmethoden (22%) n=8) und mündlichem Feedback (19% n=7). Zu den allgemeinen Zielen der Schulungen in Spiritual Care zählten die Entdeckung und Entwicklung eigener Spiritualität. Des Weiteren lagen die Vermittlung von Kernkompetenzen und die Entwicklung praktischer Fähigkeiten im Fokus der Schulungen. Neben den konventionellen pädagogischen Methoden wie Frontalunterricht und Seminaren wurden unter anderem Meditationen und spirituelle Ruhepausen angewandt. Simulationen und Rollenspiele sollten die Teilnehmer auf spirituelle Begegnungen in der Klinik vorbereiten. Schulungen in Spiritual Care erhöhen das Bewusstsein für und erweitern die Einsatzmöglichkeiten der Spiritualität im klinischen Alltag. Zudem wurde die Kommunikation mit den Patienten durch die Schulungen positiv beeinflusst. Nach den Schulungen wurde mehr über seelische Nöte berichtet und die Anzahl der Seelsorgebesuche nahm zu. Auf individueller Ebene wurde eine Besserung der spirituellen Lage der Teilnehmer beobachtet. Das erlernte Wissen wurde nur teilweise in der Praxis angewendet. Die Auswertungen von Schulungen im klinischen Alltag zeigen Offenheit und eine bessere Unterstützung der Patienten bei spirituellen Angelegenheiten. Schlussfolgerungen: Das Einbeziehen und die Integration von Spiritual Care und Spiritualität in der Medizin können einen positiven Effekt auf den Krankheitsverlauf haben. Jede Berufsgruppe verfügt über eine Grundkompetenz, die durch Schulungen gefördert und weiterentwickelt werden kann. Diverse Schulungen wurden in den letzten Jahren den Mitarbeitern in den Gesundheitsberufen angeboten, wobei ihre Ziele weitestgehend einheitlich sind. Über die Förderung der eigenen Spiritualität und das Beherrschen der Kernkompetenzen von Spiritual Care werden die spirituellen Bedürfnisse des Patienten besser wahrgenommen. Die Versorgung von schwerkranken Patienten benötigt eine intensivere interdisziplinäre Zusammenarbeit, was in den Schulungen gefördert wurde. Die meisten Schulungen haben einen Fortschritt bei den Fähigkeiten der Teilnehmer hinsichtlich Spiritual Care festgestellt. Es empfiehlt sich vor einer Schulung klare Ziele zu definieren und standardisierte Messverfahren zur Leistungsbeurteilung zu entwickeln, um den bestmöglichen Erfolg durch die Schulungen zu erzielen.
Not available
Helo, Yousef
2017
Deutsch
Universitätsbibliothek der Ludwig-Maximilians-Universität München
Helo, Yousef (2017): Schulungen in Spiritual Care: eine systematische Übersichtsarbeit. Dissertation, LMU München: Medizinische Fakultät
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Abstract

Hintergrund: Frühere Studien wiesen auf ungenügende spirituelle Kompetenzen der Mitarbeiter in den Gesundheitsberufen hin. Die systematische Übersichtsarbeit präsentiert die vorhandenen Schulungen in Spiritual Care und diskutiert Ziele, Methoden, Ergebnisse und Evaluationen. Methoden: Eine Literaturrecherche hat 46 von 4912 bei der Primärsuche gefundene Artikel identifiziert. Ein Zwei-Schritt-Daten-Gewinnungsverfahren wurde angewendet, um die Daten für die endgültige Diskussion zu synthetisieren. Zunächst wurden die verfügbaren Daten systematisch identifiziert und dokumentiert, dann wurden die Themen, die aus den Daten entstanden sind, mit einer thematischen Inhaltsanalyse erfasst und deduktiv kategorisiert. Die narrative Synthese wurde verwendet, um systematisch und kritisch die endgültigen Ergebnisse zu beurteilen. Ergebnisse: Schulungen in Spiritual Care wurden multiprofessionellen Teams (30% n=6), Pflegekräften (44% n=20), Mitarbeitern der klinischen Seelsorge (11% n=6), Medizinstudenten (5% n=5) und anderen Berufsgruppen (6% n=3) angeboten. 26 (57%) Studien stammten aus Nordamerika, 14 (30%) aus Europa, 5 (11%) aus Asien und eine (2%) aus dem Nahen Osten. Evaluiert wurden die Schulungen mithilfe von Fragebögen (58% n=21), validierten Messmethoden (22%) n=8) und mündlichem Feedback (19% n=7). Zu den allgemeinen Zielen der Schulungen in Spiritual Care zählten die Entdeckung und Entwicklung eigener Spiritualität. Des Weiteren lagen die Vermittlung von Kernkompetenzen und die Entwicklung praktischer Fähigkeiten im Fokus der Schulungen. Neben den konventionellen pädagogischen Methoden wie Frontalunterricht und Seminaren wurden unter anderem Meditationen und spirituelle Ruhepausen angewandt. Simulationen und Rollenspiele sollten die Teilnehmer auf spirituelle Begegnungen in der Klinik vorbereiten. Schulungen in Spiritual Care erhöhen das Bewusstsein für und erweitern die Einsatzmöglichkeiten der Spiritualität im klinischen Alltag. Zudem wurde die Kommunikation mit den Patienten durch die Schulungen positiv beeinflusst. Nach den Schulungen wurde mehr über seelische Nöte berichtet und die Anzahl der Seelsorgebesuche nahm zu. Auf individueller Ebene wurde eine Besserung der spirituellen Lage der Teilnehmer beobachtet. Das erlernte Wissen wurde nur teilweise in der Praxis angewendet. Die Auswertungen von Schulungen im klinischen Alltag zeigen Offenheit und eine bessere Unterstützung der Patienten bei spirituellen Angelegenheiten. Schlussfolgerungen: Das Einbeziehen und die Integration von Spiritual Care und Spiritualität in der Medizin können einen positiven Effekt auf den Krankheitsverlauf haben. Jede Berufsgruppe verfügt über eine Grundkompetenz, die durch Schulungen gefördert und weiterentwickelt werden kann. Diverse Schulungen wurden in den letzten Jahren den Mitarbeitern in den Gesundheitsberufen angeboten, wobei ihre Ziele weitestgehend einheitlich sind. Über die Förderung der eigenen Spiritualität und das Beherrschen der Kernkompetenzen von Spiritual Care werden die spirituellen Bedürfnisse des Patienten besser wahrgenommen. Die Versorgung von schwerkranken Patienten benötigt eine intensivere interdisziplinäre Zusammenarbeit, was in den Schulungen gefördert wurde. Die meisten Schulungen haben einen Fortschritt bei den Fähigkeiten der Teilnehmer hinsichtlich Spiritual Care festgestellt. Es empfiehlt sich vor einer Schulung klare Ziele zu definieren und standardisierte Messverfahren zur Leistungsbeurteilung zu entwickeln, um den bestmöglichen Erfolg durch die Schulungen zu erzielen.