Der Bologna-Prozess im europäischen Vergleich : eine Multi-Value Qualitative Comparative Analysis am Beispiel der Einführung zweigliedriger Studienstrukturen in sieben EU-Staaten

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Datum
2005
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Heinze, Torben
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Publikationstyp
Masterarbeit/Diplomarbeit
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Zusammenfassung

Im Jahre 1999 unterzeichneten Bildungsminister aus 29 europäischen Staaten die sogenannte Bologna-Erklärung. Mit diesem Dokument wurde vereinbart, bis 2010 einen gemeinsamen Europäischen Hochschulraum zu schaffen. Trotz der rechtlichen Unverbindlichkeit der Erklärung erfolgten in den jeweiligen Unterzeichnerstaaten eine Vielzahl von entsprechenden Reformen. Dabei bestehen teilweise erhebliche Unterschiede im Umfang des zu beobachtenden innerstaatlichen Wandels. Das Ziel dieser Arbeit ist es, Erklärungsfaktoren für die Varianz dieses innerstaatlichen Wandels zu finden. Diese Untersuchung greift auf bestehende theoretische Arbeiten aus angrenzenden politikwissenschaftlichen Gebieten zurück, da zum Untersuchungsgegenstand Hochschulpolitik bis dato nur wenige systematisch-vergleichende und theoretisch-fundierte Arbeiten vorliegen. Der hier verwendete grundlegende Analyserahmen stammt aus der Europäisierungsforschung. Diese befasst sich mit den innerstaatlichen Auswirkungen von Integrationsprozessen auf europäischer Ebene. Zentrale Annahme ist dabei, dass lediglich eine Diskrepanz (misfit) zwischen europäischer und innerstaatlicher Ebene einen Effekt auf nationale Strukturen haben kann. Solch ein misfit kann entweder zu innerstaatlicher Ressourcenumverteilung oder aber Sozialisationsprozessen führen. Beides resultiert in innerstaatlichem Wandel. Ob es tatsächlich zu derartigen Prozessen kommt und damit auch ein innerstaatlicher Wandel zu beobachten ist hängt von bestimmten innerstaatlichen Faktoren (mediating factors) ab, die den Anpassungsdruck, welcher durch den misfit hervorgerufen wird, filtern. Dazu gehören die Anzahl von Vetopunkten im politischen System eines Landes, der Einfluss der zuständigen Ministerialbürokratie, die politische Kultur eines Landes und das Vorhandensein von norm entrepreneurs bzw. change agents. Außerdem werden zwei Kontrollvariablen auf Basis theoretischer Annahmen aus dem Bereich der vergleichenden policy-Forschung erhoben: der Grad der Wissensbasierung der Ökonomie sowie der globale Integrationsgrad des jeweiligen Landes. Für den Hypothesentest wird auf eine relativ neue Methode zurückgegriffen: die Multi-Value Qualitative Comparative Analysis (MVQCA). Durch die Aussortierung logisch überflüssiger Variablen wird dabei gewährleistet, dass eine hohe Anzahl von Variablen auf Basis relativ weniger Fälle zu untersuchen ist. Untersucht werden sieben Mitgliedsstaaten der Europäischen Union (EU), die einen hohen misfit in Bezug auf die Vorgaben der Bologna-Erklärung aufweisen. Schwerpunkt der Analyse bilden die Vorgabe einer zweistufigen Studienstruktur und der output der unterschiedlichen politischen Systeme. Insbesondere zwei Faktoren können dabei den unterschiedlichen Entwicklungsstand des Bologna-Prozesses im Falle eines hohen misfit tatsächlich erklären: die Anzahl der Vetopunkte in einem politischen System sowie der Einfluss der hochschulpolitischen Ministerialbürokratie auf den politischen Entscheidungsprozess. Diese Studie leistet damit einen wichtigen Beitrag zur Erforschung der hochschulpolitischen Anpassungsprozesse in Europa. Darüber hinaus zeigen die Ergebnisse, dass der verwendete Analyseansatz eine geeignete Grundlage für weitere Forschungsvorhaben darstellt. Gerade in Verbindung mit makro-qualitativen Methoden wie MVQCA.

Zusammenfassung in einer weiteren Sprache

In 1999 the ministers of higher education of 29 countries signed the so-called Bologna-declaration. With this document they agreed on establishing a European Higher Education Area by 2010. Notwithstanding the legally-unbinding character of the declaration, different reforms related to the process have been initiated in all of the signatory countries. Nevertheless, the observable degree of domestic change varies remarkably. The aim of this study is to find an explanation of the variance regarding domestic change. As the subject of higher education policy is not well explored, the study relies on different strands of theories. The main framework of analysis has been developed within the context of literature on Europeanization, i.e. the impact of European integration on the nation-state. Central assumption is that only a misfit between the European and the domestic level causes some effect on national arrangements. Such a misfit can either lead to a redistribution of resources at the domestic level or to processes of socialisation within the nation-state. Both processes give rise to domestic change. If such a process will take place and therefore the actual impact depends on certain contextual mediating factors that filter the adaptation pressure rooted in a misfit: the number of veto-points in a country s political system, the influence of its higher education department, the political culture, and the existence of norm entrepreneurs respectively change agents promoting change. Additionally two variables derived from comparative policy-analysis are examined: the extent to which a national-economy is based on knowledge as well as the level of a specific country s global integration. To test these factors, a recent method called Multi-Value Qualitative Comparative Analysis (MVQCA) is employed. Logical elimination enables the user to examine a high number of variables on the basis of relatively few cases. Consequently seven member-states of the European Union (EU) characterized by a high misfit are examined. The main focus in analysing the domestic change is on the guideline of degrees consisting of two main cycles and the corresponding output of the different political systems. This study thereby provides an answer to the question, which factors count for the differential impact of a high misfit regarding the Bologna-process: the number of veto-points in a political system and the influence of a country s higher education department on the political decision-making process. This study makes a significant contribution to research on higher education policy. Furthermore the results demonstrate the utility of the used approach for further research projects. Especially in conjunction with macro-qualitative methods like MVQCA.

Fachgebiet (DDC)
320 Politik
Schlagwörter
QCA, MVQCA, Europeanization, higher education
Konferenz
Rezension
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Zitieren
ISO 690HEINZE, Torben, 2005. Der Bologna-Prozess im europäischen Vergleich : eine Multi-Value Qualitative Comparative Analysis am Beispiel der Einführung zweigliedriger Studienstrukturen in sieben EU-Staaten [Master thesis]
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