Ability-Related Stereotypes Predict Group Differences in Students' Performance and Student Teachers' Causal Attributions for Academic Underperformance

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Die vorliegende Dissertation untersuchte sozialpsychologische Erklärungsansätze für Gruppenunterschiede in akademischen Leistungen. Die Stereotype Threat-Theorie (z.B. Aronson, 2002; Steele & Aronson, 1995) besagt, dass die Aktivierung negativer Stereotype in Testsituationen zu Leistungsunterschieden zwischen sozialen Gruppen beiträgt. Gibt es negative Stereotype über die Fähigkeit einer Gruppe in einem bestimmten Bereich, verringert sich die Leistung von Angehörigen der negativ stereotypisierten Gruppe, wenn diese an ihre Gruppenmitgliedschaft erinnert werden. Dieses Phänomen wird als Stereotype Threat-Effekt bezeichnet (z.B. Inzlicht & Schmader, 2012). Die Aktivierung leistungsbezogener Stereotype kann auch zu einem Leistungsanstieg für positiv stereotypisierte Gruppenmitglieder führen (Stereotype Lift-Effekt, z.B. Walton & Cohen, 2003).
Es wurden verschiedene Variablen identifiziert, die das Ausmaß des Effekts von Stereotypaktivierung auf Leistung bestimmen (Übersichtsartikel: Aronson, 2002; Chatard et al., 2008; Martiny & Götz, 2011). Meta-Analysen zu Stereotype Threat- und Stereotype Lift-Effekten ergaben große Unterschiede in den jeweiligen Effektgrößen (z.B. Appel, Weber, & Kronberger, 2014; Nguyen & Ryan, 2008; Walton & Cohen, 2003). Dies legt nahe, dass es weitere Moderatorvariablen für den Effekt von Stereotypaktivierung auf Leistung gibt. Die vorliegende Dissertation untersuchte zwei weitere Moderatoren: Implizite Intelligenztheorien (z.B. Dweck, 1999) und Self-Construal (z.B. Markus & Kitayama, 1991). Es wurde angenommen, dass implizite Intelligenztheorien das Ausmaß sowohl von Stereotype Threat- als auch von Stereotype Lift-Effekten vorhersagen. Self-Construal als Moderator verschiedener Arten von Stereotype Threat wurde in einem kulturvergleichenden Design erfasst, um zu untersuchen, welche Aspekte der Stereotype Threat-Theorie kulturübergreifend gültig sind und welche Aspekte vom Self-Construal abhängen.
Zudem wurden Stereotype von Lehramtsstudierenden über Fremdgruppen, die akademische Minderleistungen zeigen, untersucht. Die Theorie des ultimativen Attributionsfehlers (Pettigrew, 1979) besagt, dass das negative Verhalten von Fremdgruppenmitgliedern eher auf internale Charakteristika der Fremdgruppe und weniger auf externale Charakteristika zurückgeführt wird. Es wird angenommen, dass dieses Attributionsmuster ausgeprägter für negativ stereotypisierte Fremdgruppen ist. Die vorliegende Dissertation wendete die Theorie des ultimativen Attributionsfehlers auf den Bildungsbereich an und untersuchte Kompetenzstereotype von Lehramtsstudierenden über ihre Eigengruppe und zwei Fremdgruppen. Darüber hinaus wurde untersucht, ob die Kompetenzstereotype von Lehramtsstudierenden über die Fremdgruppen damit zusammenhängen, welche Gründe sie für die Minderleistungen der Fremdgruppen wahrnehmen.
In drei Forschungsprojekten wurden Stereotype und ihre Auswirkungen auf die Leistungen von zwei in bestimmten Bildungsbereichen schlecht abschneidenden sozialen Gruppen untersucht: Türkischstämmige Migranten und Frauen. Türkischstämmige Migranten zeigen niedrige Leistungen im deutschen Bildungssystem (z.B. Klieme et al., 2010) und Frauen sind in mathematischen Bereichen unterrepräsentiert (z.B. Nosek et al., 2009). Gegenüber beiden Gruppen gibt es negative leistungsbezogene Stereotype in den jeweiligen Bereichen (z.B. Kahraman & Knoblich, 2000; Spencer, Steele, & Quinn, 1999).
Forschungsprojekt 1 untersuchte in der deutschen Gesellschaft und bei Lehramtsstudierenden verbreitete Stereotype über Deutsche, türkischstämmige Migranten und die Vergleichsgruppe der italienischstämmigen Migranten. Außerdem wurden spezifische Vorhersagen der Theorie des ultimativen Attributionsfehlers (Pettigrew, 1979) untersucht. Dazu wurde erfasst, inwieweit Kompetenzstereotype über türkischstämmige und italienischstämmige Migranten vorhersagen, welche Gründe Lehramtsstudierende für die Minderleistungen der Migrantengruppen verantwortlich sehen. Studie 1 (N = 70) zeigte, dass türkischstämmige Migranten in verschiedenen Bereichen der deutschen Gesellschaft als negativer wahrgenommen werden als Deutsche und italienischstämmige Migranten. Studie 2 (N = 65) ergab, dass Lehramtsstudierende die Migranten eher selbst verantwortlich für die Minderleistungen sahen, je negativer ihre Kompetenzstereotype waren. Dieses Muster ergab sich stärker für türkischstämmige als für italienischstämmige Migranten. Studie 3 (N = 54) replizierte diesen Moderatoreffekt von Kompetenzstereotypen auf internale Attributionen für beide Migrantengruppen. Nur im Falle der türkischstämmigen Migranten sahen Lehramtsstudierende das Bildungssystem für weniger verantwortlich, je negativer ihre Kompetenzstereotype waren. Im Falle der italienischstämmigen Migranten gab es keinen Zusammenhang zwischen Stereotypen und externalen Attributionen auf das Bildungssystem.
Forschungsprojekt 2 untersuchte Effekte von Stereotypaktivierung für türkischstämmige und deutsche SchülerInnen im sprachlichen Bereich. Es wurde angenommen, dass implizite Intelligenztheorien die Auswirkungen von Stereotypaktivierung auf Leistung in Abhängigkeit der Gruppenzugehörigkeit moderieren. Studie 1 (N = 107) ergab strukturelle Äquivalenz von impliziten Intelligenztheorien für Deutsche und türkischstämmige Migranten. Studie 2 (N = 174) beinhaltete eine experimentelle Manipulation leistungsbezogener Stereotype vor einem sprachlichen Test. Wie erwartet war die Leistung von türkischstämmigen Migranten (der negativ stereotypisierten Gruppe) umso niedriger, je stärker sie eine Entity-Theorie der Intelligenz hatten. Studie 3 (N = 186) erfasste die impliziten Theorien einige Tage vor der experimentellen Aktivierung der Stereotype und dem Leistungstest. Die Ergebnisse zeigten wiederum den moderierenden Effekt der Entity-Theorie für Stereotype Threat bei türkischstämmigen Migranten. Außerdem waren die Leistungen von Deutschen (der positiv stereotypisierten Gruppe) umso höher, je stärker sie eine Entity-Theorie der Intelligenz hatten.
Forschungsprojekt 3 betrachtete in zwei empirischen Studien Geschlechterstereotype über Mathematikfähigkeiten und Stereotype Threat-Effekte für Frauen in Mathematik in Deutschland und Japan. In beiden Ländern sind Frauen stark unterrepräsentiert in mathematischen Bereichen (z.B. Else-Quest, Hyde, & Linn, 2010). Die vorliegende Dissertation untersuchte erstmalig Self-Construal (z.B. Markus & Kitayama, 1991) als Moderator von Self-as-Target und Group-as-Target Stereotype Threat (z.B. Shapiro & Neuberg, 2007). Die Datenerhebung erfolgte in Deutschland, einem kulturellen Kontext, in dem Individuen eher ein independentes Self-Construal haben, und Japan, wo Individuen eher ein interdependentes Self-Construal haben (z.B. Varnum et al., 2010). Studie 1 (N = 27) ergab, dass Mathematikfähigkeiten von Frauen in der japanischen Gesellschaft negativer gesehen werden als die von Männern, nicht jedoch allgemeine akademische Fähigkeiten. Studie 2 (N = 127) untersuchte die Interaktion von Self-Construal, Gruppenidentifikation und zwei verschiedenen Arten von Stereotype Threat (Self-as-Target, Group-as-Target Stereotype Threat) auf die Mathematikleistung von deutschen und japanischen Frauen. Die experimentelle Aktivierung leistungsbezogener Stereotype war nicht erfolgreich, somit konnte der angenommene Interaktionseffekt nicht verlässlich untersucht werden.
Zusammenfassend betrachtete die vorliegende Dissertation zum einen die Kompetenzstereotype von Lehramtsstudierenden, zum anderen die Auswirkungen der Stereotype auf betroffene SchülerInnen. Sie wendet die Theorie des ultimativen Attributionsfehlers und die Stereotype Threat-Theorie auf den Bildungsbereich an, um einen Beitrag zur Erklärung von Gruppenunterschieden in akademischen Leistungen zu leisten.

Fachgebiet (DDC)
150 Psychologie
Schlagwörter
Stereotype Threat, Stereotype, Ultimate Attribution Error, türkischstämmige Migranten, Self-Construal
Konferenz
Rezension
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Zitieren
ISO 690FROEHLICH, Laura, 2015. Ability-Related Stereotypes Predict Group Differences in Students' Performance and Student Teachers' Causal Attributions for Academic Underperformance [Dissertation]. Konstanz: University of Konstanz
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April 24, 2015
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Konstanz, Univ., Diss., 2015
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