Bitte benutzen Sie diese Referenz, um auf diese Ressource zu verweisen: doi:10.22028/D291-41388
Titel: Vergleich der präklinischen Analgesiequalität durchgeführt von Notarzt und Notfallsanitäter anhand unfallchirurgischer Patienten in der Zentralen Notaufnahme des Universitätsklinikums des Saarlandes
Alternativtitel: Comparison of the prehospital quality of analgesia by emergency physicians versus paramedics based on trauma patients in the central emergency department of Saarland University Hospital
VerfasserIn: Thomas, Julian
Sprache: Deutsch
Erscheinungsjahr: 2023
Erscheinungsort: Homburg/Saar
DDC-Sachgruppe: 610 Medizin, Gesundheit
Dokumenttyp: Dissertation
Abstract: Mit der Einführung des Berufsbildes des Notfallsanitäters/der Notfallsanitäterin und dem Gesetz über den Beruf des Notfallsanitäters/der Notfallsanitäterin vom 22. Mai 2013 (NotSanG) (Bundesgesetzblatt BGBl, 2013), wurden vom Gesetzgeber die Grundlagen für weitreichende medizinische Kompetenzen geschaffen. So ist es in vielen Rettungsdienstbereichen möglich, dass Notfallsanitäter/Notfallsanitäterinnen nach vorgefertigten Handlungsanweisungen eine Analgosedierung mit Esketamin/Midazolam selbstständig durchführen. Um eine hohe Versorgungssicherheit und Effektivität zu gewährleisten, darf die Therapie durch Rettungsfachpersonal der der Notärzte/Notärztinnen nicht unterlegen sein. Eine Studie, die die präklinische Analgesie zwischen den beiden Berufsgruppen hinsichtlich Qualität und Patientengruppe vergleicht, wurde bis dato in Deutschland nicht durchgeführt. Wir konnten mit unserer Untersuchung zeigen, dass bei korrekter Indikationsstellung und Beachtung der Handlungsanweisungen, die präklinische Analgesie zwischen Notarzt/Notärztin und Notfallsanitäter/Notfallsanitäterin bei unfallchirurgischen Patienten/Patientinnen hinsichtlich der Effektivität vergleichbar ist. Mit eigenen Kompetenzen können Notfallsanitäter/Notfallsanitäterinnen eine effektive und sichere Analgosedierung im Rahmen vorgefertigter Verfahrensanweisungen durchführen, die sich mit jener eines Notarztes/einer Notärztin messen lässt. Dabei muss jeweils der gleiche Anspruch an Sicherheit und Erfolg der Therapie gestellt werden. Die Schmerzintensität konnte in der von Notfallsanitätern/Notfallsanitäterinnen versorgten Patientengruppe von initial NRS 7,7 ± 1,5 auf NRS 3,3 ± 2,0 gesenkt werden (mittlere Schmerzreduktion NRS 4,4 ± 2,1). In der notärztlich versorgten Patientengruppe wurden die Schmerzen von initial NRS 8,0 ± 1,3 auf NRS 2,4 ± 1,8 (mittlere Schmerzreduktion NRS 5,5 ± 2,0) reduziert. Beide Gruppen haben eine signifikante Reduktion der Schmerzen erreicht und das Ziel einer effektiven Schmerztherapie erfüllt. (Hossfeld et al., 2016) Beim Vergleich der Schmerzreduktion zwischen beiden Gruppen ließen sich statistisch signifikante Unterschiede nachweisen (p < 0,001). Eine klinische Relevanz konnte hier jedoch nicht gezeigt werden. Hinsichtlich der Hospitalisierungsdauer und der Häufigkeit eines auftretenden Delirs während des stationären Verlaufs waren keine Unterschiede nachweisbar. Bei der Subgruppenanalyse, in der von beiden Berufsgruppen nur Esketamin und Midazolam zur Analgosedierung verwendet wurden, konnten die Schmerzen bei gleicher Verletzungsschwere durch einen Notfallsanitäter/eine Notfallsanitäterin von initial NRS 7,9 ± 1,3 auf NRS 3,2 ± 1,8 (mittlere Schmerzreduktion NRS 4,8 ± 1,9) gesenkt werden. Durch einen Notarzt/eine Notärztin wurden Schmerzen von initial NRS 8,4 ± 1,1 auf NRS 2,2 ± 1,6 reduziert (mittlere Schmerzreduktion NRS 6,2 ± 1,6). Auch hier erreichten beide Gruppen eine effektive Schmerztherapie. Im direkten Vergleich der Schmerzreduktion ließ sich ebenfalls ein signifikanter Unterschied nachweisen (p < 0,001). In der notärztlich versorgten Patientengruppe wurden jedoch signifikant höhere Dosen von Esketamin und Midazolam verabreicht (p < 0,001). Es wäre zudem denkbar, dass die höheren Dosierungen nicht aus rein analgetischen Aspekten verabreicht wurden, sondern dass das bewusste Abschirmen der Patienten/Patientinnen von einer möglichen traumatischen Einsatzsituation, durch die sedierenden Eigenschaften der eingesetzten Medikamente, eine Rolle spielte.
1.2 Summary With the introduction of the paramedic profession and the Paramedics Act (NotSanG) (Bundesgesetzblatt BGBl, 2013) of 22nd May 2013, the basis for more extensive competencies of Paramedics was established. In many emergency medical service areas, it is thus possible for paramedics to independently perform analgesic sedation with esketamine/midazolam according to pre-established instructions. To ensure a high level of care security and effectiveness, the therapy provided by paramedics must not be inferior to that provided by emergency physicians. A study comparing pre-hospital analgesia between the two professional groups in terms of quality and the patient group has yet to be conducted in Germany. In our study, we were able to show that pre-hospital analgesia is comparable between emergency physicians and paramedics in terms of effectiveness for patients undergoing trauma surgery if the indications are set correctly, while observing pre-existing instructions. With their competencies, paramedics are able to perform an effective and safe analgesic treatment within the framework of preformulated procedural instructions, which can be equal to that of an emergency physician. The same standards must be set for the safety and success of the therapy in each case. Pain level was reduced from initial NRS 7.7 ± 1.5 to NRS 3.3 ± 2.0 in the patient group treated by paramedics (mean pain reduction NRS 4.4 ± 2.1). In the patient group treated by emergency physicians, the pain was reduced from initial NRS 8.0 ± 1.3 to NRS 2.4 ± 1.8 (mean pain reduction NRS 5.5 ± 2.0). In both groups significant pain reduction was achieved thus indicating effective pain management. (Hossfeld et al., 2016) The comparison of pain reduction between the two groups demonstrated statistically significant differences (p < 0.001). However, clinical relevance could not be demonstrated here. No differences could be detected concerning the duration of hospitalisation and the frequency of delirium occurring during the inpatient course. In the subgroup analysis, where only esketamine and midazolam were used for analgesia by both occupational groups, pain was reduced from initial NRS 7.9 ± 1.3 to NRS 3.2 ± 1.8 (mean pain reduction NRS 4.8 ± 1.9) for the same injury severity by a paramedic. An emergency physician reduced the pain from initial NRS 8.4 ± 1.1 to NRS 2.2 ± 1.6 (mean pain reduction NRS 6.2 ± 1.6). Both groups achieved effective pain therapy. A direct comparison of pain reduction also shows a significant difference (p < 0.001). However, significantly higher doses of esketamine and midazolam were administered in the group of patients treated by an emergency physician (p < 0.001). It is conceivable that the higher dosages were not administered for purely analgesic reasons but rather that the mental protection of the patients from a possible traumatic situation may have played a role due to the sedative properties of the drugs used.
Link zu diesem Datensatz: urn:nbn:de:bsz:291--ds-413881
hdl:20.500.11880/37136
http://dx.doi.org/10.22028/D291-41388
Erstgutachter: Kleinschmidt, Stefan
Tag der mündlichen Prüfung: 8-Jan-2024
Datum des Eintrags: 15-Jan-2024
Fakultät: M - Medizinische Fakultät
Fachrichtung: M - Anästhesiologie
Professur: M - Prof. Dr. Thomas Volk
Sammlung:SciDok - Der Wissenschaftsserver der Universität des Saarlandes

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