Förderung von Schlüsselqualifikationen an Fachhochschulen. Eine Herausforderung für Professorinnen und Möglichkeiten ihrer Bewältigung.

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Zitierfähiger Link (URI): http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-opus-25535
http://hdl.handle.net/10900/47516
Dokumentart: Dissertation
Erscheinungsdatum: 2006
Sprache: Deutsch
Fakultät: 6 Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät
Fachbereich: Erziehungswissenschaft
Gutachter: Huber, Günther, L.
Tag der mündl. Prüfung: 2006-10-13
DDC-Klassifikation: 370 - Erziehung, Schul- und Bildungswesen
Schlagworte: Hochschuldidaktik , Qualitative Methode
Freie Schlagwörter: Schlüsselqualifikationen , Professoren , Lehrkonzeption
higher education , qualitative research , key competencies , academic staff , concept of teaching
Lizenz: http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=de http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=en
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Inhaltszusammenfassung:

Diese Arbeit möchte Lehrende an Hochschulen zu unterstützen, Schlüsselquali-fikationen als Lernziele zu konkretisieren, eine gezielte Auswahl für die eigene Veranstaltung zu treffen und die zur Erreichung der Lehr-/Lernziele notwendigen Inhalte und Methoden abzuleiten. Entwicklungsverantwortlichen kann gezeigt werden, dass die Förderung von Kompetenzen der Studierenden nicht allein in die Verantwortung der einzelnen Lehrpersonen gelegt werden darf, sondern entsprechende Kontexte umfassend zu gestalten sind. Entsprechend der Fragestellung: “Wie gehen Professorinnen mit der Erwartung, Schlüsselqualifikationen zu fördern um?“ konzentriert sich die Arbeit auf die entscheidenden Voraussetzungen bei Lehrenden, ob und in welcher Form ihnen Schlüsselqualifikationen bedeutsam erscheinen, was sie konkret unter diesem Konzept verstehen, welche Möglichkeiten der Förderung sie innerhalb der eigenen Fachveranstaltung sehen, wie sie die Rahmenbedingungen der Hochschule bewerten und wie sie mit Schwierigkeiten bei der Umsetzung umgehen. Es werden drei Typen von Lehrenden herausgearbeitet, die sich hinsichtlich ihrer Haltung gegenüber Schlüsselqualifikationen, ihrer Sichtweise von der eigenen beruflichen Rolle, ihrer Einschätzung der Rahmenbedingungen, ihrer didaktischen Handlungsmuster, der Rückmeldung, die sie von Studierenden und Kollegen erfahren und ihrer Zukunftserwartungen spezifisch unterschieden. In der Anwendung der Ergebnisse an einem Entscheidungsmodell für die Gestaltung von Lernumwelten wird der Einfluss interner und externer Faktoren auf die Entwicklung von Lehrorientierungen deutlich: die subjektive Norm, der subjektive Kosten – Nutzen – Saldo, Unsicherheiten hinsichtlich der Zusammenhangs von Lehren und Lernen und pädagogische Qualifizierung. Nach einer einführenden Übersicht wird im 2. Kapitel nach der Darstellung der einschlägigen Debatten zum Konzept ein dreidimensionales Modell der Schlüsselqualifikationen entwickelt. Das 3. Kapitel setzt sich mit den lerntheoretischen und didaktischen Positionen der referierten Konzepte auseinander und prüft, unter welchen Bedingungen der didaktischen Gegenstandsaufbereitung die erwünschten Kompetenzen erworben werden können, um als Ergebnis ein didaktisches Modell zur Förderung von Schlüsselqualifikationen zu entwickeln. Im 4. Kapitel werden die Befunde der hochschuldidaktischen Forschung zu Lehr- und Lernkonzeptionen aufgearbeitet, aus denen der Schluss gezogen wird, dass eine nachhaltige Veränderung der Hochschullehre nur über eine Veränderung der individuellen Lehrkonzeptionen bewirkt werden kann. Kapitel 5 begründet die Wahl eines hypothesengenerierenden Zugangs mit der Methode der „grounded theory“, die Form der Datenerhebung, der Datenauf-bereitung, der Datenanalyse, der Auswahl der Stichprobe und die Generalisierung der Ergebnisse. Die Kapitel 6 und 7 stellen den Ablauf der Datenanalyse und die Befunde dar. Im ersten Schritt werden die Sichtweisen der einzelnen Interviewpartner/innen herausgearbeitet, um im weiteren über die Rekonstruktion von Orientierungs-, Wahrnehmungs- und Handlungsmustern zu einer idealtypischen Beschreibung von drei „Lehrtypen“ mit fachdidaktischer Orientierung, Moderatorenorientierung und ambivalenter Orientierung zu gelangen. Abschließend kann gezeigt werden, dass die Persönlichkeitsmerkmale „Offenheit“ und „Gewissenhaftigkeit“ eine wichtige Rolle für die Lehrorientierung spielen. In Kapitel 8 werden die Ergebnisse der Untersuchung an den Vorgaben eines „Erwartung X Wert – Modells geprüft und bestätigt. Kapitel 9 leitet praxisrelevante Folgerungen für die Erweiterung schlüsselqualifika-tionsförderlicher Lernumgebungen ab: die Veränderung der subjektiven Norm und des subjektiven Werts und die Entwicklung von Lehrkompetenz. Als forschungsrele-vante Folgerung wird empfohlen, den Zusammenhang von Lehrorientierung, personalen Voraussetzungen und Rahmenbedingungen bei der Entwicklung von Lehrkompetenz zu berücksichtigen.

Abstract:

This work is supposed to assist teachers in higher education defining key-competencies as learning targets, meeting a clear selection for their own courses and inferring the essential contents and methods to achieve them. Persons in charge for academic standards will be shown that the advancement of the student competencies is not only the responsibility of individual teachers, but there have to be arranged adequate contexts. According to the main question: “How deal teachers in higher education with the expectation to advance key-competencies?” the study is concerned with the vital pre-conditions of academic staff: Whether key-competencies are meaningful for them and in respect of what characteristics, what they appreciate when thinking about the concept, how they evaluate the institutional framework and how they deal with difficulties in advancing the development of key-competencies. There are elaborated three types of teachers in higher education. They distinguish specifically in their approaches to key-competencies, their perception of the own professional role, their evaluation of the institutional framework, their patterns of teaching, their acknowledgement they receive from students and peers and their expectations of the future. The implementation of the results into a “Decision-Model of the arrangement of learning contexts” reveals the impact of internal and external factors: the subjective norm, the subjective balance of benefits and costs, the uncertainty of the outcomes of teaching and learning. After a familiarising preview the second chapter describes the appropriate debate of the concept “Schlüsselqualifikationen” and develops a three-dimensional model of them. The third chapter looks into the theoretical positions of learning and instruction of the described concepts and examines under which conditions of teaching the desired competencies can be developed. As a result a model of teaching for the advancement of key-competencies will be developed. The fourth chapter reviews the knowledge of the research on higher education to conceptions of teaching and learning. It results in the insight that a sustainable shift (from teaching to learning) can only be effected by a change of the individual conceptions of teaching. Chapter 5 gives reasons for the decision of a hypotheses-generating access referring to the method of “Grounded Theory” , the way of data collection, data preparation, data analysis, theoretical sampling and the generalization of the results. Chapter 6 and 7 demonstrate the process of data analysis and illustrate the findings. In the first step the views of the individual respondents are acquired. In the second step the patterns of orientation, perception and action are reconstructed in order to obtain typically perfect characterisations of three “Types of Teaching”: one with “content-orientation”, one with “moderation-orientation” and one with an “ambivalent orientation”. At last can be shown that the characteristics of personality “openness” and “conscientiousness” have an important part of teaching orientations. Chapter 8 examines the results of the Study in reference to a expectancy-value-model. The outcome of this is consistent with the expectation. Chapter 9 derives consequences for implementation: to expand learning contexts that support the development of key-competencies the subjective norm and the subjective value have to be changed, the development of paedagogical profession has to be extended. It is suggested for further research to observe the interrelation between teaching –orientation, individual dispositions and institutional framework.

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