Assoziatives Gedächtnis im Alter: Ein multinomiales Modell zur Trennung von assoziativen Enkodierungs- und Abrufprozessen sowie dessen gerontologische Anwendung


Auer, Tina-Sarah


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URL: https://madoc.bib.uni-mannheim.de/2796
URN: urn:nbn:de:bsz:180-madoc-27963
Dokumenttyp: Dissertation
Erscheinungsjahr: 2009
Titel einer Zeitschrift oder einer Reihe: None
Ort der Veröffentlichung: Mannheim
Hochschule: Universität Mannheim
Gutachter: Erdfelder, Edgar
Datum der mündl. Prüfung: 4 Juni 2009
Sprache der Veröffentlichung: Deutsch
Einrichtung: Fakultät für Sozialwissenschaften > Kognitive Psychologie u. Differentielle Psychologie (Erdfelder 2002-2019)
Fachgebiet: 150 Psychologie
Fachklassifikation: THES_SOZ: Gedächtnis Altern Modell ,
Normierte Schlagwörter (SWD): Assoziatives Gedächtnis , Gedächtnis , Mathematisches Modell , Altern
Freie Schlagwörter (Deutsch): Kognitives Altern
Freie Schlagwörter (Englisch): Associative Memory , Memory , Mathematical Model , Aging , Cognitive Aging
Abstract: Assoziative Gedächtnisprozesse sind für die erfolgreiche Bewältigung verschiedenster kognitiver Aufgaben sowohl im Labor als auch im Alltag notwendig. Die von Naveh-Benjamin aufgestellte Assoziationsdefizit-Hypothese (Naveh-Benjamin, 2000) postuliert, dass ein bei älteren Menschen auftretendes Defizit in assoziativen Gedächtnisprozessen als Erklärung für deren schlechtere episodische Gedächtnisleistung herangezogen werden kann. Ein assoziatives Defizit konnte in zahlreichen Studien mit unterschiedlichen Materialien repliziert werden und viele moderierende Faktoren wurden bereits untersucht (zusammenfassend siehe Old u. Naveh-Benjamin, 2008a). Experimente konnten zeigen, dass es sich bei dem Phänomen um ein multikausales Altersdefizit handelt, an dem neben strategischen Anteilen Gedächtnisprozesse eine zentrale Rolle spielen. Es wird auch diskutiert, die defizitären assoziativen Gedächtnisprozesse als Basismechanismus des kognitiven Alterns einzuordnen. Trotz all dieser Erkenntnisse ist bisher die zentrale Frage der Lokalisation unbeantwortet. Es konnte nicht geklärt werden, inwieweit assoziative Gedächtnisprozesse bereits während der Enkodierung scheitern oder erst beim Abruf. Zur Lösung dieser Lokalisationsfrage wurde in der vorliegenden Arbeit zunächst ein neues Paradigma entwickelt, welches es ermöglicht, assoziative Rekognitionsprozesse und Itemrekognitionsprozesse in einem Test zu erfassen. Des Weiteren wurde ein mathematisches Modell formuliert, in dem die beiden Prozesse der assoziativen Enkodierung und des assoziativen Abrufs dekomponiert werden. Auch die Itemrekognitionsleistung sowie Rateprozesse werden in dem Modell berücksichtigt und können zwischen den Altersgruppen verglichen werden. In vier Experimenten zeigte das Modell eine gute Datenanpassung und es gelang, die Modellparameter zu validieren, sowohl im Hinblick auf die konvergente als auch diskriminante Validität. Das durchgeführte Altersexperiment trug zunächst zur Generalisierung des assoziativen Defizits bei: auch in dem neuen Paradigma zeigte sich der typische Alterseffekt. Der zentrale und innovative Befund des Altersexperiments bestand im Nachweis eines Enkodierungsdefizits für assoziative Informationen. In beiden Testlisten wiesen ältere Menschen gegenüber jüngeren Menschen ein signifikantes Enkodierungsdefizit auf. Dieses Modell erlaubt erstmals die getrennte Erfassung von Enkodierungs- und Abrufprozessen in einem Rekognitionsparadigma und ist damit nicht nur in der Lage, eine Antwort auf die Lokalisationsfrage des assoziativen Defizits zu ermöglichen, sondern kann für zahlreiche Forschungsfragen, unter anderem in der Entwicklungspsychologie und Allgemeinen Psychologie, gewinnbringend eingesetzt werden.
Übersetzter Titel: Associative memory in aging: A multinomial model to seperate associative encoding and retrieval and its application in cognitive aging (Englisch)
Übersetzung des Abstracts: Associative memory processes are involved in a wide range of cognitive tasks both in the laboratory and in daily life. The present work focusses on the associative deficit hypothesis (Naveh-Benjamin, 2000). According to this hypothesis, older people show deficits in episodic memory tasks because of their deficient associative memory. The associative deficit was replicated in numerous studies using different materials. Several moderating factors have been investigated (for an overview see Old & Naveh-Benjamin, 2008a). Experiments showed that the deficit has multiple causes: In addition to strategic processes, memory processes play an important role. These associative memory processes have also been considered as basic processes in cognitive aging. However, the central question of the cognitive mechanism underlying this deficit is still not answered. It is still unknown whether associative memory processes fail during encoding or retrieval. The current work presents a mathematical model that solves this localization problem. In a first step, a new paradigm is developed in which both associative recognition and item recognition can be assessed in a single test. Furthermore, a mathematical model is developed which disentangles associative encoding and associative retrieval. The model also includes parameters measuring item recognition and guessing. Either group of parameters can be compared between age groups. In four experiments, the model fitted the data. Moreover, the model parameters showed both convergent and discriminant validity. The associative deficit in elderly people was replicated with the new paradigm. Most importantly, an encoding deficit for associative information was found in older compared to younger adults. The mathematical model is the first that disentangles encoding and retrieval processes using a recognition paradigm. The model can not only be used to study the cognitive mechanisms underlying the associative deficit in cognitive aging, it can be applied to a variety of psychological research questions. (Englisch)
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