In Zeiten eines hohen und sehr individuellen Bedürfnisses nach Mobilität ist die Nutzung des Pkws auch zur Beförderung von Kindern selbstverständlich. Da die Schutzeinrichtungen im Fahrzeug für erwachsene Insassen ausgelegt sind, müssen für Kinder spezielle Schutzeinrichtungen, sogenannte Kinderschutzsysteme (KSS), verwendet werden. Die Schutzwirkung von Kindersitzen hat sich seit der gesetzlichen Einführung ihrer Nutzungspflicht im Jahr 1993 stetig verbessert. Obwohl im Handel eine große Bandbreite an verschiedenen Modellen angeboten wird, kann davon gesprochen werden, dass selbst die einfachsten und billigsten Sitze theoretisch ein ausreichendes Maß an Schutz bieten. Das Hauptproblem im Zusammenhang mit Kindersitzen besteht in ihrer fehlerhaften Nutzung (engl. „Misuse“). Studien dazu haben immer wieder gezeigt, dass rund zwei Drittel aller Kindersitze nicht korrekt verwendet werden [1–5], was deren Schutzwirkung erheblich reduzieren oder ganz aufheben kann. Der Fehlgebrauch von Kindersitzen und die damit einhergehenden Probleme sollten daher kontinuierlich untersucht werden. Seit der letzten großen Feldstudie, die u.a. in Deutschland durchgeführt wurde [5], haben sich grundlegende Randbedingungen geändert. Das ISOFIXSystem als standardisierte Anbindung zwischen Fahrzeug und Kindersitz ist fahrzeugseitig mittlerweile gesetzlich vorgeschrieben, außerdem ist mit der ECE-R 129 eine neue Gesetzgebung zur Zulassung von Kindersitzen in Kraft getreten. In diesem Sinne ist es Aufgabe und Ziel der hier vorliegenden Misusestudie, einerseits ein aktuelles Bild von der Nutzungssituation von Kindersitzen zu erhalten. Anderseits kann damit überprüft werden, ob in der Vergangenheit eingeschlagene Wege zur Verbesserung der Kindersicherheit im Pkw zielführend waren. Hinsichtlich des Umfangs setzt diese Studie neue Maßstäbe. Mit mehr als 1.000 erhobenen Fällen ist diese Erhebung deutlich umfangreicher als alle bisher in Deutschland durchgeführten Feldstudien zu diesem Thema.
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Freie Schlagwörter (DE)
Verwendung, Kinderschutzsysteme
Klassifikation (DDC)
330
Herausgeber (Institution)
Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e. V.
Verlag
Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e. V., Berlin