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“Scholastische Pedanterey” und “anklebende credulitas”: Für oder wider die Autorität? Aspekte der Philosophie Christian Thomasius’

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Zusammenfassung

Thomasius vertritt eine konsequente Vorurteilskritik, die für die Aufklärung wegweisend wurde. Berücksichtigt man aber beispielsweise die sog. These von der Verderbtheit des Menschen, die in seiner Erkenntnistheorie eine wichtige Rolle spielt, so ergeben sich Probleme, deren Bewältigung von Thomasius eine gemäßigte Kritik insbesondere an den praejudicia auctoritatis erfordert hätte.

Abstract

Thomasius advocates a strict criticism of prejudices thus paving the way for the Enlightenment. Considering, however, his thesis about the depravity of mankind, which plays an important rôle in his theory of knowledge, we are confronted with a number of problems. The solution of these problems would have required a more moderate criticism particularly of the praejudicia auctoritatis on Thomasius’ side.

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Literatur

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  5. –Für weitere Einschätzungen dieser Art vgl. dieHinweise bei Hans-Jürgen Engfer, “Christian Thomasius. Erste Proklamation und erste Krise der Aufklärung in Deutschland”, in: Werner Schneiders (Hrsg.), Christian Thomasius 1655–1728. Interpretationen zu Werk und Wirkung, Studien zum achtzehnten Jahrhundert 11, Hamburg 1989, 21–36, hier: 21 f.

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  25. fernerhin Knut Forssmann, “Erste Breitenwirkung Gracians: Christian Tho masius”, Balthasar Gracian und die deutsche Literatur zwischen Barock und Aufklärung, Barcelona 1977 (Diss. Mainz 1976), 149–188.

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  27. vgl. allgemein Holzhey, “Der Philosoph für die Welt–eine Chimäre der deutschen Aufklärung?”, in: Helmut Holzhey, Walther Ch. Zimmerli (Hrsg.), Esoterik und Exoterik der Philosophie. Beiträge zu Geschichte und Sinn philosophischer Selbstbe stimmung, Basel, Stuttgart 1977, 117–138, bes. 121 f.

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  28. Zur Wirkung von Bernard le Bovier de Fontenelles Entretiens sur la pluralite des mondes, Paris 1686 (ed. critique de A. Calame, Paris 1966)

  29. vgl. u.a. Walter D. Wetzeis, “Versuch einer Beschreibung populärwissenschaftlicher Prosa in den Naturwissenschaf ten”, Jahrbuch für Internationale Germanistik 3 (1971), 76–95, bes. 78–84.–Die Beto nung der Relevanz bzw. Nützlichkeit der Wissenschaften weiß freilich auch Thomasius zu würdigen; vgl. Thomasius, Discours, bes. 20f. und 23.

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  30. Die Wichtigkeit dieser Ideale wurde v.a. von François VI de La Rochefoucauld und Jean de la Bruyere betont; vgl. dazu Oskar Roth, Die Gesellschaft des “Honnetes Gens”. Zur sozialethischen Grundlegung des “honnetete”-Ideals bei La Rochefoucauld, Heidel berg 1981, bes. 468ff.

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  31. Vgl. dazu die Einlassungen bei Dietrich Mahnke, Leibniz als Gegner der Gelehrten einseitigkeit, Stade 1912.

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  32. Vgl. die Äußerungen Thomasius’ zu der von Christoph Mylaeus und Daniel Georg Morhof initiierten neuen Polyhistorie in Thomasius, Freymüthige Lustige und Ernsthafte jedoch Vernunfft- und Gesetz-Massige Gedancken oder Monats-Gespräche über aller hand, fürnehmlich aber Neue Bücher, 3 Bde., Halle 1688–1690 (Nachdruck Frankfurt a.M. 1972; 4 Bde.), II, 273f.

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  33. Bereits Sturmius hatte explizit gefordert, daß diese Auswahl nicht das Produkt einer Autoritätsgläubigkeit sein dürfe (s.u.)–dies unterscheide die Eklektik maßgeblich vom Synkretismus; vgl. Sturmius, De philosophia sectaria et electiva Dissertatio adacemica, Alt torffi 1679, 5.–Später, so etwa bei Gottlieb Stolle, sollte die Rede von der ausgewogenen Auswahl darauf hinweisen, daß der Eklektiker sich widerstreitende philosophische Meinungen im Sinne der Unparteilichkeit zu vereinigen habe

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  34. (Gottlieb Stolle, Anleitung zur Historie der Gelahrtheit…, Jena 1724, bes. 421).

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  35. Zum “Kriterium der Nützlichkeit” bei Thomasius vgl. Walther Ch. Zimmerli, “Ar beitsteilige Philosophie? Gedanken zur Teil-Rehabilitierung der Popularphilosophie”, in: Hermann Lübbe (Hrsg.), Wozu Philosophie? Stellungnahmen eines Arbeitskreises, Berlin, New York 1978, 181–212, hier: 203, sowie Holzhey (Anm. 8), 29.

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  36. Christian Thomasius, Institutiones jurisprudentiae divinae, Halle 1688 (Nachdruck Aalen 1963, nach der 7. Aufl. Halle 1730), hier zit. n.d.dt. Übersetzung: Drey Bücher der Göttlichen Rechtsgelahrtheit, Halle 1709, 22.–Zur Übersetzung von propria ratio mit “eigenes Nachdenken” vgl. die Anmerkung bei Albrecht (Anm. 11), 92, Anm. 109.

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  37. Damit wird deutlich, daß “eigenes Nachdencken” durchaus auch einschließen kann, daß sich der Eklektiker “fremder” Meinungen bedienen darf; nur fußt diese Aneignung eben nicht auf der “Anerkennung der Person” als Autorität.–Ähnlich verfährt der Eklektiker mit der Wahrheit; auch hier spielt das Ansehen der Person keine Rolle–der Eklektiker suche allenthalben Wahrheit, und wo er diese finde, da nehme er sie (vgl. zu diesem Motto Thomasius, Institutiones jurisprudentiae divinae, 22 sowie Thomasius, Versuch von Wesen des Geistes…, Halle 1699 [2. Aufl. 1709, 3. Aufl. 1718], § 8).

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  38. Vis-à-vis den von Johannes Clauberg inspirierten Bemühungen eines Ehrenfried Walther von Tschirnhaus oder Joachim Lange um eine medicina mentis (Tschirnhaus, Mediana I mentis et II corporis, Amsterdam 1686; Lange, Medicina mentis, Berlin 1704 [4. Aufl. 1718]) scheint die Anspielung auf “Heilmittel” gerechtfertigt (vgl. Thomasius, Auszübung der Vernunfft = Lehre, Halle 1691 [Nachdruck mit einem Vorwort von Werner Schneiders, Hildesheim 1968], ‘Vorrede’ sowie weiter unten). Allerdings gilt es zu beach ten, daß sich diese beiden Werke in wichtigen Punkten–so v. a. was die Einschätzung der mathematischen Methode betrifft–denkbar unterscheiden; vgl. die explizite Abgrenzung Langes gegenüber Tschirnhaus in Lange, Medicina mentis, praef. § 9.

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  39. Vgl. dazu den Eintrag “Vernunftlehre” bei Walch, Philosophisches Lexicon (Nach druck Hildesheim 1968, II [4. Aufl. 1775]), 1279–1289, hier: 1279f.

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  40. Zur näheren Charakterisierung der “Uneinsichtigen” vgl. Christian Thomasius, Fundamenta juris naturae et gentium, Halle 1705 (Nachdruck der 4. Aufl., Aalen 1974), I, Kap. 4, § 32.

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  41. Christian Thomasius, Introductio ad philosophiam aulicam …, Halle 1688 (2. Aufl. Halle 1702), Kap. 4, § 26 sowie Thomasius, Einleitung, Kap. 2, § 1.

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  42. Thomasius, Einleitung, 75; nebst Thomasius vertreten auch Johann W. Groeper und Johann Fr. Schneider in ihrer Dissertatio de logica non otiosa, Halae 1707,1 diese Auffas sung, ebenso Johann August Fabricius, Anweisung Wie man seinen Verstand … it. recht gebrauchen solle, Weimar 1733 (2. Aufl. 1737), 103.

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  43. Frederik M. Barnard hat versucht, diesen Zusammenhang vor dem Hintergrund einer exakten Bestimmung des Begriffs der “Gelahrtheit” zu begründen (F.M. Barnard, “The ‘Practical Philosophy’ of Christian Thomasius”, Journal of the History of Ideas 32 [1971], 221–246).

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  44. Thomasius’ diesbezügliche Überlegungen finden sich v.a. in seiner Schrift: Versuch von Wesen des Geistes… aus dem Jahre 1699.–Zu der durchweg negativen Beurteilung dieses Werks von Seiten der Interpreten Thomasius’–das Spektrum reicht von Zedier bis hin zu Schneiders–vgl. die Hinweise bei Engfer (Anm. 3), 26; Engfer selbst gelangt zu einer positiven Einschätzung.

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  45. Diese Problemstellung sollte weit über Thomasius hinaus wirksam bleiben; sie liegt beispielsweise noch Kants Gedanken über den Antrieb zu den ersten Gehversuchen zu grunde, die der Mensch aus dem Zustand der “Rohigkeit” hin zu einer “Kultur” unterneh men müsse, ebenso Schillers ästhetischer Erziehung; vgl. dazu Klaus Petrus, “Schiller über das Erhabene”, Zeitschrift für philosophische Forschung 47 (1993), 23–40, bes. 31 ff.

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  46. Vgl. für das folgende Rene Descartes, Principia philosophiae, Oeuvres de Descartes, hrsg. Charles Adam, Paul Tannery, VIII, Paris 1905, 36ff.

  47. Vgl. z. B. Martin Luther, Von der Freiheit eines Christenmenschen, Werke in Aus wahl, hrsg. O. Clemen, 8 Bde., 5. Aufl., Berlin 1959, II, 15–20.

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  48. Zu dieser Auffassung und deren Breitenwirkung vgl. ausführlicher Schmidt-Biggemann, “Mutmaßungen über die Vorstellung vom Ende der Erbsünde”, in: Bernard Fabian, Wilhelm Schmidt-Biggemann, Rudolf Vierhaus (Hrsgg.), Deutschlands kulturelle Entfal tung. Die Neubestimmung des Menschen, Studien zum achtzehnten Jahrhundert 2/3, München 1980, 171–192.

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  49. Die folgende Unterscheidung wurde nicht etwa erst mit Thomasius und seinen Nachfolgern prominent; vgl. dazu E.F. Byrne, Probability and opinion. A Study in the Medieval Presuppositions of Postmedieval Theories of Probability, The Hague 1968, 188 f.

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  50. Thomasius, Auszübung der Sitten-Lehre, Halle 1696 (Nachdruck mit einem Vorwort von Werner Schneiders, Hildesheim 1968), Kap. 1, § 26ff.–Zum Verhältnis von Verstand und Wille im hier relevanten Sinne vgl. Barnard (Anm. 50), 226–232.

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  51. Christian Weise, Gelehrter Redner, Leipzig 1692 (2. Aufl. 1693), 894f.

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  52. Christian Weise, Curieuse Fragen über die LOGICA …, Leibzig 1696, 484.

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  53. Zu den historischen wie systematischen Hintergründen der sog. “pragmatischen Vorurteilskritik” vgl. ausführlich Schneiders (Anm. 3), 203ff.; fernerhin Gerhard Sauder, “’Verhältnismäßige Aufklärung’. Zur bürgerlichen Ideologie am Ende des 18. Jahrhun derts”, Jahrbuch der Jean-Paul-Gesellschaft 9 (1974), 102–126.

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  54. Georg Friedrich Meier, Beyträge zu der Lehre von den Vorurtheilen des mensch lichen Geschlechts, Halle 1766, 56, 94 und 102; vgl. zu Meiers Auffassung der Unvermeid barkeit der Vorurteile weiterführend Schneiders (Anm. 3), 217ff.

  55. Anonymus, Versuch über den Ursprung der Erkenntniß der Wahrheit und der Wissenschaften. Ein Beytrag zur philosophischen Geschichte der Menschheit, Halle 1781, 118ff.–Der Verfasser macht in diesem Zusammenhang vom biblischen Axiom “Die Furcht des Herrn ist der Weisheit Anfang” Gebrauch: auch Thomasius verwendet öfters den Ausdruck “Furcht”, um anzuzeigen, daß “Rat” und “Herrschaft” dem Uneinsichtigen durchaus “Furcht” einjagen würden und mithin für den Betreffenden nützlich seien (z.B. Thomasius Fundamenta juris naturae et gentium, I, 4.72). au]109_So etwa–und dies nur stellvertretend–Gerhard Sauder, “Aufklärung des Vorurteils–Vorurteile der Aufklärung”, DVjs 57 (1983), 258–277, hier: 268.

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Für die kritische Lektüre einer ersten Fassung habe ich Andreas Graeser und Lutz Danneberg zu danken. Bernhard Roten hat mich auf einen entscheidenden Schwachpunkt hingewiesen.

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Petrus, K. “Scholastische Pedanterey” und “anklebende credulitas”: Für oder wider die Autorität? Aspekte der Philosophie Christian Thomasius’. Dtsch Vierteljahrsschr Literaturwiss Geistesgesch 68, 428–446 (1994). https://doi.org/10.1007/BF03396252

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