Literatur
Höyng, Peter: »Zur >Krise< der Germanistik in den USA. Eine Erwiderung auf Egon Schwarz’ harmonisierende Einschätzung«, in: Zeitschrift für Literaturwissenschaft und Linguistik Jg.25, H. 97 (1995) S. 162–165.
»Volkshochschule mit Forschungsauftrag«, in: Frankfurter Allgemeine Zeitung 22.7.92. Das Wort »eigentlich« stammt von Egon Schwarz, »Zur ‘Krise’ und den Aussichten der Germanistik in den Vereinigten Staaten«, in: Zeitschrift für Literaturwissenschaft und Linguistik 23, H. 90/91 (1993) S. 235–239, wie S. 238.
Auch Winfried Jung ist der Ansicht, daß die Lust am Lesen »die einzig genuine Rechtfertigung für die Beschäftigung mit Literatur in Schule und Literaturseminar« sei: Jung, Winfried: »Die Lust am Lesen. Überlegungen zum Umgang mit literarischen Texten im schulischen Deutschunterricht und in Germanistikseminaren«, in: Der Deutschunterricht 6 (1991) S. 92.
Förster spricht von einer »Veränderung der Kommunikationslandschaft« (Jürgen Förster u.a. (Hg.): Wozu noch Germanistik? Wissenschaft — Beruf — kulturelle Praxis, Stuttgart 1989, S. 8), während Jung (wie Anm. 6, S. 90) von einer neuen »mediale[n] Vermittelt- heit« ausgeht.
Das Nachdenken über alternative Lemmodelle in der Fremdsprachendidaktik hat das Augenmerk beispielsweise auch auf Video und Film als Lerngegenstände gerichtet: vgl. Adolphs, D.: »Neue Wege des Deutschstudiums in den USA. Zur Beteiligung interkultureller Germanistik an einem fachübergreifenden Modell zum Studium fremdsprachlicher Literatur«, in: Jahrbuch Deutsch als Fremdsprache 18 (1992) S. 108–119.
Vgl. auch Wolf, S.: Pantomime als Sprechanlaß. Videomaterialien für die Lehrerfortbildung. Begleitheft mit Unterrichtsvorschlägen, München 1990.
Auch SchefFer ist wenig geneigt, sich der skeptischen Einstellung zu den neuen Medien anzuschließen. Das Fernsehen kann, wie er meint, nicht für den »Todfeind des Lesens« gehalten werden, im übrigen wirken Literaturverfilmungen im Kino und Fernsehen »ver- kaufsfördend« und verhelfen der anspruchsvollen Belletristik damit zu Auflagenzahlen, die sie »im Alleingang niemals schaffen könnte« — Vgl. Scheffer, Bernd: »Die Literatur hat andere Leser. Einige Anmerkungen zum »Literaturverfall im Medienzeitalter?«, in: Zeitschrift für Literaturwissenschaft und Linguistik Jg. 24, H. (1994) S. 128–138, hier S. 134. In diesen veränderten Zuständen sehe ich nicht, wie Egon Schwarz, bloß »ein uraltes Problem« (d.h. das Auseinanderklaffen von Literaturstudien und Fremdsprachenlemen), sondern eine grundsätzlich neue Situation, die das Unterfangen, Fremdsprache mit Hilfe der Literatur wie auch Literatur mit Fremdsprache zu lehren, erheblich kompliziert hat. Trotz seines selbst eingestandenen Pragmatismus, der sich, wie er sagt, nur an der Vergangenheit orientiert, legt Schwarz eine besorgniserregende Zukunftsgläubigkeit an den Tag, wenn er beispielsweise anmerkt: »Wenn besondere, bedrohliche Entwicklungen eintreten, haben die jeweiligen Vertreter des Faches immer verstanden, sich mit Wendigkeit anzupassen […].« Und dennoch wäre die Frage berechtigt: Wie lange noch sollten wir auf das »Augenzwinkern« jener Administratoren vertrauen, die sich bislang zumeist geweigert haben, unsere Programme zu kürzen oder abzuschafifen? Reicht die von Schwarz gepriesene »Wendigkeit« der älteren Generation noch aus, um unser Fach zu retten? Oder täten wir vielleicht nicht gut daran, statt die Krise zu bedauern (was aber natürlich auch legitim ist), neue Chancen zu sehen? Vgl.
Schwarz, Egon: »Erwiderung«, in: Zeitschrift für Literaturwissenschaft und Linguistik Jg. 27, H. 100 (1995) S. 149–50.
In diesen veränderten Zuständen sehe ich nicht, wie Egon Schwarz, bloß »ein uraltes Problem« (d.h. das Auseinanderklaffen von Literaturstudien und Fremdsprachenlemen), sondern eine grundsätzlich neue Situation, die das Unterfangen, Fremdsprache mit Hilfe der Literatur wie auch Literatur mit Fremdsprache zu lehren, erheblich kompliziert hat. Trotz seines selbst eingestandenen Pragmatismus, der sich, wie er sagt, nur an der Vergangenheit orientiert, legt Schwarz eine besorgniserregende Zukunftsgläubigkeit an den Tag, wenn er beispielsweise anmerkt: »Wenn besondere, bedrohliche Entwicklungen eintreten, haben die jeweiligen Vertreter des Faches immer verstanden, sich mit Wendigkeit anzupassen […].« Und dennoch wäre die Frage berechtigt: Wie lange noch sollten wir auf das »Augenzwinkern« jener Administratoren vertrauen, die sich bislang zumeist geweigert haben, unsere Programme zu kürzen oder abzuschaffen? Reicht die von Schwarz gepriesene »Wendigkeit« der älteren Generation noch aus, um unser Fach zu retten? Oder täten wir vielleicht nicht gut daran, statt die Krise zu bedauern (was aber natürlich auch legitim ist), neue Chancen zu sehen? Vgl. Schwarz, Egon: »Erwiderung«, in: Zeitschrift für Literaturwissenschaft und Linguistik Jg. 27, H. 100 (1995) S. 149–50.
Vgl. Lerchner, Gotthard / Werner, Hans-Georg: »Probleme der semantischen Analyse eines poetischen Textes«, in: Weimarer Beiträge 10 (1975) S. 102.
Malgorzata Pólrola berichtet aus der eigenen pädagogischen Erfahrung in der Fremdsprache, »daß von 12–15 jungen Menschen einer Konversationsgruppe etwa die Hälfte (grob geschätzt) ausschließlich an intensiver, sprachpraktischer Schulung interessiert ist und sich für Lektüre der schönen Literatur nicht gerade begeistert«. Vgl. Pórola, M.: »Zur Vari- ierung der Arbeit am literarischen Text. Vorschläge zur Förderung von Sprachfertigkeit und Literaturverständnis«, in: Deutsch als Fremdsprache 6 (1990) S. 344.
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Dieser Aufsatz entstand während eines durch die Alexander von Humboldt-Stiftung ermöglichten Studienaufenthaltes an der Universität München. Der Stiftung gilt mein aufrichtiger Dank.
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Mehigan, T. Über die Krise der ausländischen Germanistik und alternative theaterpädagogische Lernmodelle für den Fremdsprachenunterricht. Z Literaturwiss Linguistik 26, 141–147 (1996). https://doi.org/10.1007/BF03396421
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