Die Bedeutung der Spiegelneuronen im Kontext sozialer Resonanzphänomene

Eine ethische Analyse


Masterarbeit, 2018

89 Seiten, Note: 1,3


Inhaltsangabe oder Einleitung

Die Entdeckung der Spiegelneuronen stellt einen Meilenstein in der Geschichte der Neurowissenschaften dar und liefert eine mögliche Erklärungsbasis für viele bisher noch unvollständig erklärte Phänomene der menschlichen Kognition. So wurde in den letzten Jahren unter anderem ein bedeutender Zusammenhang zwischen den Spiegelneuronen und dem Verständnis von Handlungen, der Imitation, dem Sprachenlernen sowie der Empathie festgestellt. Die Spiegelneuronen sind Nervenzellen, welche auf die Aktivitäten und Gefühle anderer Menschen mit einer spiegelbildlichen Resonanz reagieren und diese simultan in uns selbst aktivieren. Dadurch verbinden sie die Außenwelt mit unseren eigenen Erfahrungen und lassen uns diese von innen heraus verstehen. Sie machen soziale Resonanzphänomene wie Mimikry, emotionale Ansteckungsprozesse sowie Schwarmverhalten erklärbar und zeigen uns auf, dass der Mensch jederzeit auf andere Menschen reagiert und mit diesen in Resonanz geht. Dieser Prozess bildet mithin die Basis für die menschliche Fähigkeit zur Empathie, die grundsätzlich angeboren ist, jedoch einer Entwicklung bedarf. Die Spiegelneuronen stellen dabei zwei Seiten einer Medaille dar. Einerseits öffnen sie uns für die Gefühle unserer Mitmenschen und begründen so einen zwischenmenschlichen Bedeutungsraum, der Empathie und Mitgefühl in summa erst möglich macht. Doch gleichzeitig machen sie uns dadurch auch anfällig für emotionale Ansteckungsprozesse und Suggestionen unserer Mitmenschen, die auch unsere Moralvorstellungen sowie unser Handeln substituieren können. Folglich ist eine kognitive Steuerung obligatorisch und ein reflektiertes Verhalten im Sinne von KANT unerlässlich. Für unsere moralische Freiheit ist es daher unabdingbar zu lernen, welchen Resonanzprozessen wir uns öffnen und welchen wir uns verschließen sollten. Das Ziel dieser Bemühung ist letztendlich eine tugendhafte Haltung und ein reguliertes Reaktionsvermögen, welche die Voraussetzung schaffen eine angemessene Mitte zwischen Resonanzöffnung und vollständiger Resonanzblockade unter Berücksichtigung der jeweiligen Situation bewusst zu wählen. Die Ausarbeitung der ethischen Grundlagen zeigt auf, dass wichtige Vertreter der Moralphilosophie, wie HUME und SCHOPENHAUER, den erst kürzlich entdeckten Spiegelmechanismus intuitiv bereits erahnt und in ihren Ausführungen gewissermaßen vorweggenommen haben.

Details

Titel
Die Bedeutung der Spiegelneuronen im Kontext sozialer Resonanzphänomene
Untertitel
Eine ethische Analyse
Hochschule
Universität Hohenheim  (Lehrstuhl für Katholische Theologie und Wirtschaftsethik)
Note
1,3
Autor
Jahr
2018
Seiten
89
Katalognummer
V1377370
ISBN (eBook)
9783346914750
ISBN (Buch)
9783346914767
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Spiegelneurone, Neurowissenschaft , Hirnforschung , mirror neurons , Ethik , soziale Resonanzphänomene , Sozialforschung , Theory of the Mind , Spiegelneuronenforschung , Resonanz , Resonanzbeziehungen , frühkindliche Entwicklung , Mitgefühl, Gefühlsethik , Moral , Immanuel Kant , David Hume , Schopenhauer , Resonanzblockaden , Tugendethik, Resonanzmechanismen , Spiegelzellen , Imitation, Affektspiegelung , Biofeedback, Gefühlsansteckung , Empathie , Soziale Kognition , rizzolatti, Affenexperiment , social referencing , präfrontaler cortex, Chamäleon-Effekt , Kognitive Empathie, Emotionale Empathie , Glücksethik , Methaphysik der Sitten , Sozialverhalten , Selbststeuerung
Arbeit zitieren
Helene Waschtschenko (Autor:in), 2018, Die Bedeutung der Spiegelneuronen im Kontext sozialer Resonanzphänomene, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1377370

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