Stellen die Regelungen der Königskrönung der Maiestas Carolina eine bewusste Einschränkung klerikalen Einflusses dar?


Seminararbeit, 2008

16 Seiten, Note: 1,3


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

I. Einleitung

II. Die Maiestas Carolina als Quelle
II.I Die überlieferte Originalquelle
II.II. Inhalt des behandelten Kapitels

III. Quellenkritik
III.I. Karl IV. und die Maiestas Carolina
III.II. Die Maiestas Carolina
III.III. Die Prager Kanzlei
III.IV. Die Kirchenpolitik Karls IV

IV. „De coronacione regis“: Eine Absage an den Klerus?

V. Quellen- und Literaturverzeichnis
V.I. Quellen
V.II Literatur
V.III. Lexika

VIV. Internetquellen

I. Einleitung

In Artikel 160 der Maiestas Carolina heißt es zur Krönung des böhmischen Königs unter anderem:

[…] durch die geheiligten Hände des Prager Erzbischofs – bzw. eines anderen Prälaten, wenn er Stuhl der Prager Kirche womöglich vakant ist oder der Erzbischof sich weigert oder aus anderen Gründen nicht imstande ist – das königliche Diadem erhalten und zum erlauchten König gekrönt werden.[1]

Steht diese Regelung in Einklang mit der Meinung, Karl wäre ein übertrieben religiöser Herrscher gewesen? Die Wissenschaft geht davon aus, dass Karl persönlich Einfluss auf die Maiestas Carolina (im Folgenden mit MC abgekürzt) nahm[2]. Jedoch war es im Mittelalter durchaus weit verbreitet, dass der König vom „richtigen“ Erzbischof in der richtigen Kirche gekrönt werden musste, damit die Krönung ihre volle Legitimität entfalten konnte. Auch Karl wurde erst in Bonn und dann im Sommer 1349 „in aller Förmlichkeit“ in Aachen gekrönt[3]. Selbst in der Goldenen Bulle legte Karl selber Frankfurt als Wahlort und Aachen als Krönungsort fest[4].

Also beschäftigt sich diese Arbeit mit der Fragestellung, in wie fern die oben genante Formulierung eine bewusste Einschränkung des klerikalen Einflusses auf die böhmische Krone darstellen.

Für diese Arbeit stütze ich mich auf die Quellenedition „Maiestas Carolina. Der Kodifikationsentwurf Karls IV. für das Königreich Böhmen von 1355“ von Prof. Hergemöller, in welcher ein hervorragenden Überblick über den Forschungsstand gegeben wird, die äußerer Kritik der erhaltenen Codices schon in vollem Umfang vorgenommen wurde und die lateinische Version der MC sowohl im lateinischen Original als auch in deutscher Übersetzung verfasst sind. Des Weiteren stütze ich mich auf den Aufsatz „Die so genannte Maiestas Carolina“ von Jirí Kejr[5], worin die Fragen der angestrebten Zeile Karls und natürlich der Vereitlung und Nachwirkungen hervorragend eingegangen wird. Für das Verhältnis zu Kirche und Religiosität, einem bedeutenden Aspekt dieser Arbeit, stütze ich mich auf die Dissertation von Wolfgang Hölscher, „Kirchenschutz als Herrschaftsinstrument“[6]. Hier wird Karls Auffassung von Politik, Religion und Glauben aufgezeigt sowie seine methodische Politik zur Sicherung des Einflusses durch ihm ergebene Bischöfe als Gegengewicht zum weltlichen Adel[7]. Als allgemeines Nachschlagewerk für Begrifflichkeiten diente die CD-Rom-Version des Lexikons des Mittelalters[8].

II. Die Maiestas Carolina als Quelle

II.I Die überlieferte Originalquelle

Es existieren noch Mehrere Versionen der Maiestas Carolina. Dies ist an und für sich seltsam, ließ Karl sie doch selber verbrennen, um ihr nicht in Kraft treten zu unterstreichen. Ich werde mich für die Äußere Kritik auf die Quellenkritik der Lateinischen Version von Prof. Dr. Hergemöller beziehen, welcher die Originale sehr ausführlich beschreibt. In seiner Edition geht er zuerst auf den Forschungsstand ein. Zwar wurden in „Maiestas Carolina“ mehrere Codices von Herrn Hergemöller untersucht, jedoch werde ich mich auf die Beschreibung des ersten Codex beschränken, da dieser sehr umfangreich[9] ist und zu den am besten erhaltenen zählt. In der Edition werden die verschiedenen Codices ausführlich verglichen. Das Werk schließt mit dem Abdruck der Texte sowohl in Latein als auch in deutscher Übersetzung.

Die Handschrift wird von Prof. Hergemöller als gut erhalten beschrieben. Es handelt sich bei dem 228 Seiten umfassenden Codex A um eine Sammlung von Rechts- und Formschriften für das Prager Benefizium, in welcher die MC nur einen Part von 16 einnimmt. Das Buch ist äußerlich in einem guten Zustand, die Schrift, eine „klare Bastarda“ noch gut lesbar. Das Format (29,7 x 21,5 cm) ist ungefähr der deutschen DIN A 4 vergleichbar. Es befand sich, laut im Codex verfasster Inventarsvermerke[10], seit dem 16. Juli 1902 im Besitz im Nationalmuseum in Prag.

Die Zeitpunkte, zu denen die rechtsschriftlichen Inhalte des Codex erstellt wurden, bewegen sich zwischen 1368 und 1407. Aufgrund der „regen Kanzleiarbeit zur Zeit Wenzels“[11] ist ein genauer Entstehungszeitpunkt nicht zu bestimmen, jedoch ist nicht davon auszugehen, dass Codex A sehr viel später als 1407 erstellt wurde.

II.II. Inhalt des behandelten Kapitels

Die in dieser Arbeit behandelte Quelle wird in Hergemöllers Edition in Kapitel 36 seiner MC- Abschrift aufgeführt, welches als „De coronacione regis“, „Die Krönung des Königs“ betitelt ist. Jenes Kapitel befasst sich mit dem einzuhaltenden Zeremoniell für die Krönung des böhmischen Königs. Zu Beginn wird auf die Gefahr hingewiesen, welche ein leer stehender Königsthron darstellt[12]. Es folgt ein Vergleich mit einer Herde Schafe, welche schutzlos ohne den Hirten ist. Damit wird ein „ewiges“ Edikt begründet in welchem festgelegt wird, dass der Nachfolger auf dem Thron[13] innerhalb von sechs Monaten, unter Einhaltung aller Feierlichkeiten, durch den Prager Erzbischof gekrönt werden soll. Für den Fall, dass das Episkopat Prags zu dem Zeitpunkt vakant ist, der Erzbischof sich weigert oder sonst nicht in der Lage ist, die Krönung durchzuführen, darf die Körnung auch von einem anderen Prälaten[14] durchgeführt werden.

Nach dieser Regelung wird ebenfalls festgelegt, dass die Königin innerhalb desselben Zeitraums gekrönt werden soll.

III. Quellenkritik

III.I. Karl IV. und die Maiestas Carolina

Karl wurde am 14.05.1316 in Prag unter dem Taufnamen Wenzel[15] geboren. Sein Vater war der Graf von Luxemburg[16], Johann, welcher durch seine Heirat mit Elisabeth Premyslovna[17] auch die böhmische Königkrone trug. Dieser schickte seinen Sohn im Alter von sieben Jahren an den Französischen Königshof, um diesen mit französischem Kulturverständnis aufwachsen zu lassen[18]. Dort nahm er, in Anlehnung an seinen königlichen Paten Karl und auch an den ersten Kaiser des Heiligen Römischen Reiches, den Namen Karl zur Firmung an. Im Rahmen seiner Ausbildung traf Karl auch auf den Abt von Fécamp, Petrus, Rogerii, welcher 1342 Papst Clemens VI. zu Avignon werden sollte[19]. Dieser prägte ganz entscheidend die stark ausgeprägte Frömmigkeit Karls, vermittelte ihm aber auch die Vorstellungen über das Auserwähltentum eines Herrschers, die Legitimität und Moral der Macht sowie die Rechtsvorstellungen und Aufgaben von Herrschaft und Königtum[20]. 1330 wurde Karl von seinem Vater zurück nach Luxemburg beordert, um Verwaltungs- Erfahrungen machen zu können. Ein Jahr später, 1331 schickte Johann seinen Sohn nach Oberitalien, wo dieser „auf verlorenem Posten“, wie Hoensch auf Seite 108 schreibt, versuchen muss, die luxemburgischen Besitzungen zu halten. Hier erhält Karl in der Schlacht von San Felice den Ritterschlag, entgeht aber auch einem Giftanschlag[21].

Im Oktober 1333 kehrte Karl nach Böhmen zurück[22]. Unter dem Titel des Markgrafen, also eines Grafen in königlichem Auftrag, von Mähren bemühte er sich dort um die Wiederherstellung der Rechtssicherheit, die Sanierung der Finanzen und die Auslösung der von seinem Johann verpfändeten Krondomänen[23].

Während einer Reise mit König Johann nach Avignon erreichte Karl die Gründung der Erzdiözese Prag, was das Gebiet aus dem geistigen Einfluss des mächtigen Erzbischofs von Mainz entzog[24]. Am 11. Juli 1346 wird Karl schließlich, nach päpstlicher Approbation zum Römisch-Deutschen Gegenkönig Kaiser Ludwigs IV.[25] gewählt. Nach langen Auseinandersetzungen verstarb Ludwig an einem Herzinfarkt, was Karl wiederum als göttliches Zeichen seiner Auserwähltheit interpretierte. Karl ließ sich 1347, nachdem er einen Gegenkönig der Wittelsbacher überlebt hatte und ihre Partei durch geschickte Diplomatie und Heiratspolitik zerschlagen hatte[26], „noch“ einmal wählen und sich dieses mal durch den richtigen Erzbischof von Trier im Dom zu Aachen zum König krönen“[27].

Als rechtmäßiger römischer König hatte Karl nun drei wesentliche Ziele: die Kaiserkrönung in Rom, die Stabilisierung der Reichsverfassung und den Ausbau der luxemburgischen Hausmacht. Sein erstes in Angriff genommenes Ziel war hier Böhmen, wo er sich die ersten vier Jahre seiner Königsherrschaft aufhielt. Seine Tätigkeiten in den vier Jahren sind zu zahlreich, um sie hier im Detail aufzuführen, es sei nur genannt, dass er Prag enorm ausbaute, und, für den Verlauf dieser Arbeit von Bedeutung, am 09. April 1348 die erste Universität des Reichs gründete[28]. Nach den erwähnten vier Jahren begann Karl seinen ersten Umritt im Reich, das jedoch auch weniger aus der Tradition des Reisekönigtums heraus geschah, sondern um Unterstützung für seinen Italienzug und die damit verbundene Kaiserkrönung zu gewinnen[29].

Dieser Italienzug, beginnend 1354 in Nürnberg, wird von Dr. Fischer Fabian in Anlehnung an Cäsars „Ich kam, ich sah, ich siegte“ ironisch und in Anlehnung an den Ausruf eines Chronisten[30] mit „Er kam, sah, kassierte“[31] umschrieben. Karl vermied es, sich in die italienischen Machtkämpfe hineinziehen zu lassen. Mit den ihn begleitenden 300 Bewaffneten war ihm militärisches Eingreifen auch nicht möglich[32]. Vielmehr zog er die italienischen Kommunen geschickt auf seine Seite und spielte sie dann gegeneinander aus. Dadurch, dass er sich jede kaiserliche Urkunde, jedes Privileg und jedes Amt bezahlen lies, schlug er sogar noch einen finanziellen Gewinn aus dem Zug. Um einige Beispiele anzuführen, zahlte Pisa für die Bestätigung alter Rechte 60.000 Goldgulden,150.000 zahlten die Visconti Mailands für das Reichsvikariat und krönten Karl zusätzlich noch mit der eisernen Krone der Lombardei[33]. In Rom wurde Karl schließlich am 05.04.1355 zum Kaiser gekrönt. Nach der Krönung begibt er sich auf der Stelle wieder zurück in den deutschen Teil des Reiches, sich weiter nicht in die italienischen Angelegenheiten einmischend. Dort angekommen, baute er weiter seine Hausmacht systematisch auf und verfolgte die Stärkung der Rechtssicherheit. Charakteristisch für seine Politik waren ein starker Bezug zu den Reichsstädten, allen voran Nürnberg, als Gegengewicht zum Adel, die systematische Einflussnahme auf die Besetzung der Bischofssitze (insbesondere in Böhmen) sowie das Vorhaben, Osten und Westen des Reiches ökonomisch und politisch stärker zu verbinden[34]. Kintzinger umschreibt Karls Politik mit „Entscheidend war für ihn stets der erwartete eigenen Nutzen für seine Politik, die Sicherung seiner Herrschaft und Nachfolge, die Interessen seiner Kronen oder seiner Dynastie“[35].

Politisch gelang ihm noch ein weiterer Erfolg, als er am 4. Juni 1365 die Krone von Burgund erhält und somit Inhaber aller Königstitel des Heiligen Römischen Reiches war[36].

Schließlich gelang Karl im Reich bis zu seinem Tod am 29. November 1378, neben zahlreichen Stärkungen[37] seiner Hausmacht, in Form der Goldenen Bulle[38] ein weiterer, großer Erfolg auf dem Gebiet der Rechtssicherheit. In Böhmen musste er mit dem Scheitern der „Maiestas Carolina“[39] 1355 jedoch eine Niederlage gegenüber dem selbstbewussten böhmischen Adel hinnehmen.

[...]


[1] Hergemöller,, Bernd-Ullrich: Maiestas Carolina. Der Kondifikationsentwurf Karls IV. für das Königreich Böhmen von 1355 in: Veröffentlichungen des Collegium Carolinum, Band 74, München 1995, S. 113.

[2] Kejr, Jirí: Die so genannte Maiestas Carolina. (s.u.)

[3] Kintzinger, Martin: Karl IV. (1349- 1378) mit Günther von Schwarzburg (1349), in: Schneidmüller, Bern und Weinfurther, Stefan (Hrsg.): Die deutschen Herrscher des Mittelalters, München 2003, S 415.

[4] Fischer-Fabian, Siegfried: Ritter Tod und Teufel. Die Deutschen im Spätmittelalter., Wien (o.D.)., S. 64.

[5] Kejir, Jirí: Die sogenannte Maiestas Carolina. Forschungsergebnisse und Streitfragen, in: Fahlbusch, Friedrich Bernhard und Johanek, Peter (Hrsg.): Studia Luxemburgensia. Festschrrift Heinz Stoob zum 70. Geburtstag, Band 3, Warendorf, 1989, S. 79 – 122.

[6] Hölscher, Wolfgang: Kirchenschutz als Herrschaftsinstrument. Personelle und funktionale Aspekte der Bistumspolitik Karls IV., Warendorf 1985.

[7] Eine Praxis, die schon Ottonen, Salier und Staufer im Hochmittelalter verwendeten. Vgl. hierzu Althoff, Gert: Spielregeln in der Politik des Mittelalters. Kommunikation in Frieden und Fehde, Darmstadt 1997.

[8] Lexikon des Mittelalters, CD-ROM- Ausgabe, Verlag J. B. Metzler, 2000.

[9] Wenn auch von der Datierung her jünger als Codex C.

[10] Vgl. Hergemöller, MC, LXIV: […] , dass der Codex von eine, unbekannten Eigentümer im Jahre 1828 durch den Angestellten Müller vom böhmischen Kreisamt erworben wurde, sodann auf G(ustav) Pazarek überging und schließlich, am 16. Juli 1902, dem Bestand des Nationalmuseums am Wenzelplatz eingegliedert wurde.

[11] Hergemöller, Maiestas Carolina, LXVIII, es wird angegeben, dass es durchaus eine Zusammenfassung bzw. Abschrift anderer Codices sein könnte. Bei erwähnten Wenzel handelt es sich um Wenzel II. Sohn Karls IV.

[12] Hergemöller, MC, S 115: „Welcher Mensch mit gesundem Verstand wollte verkennen, wie viele Gefährdungen auftreten, wie viele Streitigkeiten entstehen können,. Wenn der glorreiche königliche Thron leer steht?“

[13] Ich verwende bewusst nicht „Thronerbe“, von einem Todesfall ist im Edikt nicht die Rede.

[14] Prälat: Von lat. praelatus: der Bevorzugte, der Vorsteher. Es handelt sich um eine zusammenfassende Beschreibung von hohen Würdenträgern der Kirche, in den meisten Fällen Bischöfe und Äbte. Siehe hierzu http://www.kath.de/kurs/vatikan/praelat.php (eingesehen am 9.8.08.).

[15] In Anlehnung an den böhmischen Nationalheiligen Wenzel. Vgl. hierzu Kintzinger: Karl IV. S. 409.

[16] Johann von Luxemburg, später aufgrund seiner Erblidnung„der Blinde“ genannt wurde am 10.08.1296 geboren. Nachdem seine Wahl zum römischen abgelehnt wurde, stach seine Politik vor allem durch die Mehrung luxemburgischen Besitzes durch die Verpfändung von Rechten und Immobilien sowie eine starke Bindung an die französische Krone hervor. Unter Wahrnehmung seiner Bündnispflicht mit Frankreich fiel Johann schließlich in der Schlacht von Crécy am 26.08.1346.

[17] Elisabth war die Tochter des böhmischen Königs Wenzel II. von Böhmen und letzte des Premyslidengeschlechtes. Vgl. hierzu Lexikon des Mittelalters, CD-Rom- Version, Verlag J.B. Metzler 2000.

[18] Bildung, Kultur aber auch Ideale des Rittertums. Vgl hierzu Prietzel, Malte: Das Heilige Römische Reich im Spätmittelalter, Darmstadt 2004, S. 69 sowie Hoensch, Jörg K:: Die Luxemburger. Eine spätmittelalterliche Dynastie gesamteuropäischer Bedeutung 1308- 1437, Stuttgart 2000, S. 107.

[19] Clemens VI. wurde 1296 in Maumont geboren und starb 13652 in Avignon. Nach der Ausbildung an der Sorbonne stieg er bis zum Erzbischof von Rouen und Kanzler des französischen Königs auf. Am 07.05.1343 wurde er zum Papst gewählt. Als dieser galt er als freundlich, umgänglich, großherzig und mildtätig, aber auch als verschwenderisch und verstand sich mehr als Politiker denn als Geistlichen. Vgl. hierzu: Lenzenweger, J: Clemens VI., in: Lexikon des Mittelalters, CD-ROM-Version.

[20] Hoensch: Die Luxemburger, S. 108.

[21] Das Überleben dieses Anschlages weißt Karl in seiner Autobiographie als göttliches Zeichen seiner Auserwähltheit aus. Vgl. Hölscher, Wolfgang: Kirchenschutz als Herrschaftsinstrument- Personelle und funktionale Aspekte der Bistumspolitik Karls IV., in: Fahlbusch, Friedrich B. und Stoob, Heinz: Studien zu den Lexemburgern ihrer Zeit, Band 1 Warendorf 1985, S. 28.

[22] Laut Hoensch tat er dies auf ausdrpücklichen Wunsch der Barone, Kejr jedoch schreibt, dass die Gründe für Karls Rückkehr bis heute ungeklärt sind.

[23] Hoensch, Die Luxemburger, S. 108

[24] Prietzel, Malte: Das Heilige Römische Reich im Spätmittelalter, Darmstadt 2004, S. 71 – 72.

[25] Kaiser Ludwig IV. (Der Bayer) wurde 1282 in München geboren und starb am 11.10.1347 an einem Herzanfall. Der zum Hause Wittelsbach gehörende Herrscher war jahrelanger Gegenspieler luxemburgischer Politik aber auch ein Wahrer der Souveränität vor den Ansprüchen des Papsttums, dass ein deutscher König nur nach Zustimmung des Papstes gewählt sei. Er stand für diesen Streit mit der Kurie unter dem Interdikt. Dies, in Verbindung mit seiner rigorosen Hausmachtspolitik brachte ihm auch die Feindschaft deutscher Fürsten ein. Vgl. hierzu: Lexikon des Mittelalters, CD-Rom-Version.

[26] Am 30.1.1349 wurde Graf Günther von Schwarzburg zum Gegenkönig gewählt. Karl bewältigte dieses Problem, indem er im Wesentlichen zwei Maßnahmen ergriff: Zum einen die Tochter des Pfalzgrafen bei Rhein heiratete und diesen so auf seine Seite brachte. Zum zweiten verlieh Karl die den Wittelsbachern wichtige Mark Brandenburg an einen Mann, welcher behauptete, der gefallene Markgraf Woldemar zu sein(in der Literatur „der falsche Woldemar“ genannt). Nach Einlenken der Wittelsbacher erhielten sie 1350 die Mark zurück. Graf Günther verzichtete auf die Königswürde und verstarb im Jahr 1347.

[27] Vgl. Kintzinger: Karl IV. S. 415: „[…] weil nur Aachen als Krönungsort auf die Tradition Karls des Großen verwies und deshalb für die Inthronisierung des römisch-deutschen Königs und künftigen Kaisers zwingend vorgesehen war.“

[28] Auf die Bedeutung der Universität zu Prag wird im Kapitel III.II. ausführlicher eingegangen.

[29] Vgl. Kintzinger: Karl IV., S. 421.

[30] Fischer- Fabian, Ritter: S. 64:“Der Chronist Matteo Villani bemerkte sarkastisch: “Er zog seines Weges nicht wie ein Imperator, sondern wie ein Kaufmann, der zur nächsten Messe eilt.“

[31] Ebd. S. 65.

[32] Ebd. S.64: „An der Spitze von dreihundert Rittern, das geringste Aufgebot, das je einen deutschen König über die Alpen begleitet hatte, […]“.

[33] Fischer- Fabian: Ritter, S.65.

[34] Kintzinger, Karl IV. S. 417.

[35] Ebd. S. 417.

[36] Ebd. S. 429.Kinztinger sieht den Besitz der böhmischen, burgundischen, lombardischen und der deutschen Kronen als eine „ausdrucksstarke Darstellung“ des imperialen Machtanspruches Karls IV.

[37] Laut Kintzinger stärkte Karl unter anderem weiter Böhmen, kaufte die Mark Brandenburg, hielt das Papsttum diplomatisch aus kaiserlichen Angelegenheiten heraus und vermied zahlreiche Aufstände der Opposition, welche sich wegen seiner Hausmacht bildete, durch geschickte Diplomatie oder durch immense Geldsummen. Jedoch sind diese Vorkommnisse zu detailliert und umfangreich, um ihnen in dieser Arbeit weitere Beachtung schenken zu können Auf Karls Kirchenpolitik wird, wegen der gesonderten Zugehörigkeit zur Fragestellung ,in III.III noch einmal gesondert eingegangen.

[38] Ebd. S 427:1356 trat die, um 1400 wegen ihrer Besiegelung so genannte, „Goldene Bulle“ in Kraft. Hierin befinden sich insbesondere ein Reglement für die Wahl des deutschen Königs sowie die Festlegung und Vererbbarkeit der Kurfürstenwürde für die Kurfürstentümer Mainz, Köln, Trier, Sachsen, Brandenburg Böhmen und die Pfalzgrafschaft bei Rhein. Die Bulle blieb bis zum Ende des alten Reiches 1806 in Kraft und bildete eine Art „Reichsverfassung“.

[39] Kejr, Jirí, Maiestas Carolina, S.84: Der Begriff „Maiestas Carolina“ wurde fälschlicher Weise im Jahr 1671 geprägt. Eigentlich sollte das Werk „Codex Carolinus“ genannt werden.

Ende der Leseprobe aus 16 Seiten

Details

Titel
Stellen die Regelungen der Königskrönung der Maiestas Carolina eine bewusste Einschränkung klerikalen Einflusses dar?
Hochschule
Universität Kassel  (Fachbereich 05: Gesellschaftswissenschaften - Mittelalterliche Geschichte)
Veranstaltung
Proseminar: Kaiser Karl IV.: Pfaffenkönig oder europäischer Staatsmann?
Note
1,3
Autor
Jahr
2008
Seiten
16
Katalognummer
V135875
ISBN (eBook)
9783640439188
ISBN (Buch)
9783640439102
Dateigröße
453 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Stellen, Regelungen, Königskrönung, Maiestas, Carolina, Einschränkung, Einflusses
Arbeit zitieren
Matthias Galuschka (Autor:in), 2008, Stellen die Regelungen der Königskrönung der Maiestas Carolina eine bewusste Einschränkung klerikalen Einflusses dar?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/135875

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