Der Roman "Heimsuchung" von Jenny Erpenbeck und die Suche nach der Heimat


Wissenschaftlicher Aufsatz, 2020

17 Seiten


Leseprobe


Inhalt

Kurze Zusammenfassung

1. Einleitung

2. Begrifflichkeiten

3. Schauplätze: ausgewählte Kapitel
3.1 Der Großbauer und seine vier Töchter
3.2 Der Tuchfabrikant
3.3 Das Mädchen

4. Die Gärtnertexte

5. Erzählstrategien

6. Heimatroman

Benutzte Literatur

Kurze Zusammenfassung

1. Einleitung

In ihren Roman „Heimsuchung" hat Jenny Erpenbeck gut erkennbar Teile ihrer Autobiographie eingearbeitet, z. B. von ihrer in Lemberg geborenen Großmutter Hedda, geb. Zinner, und ihrem Großvater Fritz Erpenbeck, die für einige Jahre am märkischen Scharmützelsee lebten, wo die Autorin jahrelang ihre Sommerferien verbrachte. Die verschiedenen Teile des Romans sind miteinander verflochten, werden aber nicht streng chronologisch erzählt. Man muss sich also auf Zeitverschiebungen und Zeitsprünge gefasst machen.

2. Begrifflichkeiten

Den Titel „Heimsuchung” könnte man in zwei Teilbegriffe aufteilen, nämlich „Heim” und „suchen”. Mit dem Begriff „Heim”, verbinden sich eine ganze Reihe verwandter Begriffe (Ableitungen oder Komposita) – grob unterscheidbar als Nomen, Adjektive und Verben – und bilden ein Wortfeld. Das mag zunächst wie ein nettes Spiel aussehen, führt aber bei näherer Betrachtung zu einem ganzen Komplex miteinander verwobener Begrifflichkeiten, für die man im Roman viele passende und ergiebige Textstellen findet.

3.Schauplätze: ausgewählte Kapitel

Der zentrale Schauplatz des Geschehens ist im weiteren Sinne eine Region der Mark Brandenburg am Scharmützelsee, der im Roman mehrfach nach Theodor Fontane „Märkisches Meer“ genannt wird. Im engeren Sinne handelt es sich um drei nebeneinander liegende Grundstücke am See, die im Laufe der Jahre und Jahrzehnte von verschiedenen Eigentümern als Ferien- und Erholungsgebiet genutzt werden. Darüberhinaus gibt es aber weitere Handlungsorte und Schauplätze. Das sind vor allem Zufluchts- und Exilorte, in die die Bewohner aufgrund der politischen Verhältnisse getrieben oder deportiert werden, beispielsweise Johannesburg in Südafrika oder das Warschauer Ghetto in Polen.

4. Die Gärtnertextes

Die zwischen die handlungstragenden Romankapitel eingelegten Gärtnertexte bilden Zwischen- oder Scharnierstücke, die die Handlungsstränge miteinander verbinden und dem Gesamtgefüge des Romans inneren Zusammenhalt verleihen. Man kann sie verstehen als politische und gesellschaftliche Veränderungen überdauernde Beschreibungen von symbolhafter Zeitlosigkeit. Sie veranschaulichen die Grundidee eines Lebens im Einklang mit der Natur im ständig sich wiederholenden und erneuernden Zyklus der Jahreszeiten.

5. Erzählstrategien

Man könnte „Heimsuchung“ als einen multiperspektivischen oder polyphonen Roman bezeichnen, dessen Handlung sich zwar überwiegend an einem Ort abspielt, in dem das Geschehen aber aus der Sicht ganz verschiedener Gestalten erzählt wird, analog zu dem Ensemble eines Orchesters, das ein vielstimmiges Stück aufführt. Als ehemalige Opernregisseurin widmet die Autorin der Verbindung von Musik und Literatur besondere Aufmerksamkeit.

6. Heimatroman

Verlust der Heimat, Suche nach Heimat oder Rückkehr in die einstige Heimat: Das sind zentrale Motive des Romans, die immer wieder aufgegriffen und abgewandelt werden. Aus diesem Blickwinkel betrachtet, kann man ihn daher als Heimatroman bezeichnen. Wie in den ländlichen Heimatromanen des ausgehenden 19. Jahrhunderts sehnen sich die Menschen nach einem unverwechselbaren Ort, einem überschaubaren Schutzraum, in dem sie abgeschirmt sind gegen die zunehmende Entfremdung durch Verstädterung, Industrialisierung, Technisierung und Zerstörung der natürlichen Umwelt.

1. Einleitung

In ihren Roman „Heimsuchung" hat Jenny Erpenbeck gut erkennbar Teile ihrer Autobiographie eingearbeitet, z. B. von ihrer in Lemberg geborenen Großmutter Hedda, geb. Zinner, und ihrem Großvater Fritz Erpenbeck, die für einige Jahre am märkischen Scharmützelsee lebten, wo die Autorin jahrelang ihre Sommerferien verbrachte. In einem Interview am 01. September 2008 bestätigt sie, „dass es ein solches Haus in Wirklichkeit gegeben hat. Dass wir es ... durch die Restitution an den Alteigentümer verloren haben und dass ich heimgesucht worden bin, insofern, als ich über Monate oder sogar Jahre von dem Haus geträumt habe.“ (Schuster, Maren und Martin Paul 1) Der Roman schildert in einem Zeitraum von etwa 100 Jahren(grob gesagt das 20. Jahrhundert) die Schicksale verschiedener Besitzer und Bewohner eines Grundstückes am Scharmützelsee, den Theodor Fontane „Märkisches Meer" genannt hat. Die verschiedenen Teile sind miteinander verflochten, werden aber nicht streng chronologisch erzählt. Man muss sich also auf Zeitverschiebungen und Zeitsprünge gefasst machen, wobei das verbindende Element eine geheimnisvolle Gärtnerfigur ist, die nach jedem Kapitel auftaucht und für Ordnung auf dem Grundstück sorgt.

2. Begrifflichkeiten

Den Titel „Heimsuchung” könnte man in zwei Teilbegriffe aufteilen, nämlich „Heim” und „suchen”. Mit dem Begriff „Heim” verbinden sich eine ganze Reihe verwandter Begriffe (Ableitungen oder Komposita) – grob unterscheidbar als Nomen, Adjektive und Verben – und bilden ein Wortfeld. Das mag zunächst wie ein nettes Spiel aussehen, führt aber bei näherer Betrachtung zu einem ganzen Komplex miteinander verwobener Begrifflichkeiten, für die man im Roman viele passende und ergiebige Textstellen findet. Dazu zählen etwa folgende Begriffe:

Heim, Heimweh, Geheimnis(krämerei), Heimtücke; heimisch, daheim, heimwärts, heimlich, unheimlich; heimkehren, verheimlichen usw.,

aber auch der verwandte Begriff „ Heimat”, d en man wiederum vielfältig aufspalten könnte, z. B. in Heimatort, Heimatland, heimatvertrieben, heimatlos usw.

Für alle diese Begriffe findet man, wie gesagt, Entsprechungen im Text. Das allein zeigt schon, mit welcher Spannbreite von Bedeutungen wir es hier zu tun haben, die sich alle um die Begriffe „Heim” bzw. „Heimat” herumgruppieren. Kurz hingewiesen sei an dieser Stelle auf den persönlichen Bezug vieler Menschen zu diesen Begriffen aufgrund ihrer eigenen oder ihrer Familien-Geschichte. Darüberhinaus hat z. B. der Begriff „Heimat” in gegenwärtigen gesellschaftlichen Diskursen sehr an Bedeutung gewonnen, vor allem im Hinblick auf zur Zeit stark propagierte Begriffe wie „multikulturelle Gesellschaft”, aber auch aus der Sicht zahlreicher Flüchtlinge, die ihre angestammten Heimatgebiete verlassen haben und versuchen, in Ländern und Regionen Fuß zu fassen und Wurzeln zu schlagen, die ihnen völlig fremd sind.

Diese übergreifenden Aspekte treffen auch für Jenny Erpenbecks Roman „Heimsuchung” zu. Besondere Beachtung verdient der Begriff „suchen”. Dieser Begriff spielt auch im Roman „Gehen, ging, gegangen“ eine bedeutende Rolle. So sucht und findet die zentrale Figur dieses Romans Richard nach seiner Pensionierung - im Unterschied zu den Flüchtlingen, die er betreut - neue, sinnvolle Aufgaben, während die Figuren in „Heimsuchung“ oft keine neue Lebensperspektive entdecken, wie zum Beispiel die Besucherin, die nach nach ihrer Flucht aus Ostpreußen sich in ihrer neuen Umgebung nicht mehr zurechtfindet .

„Heimsuchung” definiert der Duden als „Schicksalsschlag, der als Prüfung oder Strafe Gottes empfunden wird”. In dieser Definition klingt auch eine religiöse Komponente an (vgl. „Mariä Heimsuchung” als kirchlicher Festtag), die allerdings im Roman nur eine untergeordnete Rolle spielt. Erweitert man den Bezugsrahmen, stößt man auf Begriffe wie Unglück, Unheil, Katastrophe, Desaster usw., die nicht nur einzelne Menschen oder kleinere Gruppen betreffen, sondern globale Ausmaße annehmen können wie z. B. der zweite Weltkrieg, der dem Roman seinen prägenden Stempel aufdrückt. Gegenwärtig beschäftigt uns in Gestalt der Corona-Epidemie eine weitere Heimsuchung von globalen Ausmaßen, die uns leider wohl so bald nicht verlassen wird. Jenny Erpenbeck versteht „Heimsuchung” aber auch im positiven Sinne, und zwar „zu einer Heimat hin, die man sucht”, während man in umgekehrter Richtung von etwas „heimgesucht” wird, das einen „verfolgt” und Hoffnungen zerstört. Sie selbst sei – wie aus dem obigen Zitat hervorgeht - nach dem Verlust des Hauses am Scharmützelsee von quälenden Albträumen heimgesucht worden. (Ebd.)

Die genannten Begrifflichkeiten „Heim”, „Heimat”, „daheim”, „heimatlos“, „heimkehren“ und der Titelbegriff „Heimsuchung“ bilden wichtige Schlüsselbegriffe dieses Romans. Ein wichtiges Anliegen dieser Arbeit besteht darin, diesen uns allen vertrauten Begriffen nachzuspüren und herauszufinden, wie diese Thematik im Roman entwickelt wird. Besondere Aufmerksamkeit wird dabei der Frage gewidmet, welche Bedeutung diese Begriffe für die hinsichtlich Alter, Geschlecht, sozialer Herkunft, Beruf usw. ganz unterschiedlichen Figuren haben und wie diese beispielsweise den Verlust ihrer Heimat bewältigen oder auch daran scheitern. Es fällt auf, dass diese Begriffe in manchen Texten mit großer Frequenz auftreten – mancher empfindet das vielleicht sogar als aufdringlich - , beispielsweise in den beiden Texten „Der Tuchfabrikant“ und „Die Schriftstellerin“. Dieses Verfahren könnte man sicherlich kritisch hinterfragen, beispielsweise unter dem Gesichtspunkt, dass man als Leser nicht ständig auf bestimmte Signale achten möchte.

Folgt man den Aussagen Jenny Erpenbecks, kann man den Titel „Heimsuchung“ auf zweierlei Weise verstehen. Im ersten Falle sucht jemand im wörtlichen Sinne ein neues Heim bzw. eine neue Heimat. Damit könnte auch die Rückkehr in eine bereits vertraute Umgebung gemeint sein, nach der man sich zurücksehnt. Die Suche bezieht sich jedenfalls auf bestimmte Regionen, Orte oder Schauplätze, an denen man sich heimisch fühlt. So geht es im Roman beispielsweise der Schriftstellerin (HS 112 – 123), die ihren Text mit den Worten beginnt: „Ich kehre heim.“ (HS 112) In diesem Text häufen sich typischerweise Wörter und Wortverbindungen, die sich um den Begriff „Heim“ gruppieren und ihn einerseits als Sehnsuchtsort erscheinen lassen, ihn andererseits aber auch mit negativer Konnotierung versehen (Heim 3x, heim 3x, Heimat 5x, daheim 2x, heimgekehrt, heimholen, Heimweh und Geheimhaltung). Die zweite Ausdeutung des Begriffes Heimsuchung ist eindeutig negativ: Jemand wird von einem schweren Schicksalsschlag, einem traumatischen Erlebnis oder einem Albtraum heimgesucht und überwältigt. Im Roman „Heimsuchung“ spielen beide Bedeutungen eine wichtige Rolle. Deshalb macht es Sinn, das Geschehen aus diesem Blickwinkel heraus zu untersuchen.

3. Schauplätze: ausgewählte Kapitel

Der zentrale Schauplatz des Geschehens ist im weiteren Sinne eine Region der Mark Brandenburg am Scharmützelsee, der im Roman mehrfach nach Theodor Fontane „Märkisches Meer“ genannt wird. Im engeren Sinne handelt es sich um drei nebeneinander liegende Grundstücke am See, die im Laufe der Jahre und Jahrzehnte von verschiedenen Eigentümern als Ferien- und Erholungsgebiet genutzt werden. Darüberhinaus gibt es aber weitere Handlungsorte und Schauplätze. Das sind vor allem Zufluchts- und Exilorte, in die die Bewohner aufgrund der politischen Verhältnisse getrieben oder deportiert werden, beispielsweise Johannesburg in Südafrika oder das Warschauer Ghetto in Polen. Mehrere Orte sind nicht Handlungsorte oder Schauplätze im engeren Sinne, sondern tauchen in der gedanklichen Rückschau bestimmter Figuren auf. Das Romangeschehen spielt sich auf dem Hintergrund historischer Zeiträume ab, die die Weimarer Republik, den Nationalsozialismus, die DDR-Diktatur und die Zeit nach der Wende umfassen, einschließlich der großen Katastrophen des 20. Jahrhunderts. Damit sind vor allem der Holocaust und der zweite Weltkrieg gemeint mit seinen Folgeerscheinungen der Vertreibung aus östlichen Heimatgebieten und der Flucht nach Westen. Der Autorin geht es jedoch nicht darum, anhand repräsentativer Einzelschicksale einen Schlüsselroman des 20. Jahrhunderts zu schreiben, sondern den Auswirkungen von Heimatverlust und Heimatsuche an ihren Figuren akribisch nachzuspüren, „um am Konkreten dann die große Geschichte abzulesen.“ (Ebd.) Die große Geschichte „mischt sich mit den Schicksalen einzelner Figuren,“ schreibt Roman Buchali über diesen Roman, „Weltkriege mit Kleinkriegen an der Gartenhecke, das Glück idyllischer Kindheitstage mit der Trauer um immer neue Verluste und Vertreibungen aus dem Garten Eden.“ (Buchali 1) Und für Friedhelm Marx und Julia Schöll liest sich der Roman als eine „Verschränkung von Mikro- und Makrohistorie.“ (Marx und Schöll: Eine Einleitung 8)

Es geht also in erster Linie um die Schicksalsschläge einzelner Menschen oder Familien und im weiteren Sinne um die gerade erwähnten großen Katastrophen des 20. Jahrhunderts, die ganze Völker oder Volksgruppen betreffen. Auf diese Katastrophen weisen mehrere an verschiedenen Textstellen eingestreute Hinweise und auch einige erzählende Passagen hin. Sie bilden zwar keine Schwerpunkte des eigentlichen Romangeschehens, sind aber für das Verständnis der Zusammenhänge und der Einzelschicksale außerordentlich wichtig. Wenn wir zum Beispiel auf Seite 25 im Kapitel „Der Großbauer und seine vier Töchter“ lesen, dass dieser „Ortsbauernführer“ geworden ist, können wir daraus schließen, dass wir uns an dieser Stelle zeitlich etwa um die Mitte der Dreißiger Jahre befinden. Und wenn wir auf Seite 27 erfahren, dass „Schmeling den amerikanischen Boxer Louis in der 12. Runde k. o. Geschlagen hat“, wissen wir, dass damit das Jahr 1936 gemeint ist. Auf der folgenden Seite und auf Seite 90 gibt es überdies indirekte Hinweise darauf, dass Max Schmeling im Urlaub gern am Scharmützelsee verweilte und sogar ein Haus dort besaß – im weiteren Sinne ein Beleg dafür, dass das Nazi-Regime sehr genau zwischen liebsamen und unliebsamen Volksgenossen unterschied und dass wiederum andere von dieser Volksgenossenschaft ausgeschlossen waren und stattdessen enteignet und verfolgt wurden. Der Prolog und der Epilog, die die erzählenden Kapitel des Romans umrahmen, sollen hier vorläufig ausgeklammert und in einem thematischen Zusammenhang aufgenommen werden, den man mit „Werden und Vergehen“ umschreiben kann. (Vgl. Teil 7 dieses Aufsatzes: „Heimatroman“) Die in den Roman eingeflochtenen Gärtnerkapitel bilden eine besondere Kategorie. Sie werden im Teil 5 „Die Gärtnertexte“ ausführlich behandelt.

3.1 Der Großbauer und seine vier Töchter

Das soeben erwähnte Kapitel „Der Großbauer und seine vier Töchter“ (HS 14 – 26) bildet den Ausgangstext der eigentlichen Erzählung. Hier ist zum ersten Mal von dem Grundstück am See die Rede, das für alle weiteren Texte zum wichtigsten Ort des Geschehens wird. Das Leben im Dorf, das abseits des eigentlichen Geschehens liegt und dessen Name nicht genannt wird, unterliegt den zwanghaften Ritualen einer in archaischen Denkstrukturen verhafteten abergläubischen Dorfgemeinschaft. Das Dorf bildet die Keimzelle, aus der das Romangeschehen sich nach und nach episodenhaft herausschält. Es übernimmt die Rolle einer geheimen Kontrollinstanz, die das Geschehen unterschwellig lenkt und steuert. Denken und Handeln der Bewohner sind bis in die letzten Winkel des Privatlebens einem rigorosen Anpassungsmechanismus unterworfen, einem sich selbst regulierenden System, dem sich die Menschen bedingungslos fügen müssen. Dieses restriktive Element wird durch die in den Text eingestreuten Partikel „muß“ und „darf nicht“ hervorgehoben, wie in einem religiösen Katechismus, der nur aus Geboten und Verboten besteht.

Im Mittelpunkt steht die selbstherrliche und grausame Figur des mit allen patriarchalischen Vollmachten ausgestatteten Großbauern und Dorfschulzen Wurrach, der seine Töchter wie Gefangene behandelt und sie gnadenlos unterdrückt. Dieser auf die Psyche und das Verhalten der Betroffenen verhängnisvoll einwirkenden Realität zeigt sich keine der vier Töchter gewachsen. Vor allem die jüngste Tochter Klara, zukünftige Erbin des Waldgrundstücks am See, verhält sich im Laufe der Zeit immer sonderbarer und wird schließlich verrückt, woraufhin der Vater sie entmündigt. Er teilt das Grundstück in drei Parzellen auf, die er jeweils an einen Berliner Architekten, einen j üdischen Tuchfabrikanten aus Guben und einen Kaffee- und Teeimporteur aus Frankfurt/Oder verkauft.

Alles dies zusammengenommen könnte man als böses Omen für die zukünftigen Bewohner des Grundstückes ansehen. Die weiteren Romankapitel kann man als eine Folge von weiteren Heimsuchungen lesen, denen die Figuren ausgesetzt sind. Die folgenden Abschnitte behandeln zwei weitere Kapitel und untersuchen sie unter diesen Gesichtspunkten. Danach richtet sich der Blick auf die geheimnisvolle Figur des Gärtners, der im Roman eine besondere Funktion übernimmt. Einen weiteren Schwerpunkt bildet die Erzählweise des Romans. Abschließend geht es um die Frage, ob es sich hier eigentlich um einen Heimatroman handelt.

3.2 Der Tuchfabrikant

Im Kapitel „Der Tuchfabrikant“ (HS 48 -61) geht es um das Schicksal einer Familie auf dem Hintergrund der Judenverfolgungen während der Nazi-Diktatur. Zu Beginn des Textes wird uns in einer tabellarischen Übersicht die Familie namentlich vorgestellt. Damit heben dieser Text und sein Anschlusstext „Das Mädchen“ sich von den anderen Texten des Romans ab, wo die Figuren nicht namentlich genannt werden und „primär als gesellschaftliche Chiffren fungieren und schemenhaft bleiben“ (Biendarra: Jenny Erpenbecks Romane ... 136), wenngleich sie teilweise wie „Die Schriftstellerin“ eindeutig historischen Figuren nachgezeichnet worden sind – in diesem Falle Jenny Erpenbecks Großmutter Hedda Erpenbeck, geb. Zinner. Die Namen dieser Figuren werden im Text ständig wiederholt – offensichtlich um hervorzuheben, dass es sich nicht um rein fiktive Figuren, sondern um authentische Menschen handelt und um sie im Gedächtnis des Lesers als solche zu verankern.

Genauer gesagt geht es um eine jüdische Familie, die durch die historischen Ereignisse in den Dreißiger Jahren auseinandergerissen wird. Während die Eltern Hermine und Arthur trotz der bedrohlichen Lage in Deutschland bleiben und von der SS im Vernichtungslager Kulmhof bei Litzmannstadt (Lodz) ermordet werden, wandert Sohn Ludwig mit Frau Anna 1936 nach Südafrika aus, wo ihre Kinder Elliot und die kleine Elisabeth geboren werden. Ludwigs Schwester Elisabeth und ihr Mann Ernst bleiben mit Tochter Doris in Deutschland. Ernst stirbt als Zwangsarbeiter an Fleckfieber, Elisabeth und Doris werden ins Warschauer Ghetto deportiert und kommen ebenfalls um. Das Schicksal der 12-jährigen Doris bildet ein Kapitel für sich (vgl. „Das Mädchen“) und eine kaum noch zu steigernde, unglaublich grausame Form von Heimsuchung.

Der Text „Der Tuchfabrikant“ stellt große Anforderungen an die Aufmerksamkeit und Aufnahmebereitschaft der Leser: zum einen wegen einer Erzähltechnik, die beständig und oft übergangslos verschiedene Schauplätze und Zeitebenen ineinander verschachtelt und miteinander verzahnt. Roman Buchali spricht in diesem Zusammenhang von einer „Durchdringung des Gegenwärtigen mit Vergangenem“ und einer „Gleichzeitigkeit des Ungleichzeitigen“ bzw. von einer „Gegenwart als Palimpsest [ Wiedersichtbarmachung des ursprünglichen und später überschriebenen Textes in einem Schriftstück] ihrer Vorgeschichte.“ Er meint, Jenny Erpenbeck halte „sich nicht strikt an die Chronologie.“ Sie springe vielmehr „häufig voraus und wieder zurück und überblendet die verschiedenen Zeitebenen.“ (Buchali 1 f.) Die räumlichen Verschiebungen könnte man mit dem Bild eines Pendels vergleichen, das unaufhörlich zwischen zwei Kontinenten (Europa und Afrika) bzw. zwei Ländern (Deutschland und Südafrika) oder zwei Schauplätzen (Scharmützelsee in Brandenburg und Johannesburg) hin- und herschwingt. Allein durch dieses Verfahren werden die wiederholt im Text aufgerufenen Begriffe „ Heim “ bzw. „ daheim “ in ihrem eigentlichen Sinn hinterfragt und problematisiert. Die Autorin Jenny Erpenbeck arbeitet hier nach einem sorgfältig ausgeklügelten Kompositionsprinzip, das die Erzählstruktur nachhaltig prägt und in einer grafischen Darstellung anschaulich visualisiert werden könnte.

Auf der Ebene des Wort- und Sprachschatzes fallen die vielen Mehr- und Doppeldeutigkeiten, Assoziationen und Anspielungen und überhaupt das Spiel mit Bedeutungen ins Auge. Im scheinbar Harmlosen und Beiläufigen verbirgt sich Entsetzliches oder Verstörendes. Beides liegt oft dicht beieinander oder kippt plötzlich in seinen Gegen- oder Kontrastbegriff um, wobei beide Bereiche in der Schwebe gehalten werden. Da geht es zum Beispiel um „deutsche Wertarbeit“ der Automarke „Adler“, die offensichtlich auch in Südafrika begehrt ist. „Die liefern bis hierher?, fragt der Vater. Ja, sagt Ludwig, uns haben sie doch auch bis hierher geliefert.“ (HS 48 f.) Der Begriff „ Heim “ im Sinne von Zugehörigkeit und Geborgenheit wird mit dem Begriff „ Heil “ assoziiert und bildet einen scheinbar vertrauten Gleichklang, während sich im Nazi-Gruß „Heil“ ein ideologisch gefärbter Heimatbegriff verbirgt, der mit der Idee des Völkischen, des erweiterten Lebensraumes, mit Feindseligkeit, Ausgrenzung, Diskriminierung, Verfolgung, Rassenwahn und Völkermord assoziiert ist, also einer Perversion des hier eigentlich gemeinten Heimatbegriffes.

Ähnliches gilt für die wiederholt verwendeten Begriffe „ Paradies “ oder „ paradiesisch “ für die Lebensverhältnisse in Südafrika im Gegensatz zu denen in Deutschland. Dieser Begriff wird von der kleinen Elisabeth aufgegriffen, wenn sie ihrem Vater in Anspielung auf den Sündenfall in „Genesis“ zuruft, sie spiele die „Vertreibung ins Paradies“. (HS 55) Von anderer Warte aus betrachtet ist der Begriff „Paradies“ für die Lebensverhältnisse in Südafrika jedoch völlig absurd. Lüdwigs krausköpfiger Gärtner bekommt zum Beispiel ein C in seinen Pass gestempelt, „und ihm wird der Eintritt in öffentliche Parks verboten“ (HS 56), analog zu den Erfahrungen seiner Eltern in Deutschland (vgl. HS 60), wobei dem Leser an dieser Stelle ganz klar ist, dass hier das menschenverachtende System der Apartheid gemeint ist. Alles dies wird dem Leser durch eine Erzählerfigur übermittelt, die nüchtern und kommentarlos das Geschehen protokolliert und berichtet.

Überall gibt es Andeutungen und Hinweise dafür, dass die Familie nicht nur räumlich auseinandergefallen ist, sondern ihre Mitglieder sich auch im menschlich voneinander entfremdet haben. Das ist auch eine Generationenproblematik und zeigt sich in der Kommunikation. Die in Kapstadt geborene kleine Elisabeth und ihr Bruder sprechen Englisch bereits als Muttersprache: „Why does Lametta hang on the tree ...?“ fragt sie ihren Vater (HS 51), der mit einem künstlich klingenden Gemisch aus Deutsch und Englisch antwortet: „It is supposed to look as if der Baum in einem verschneiten Wald stünde ...“ (Ebd.) Das Verständigungsmittel Sprache ist in zwei Teilsprachen auseinandergefallen und wird zu einer hybriden Mischsprache zusammenmontiert. Auch darin offenbart sich ein Verlust von Heimat bzw. ein Hin- und Herpendeln in einem Zwischen-Raum, der sich nicht mehr überbrücken lässt. Diese Spaltung wird bildlich veranschaulicht durch den Hinweis auf die Skatkarten von Ludwigs Eltern (vgl. S. 58) mit ihren zweigeteilten, spiegelbildlich verkehrt angeordneten Figuren, in Analogie zu den getrennten Lebensräumen der Familie, wo im Verhältnis zum jeweils anderen Lebensraum alles gewissermaßen auf dem Kopf steht. Der Äquator bildet die Trennungslinie, auf der diese spiegelverkehrten Bilder entstehen. Er trennt die Räume geografisch in Nord und Süd, Europa und Afrika, kalt und warm, Winter und Sommer und die Familie in Daheimgebliebene und Ausgereiste, Verfolgte und freie Bürger. Damit entsteht auch eine beeindruckend inszenierte Symbolik von Tod und Untergang auf der nördlichen und Freiheit und Wiedergeburt auf der südlichen Halbkugel der Erde, deren Auswirkungen in geraffter Form im letzten Textabschnitt auf Seite 61 zusammengefasst werden, wobei die Untergangssymbolik allerdings besonders bedrückend wirkt.

3.3 Das Mädchen

Das Kapitel „Das Mädchen“ (HS 79 – 92) kann man als Anschlusstext zu „Der Tuchfabrikant“ lesen. Hier geht es um das Schicksal der 12-jährigen Doris, die in das Warschauer Ghetto deportiert und von ihrer Mutter in der dunklen Kammer eines bereits von der SS geräumten Hauses versteckt wird. In diesem Verschlag befindet sich das Mädchen in einer deprimierenden und hoffnungslosen Lage. Der Leser ahnt, dass es für Doris kein Entkommen geben wird. Dieser Text bildet die extremste und eine kaum noch vorstellbare Form von Heimsuchung des ganzen Romans. Er wirkt problematisch, weil er an die Grenzen dessen stößt (oder sie bereits überschreitet?), was überhaupt noch sprachlich bzw. literarisch mitgeteilt werden kann. Denn hier versucht eine nicht genannte Erzählerfigur aus der Psyche eines Kindes herauszulesen, was sich in Momenten höchster Todesangst darin abspielen könnte. Diese introspektive Erzähltechnik, bei der ein Erzähler gleichsam von außen in seine Figur hineinschaut und dem Leser ihre Gefühls- und Gedankenwelt erschließt, ist von Jenny Erpenbeck in ihrem Erstlingsroman „Geschichte vom alten Kind“ mit großem Erfolg angewendet worden. Hier wirkt sie allerdings fragwürdig. Eng damit zusammen hängt die Problematik einer klaren Trennungslinie zwischen Dokumentarischem und Fiktivem. Die Autorin schreibt diesen Roman deutlich erkennbar auf der Grundlage intensiver Recherche, sowohl die Familien als auch den zeitlichen Hintergrund betreffend. Die Frage ist, wie weit der Blick ins Persönliche und Private reicht und inwieweit das, was man ermittelt hat und zu haben glaubt, der erlebten Wirklichkeit der historischen Personen entspricht. Das Fiktive, d. h. das, was hinzugedacht und hinzuerfunden wurde, muss zwangsläufig den größeren Raum einnehmen, und zwar zum Nachteil des Dokumentarischen.

Abgesehen von diesen problematischen Gesichtspunkten, fallen bestimmte Besonderheiten auf, die man als typisch für Erpenbecks Erzählweise ansehen könnte. Die Enge, die Dunkelheit und das Fehlen jeglicher äußerer Bezugs- und Orientierungspunkte machen es dem Mädchen unmöglich, den Ablauf der Zeit einzuschätzen. Die bei den Großeltern in der Heimat am See erlebte Wirklichkeit spiegelt sich in seiner Vorstellung im Unterschied zu der jetzt erlebten Enge und Dunkelheit als helles und farbiges Geschehen wider. Der Text enthält überhaupt eine Vielzahl von Kontrasten: Enge und Weite, Dunkelheit und Helligkeit, Eintönigkeit und Farbigkeit, Innen und Außen, Himmel und Erde, Gegenwart und Vergangenheit, Freude und Hoffnungslosigkeit, Geborgenheit und Todesangst, Leben und Tod, wobei die angenehmen Seiten nur noch in der Erinnerung existieren und Teil der unwiederbringlichen Vergangenheit geworden sind. Im Unterschied zu allen anderen Figuren des Romans, erlebt das Mädchen Doris den Verlust an Heimat und Geborgenheit in einem Zustand totaler Isolation, völligen Ausgeliefertseins und völliger Handlungsunfähigkeit. Es ist damit ganz und gar auf eine Opferrolle festgelegt. Hervorzuheben ist noch die bereits im Tuchfabrikanten-Kapitel beobachtete Spiegelungstechnik, die hier wieder aufgegriffen wird. Vom erhöhten Aussichtspunkt einer am Ufer des Sees stehenden Kiefer betrachtet Doris, sich erinnernd, die Spiegelung der umgebenden Landschaft im Wasser, wobei das real Gesehene durch die nur vorgestellte Wirklichkeit einer versunkenen Stadt auf dem Grunde des Sees mit ihren hin- und herwandernden Bewohnern erweitert und ergänzt wird. (Vgl. HS 80) Mit dieser Umkehrung von Oben und Unten, von Draußen und Drinnen, von real existierenden und nur gedachten Objekten und Gestalten erinnert der Text ein wenig an die spiegelbildlich verkehrten Figuren auf den Skatkarten ihres Großvaters, mit denen die getrennten Lebensräume der Familie visualisiert werden. Trotz der genannten Einschränkungen und Vorbehalte, ist an beiden Texten beeindruckend, wie es der Autorin Erpenbeck gelingt, ihre Figuren aus der Anonymität herauszulösen, ihren Lesern als lebende Personen vor Augen zu führen und ihre Schicksale stellvertretend für die vieler anderer Menschen darzustellen.

4. Die Gärtnertexte

Die zwischen die handlungstragenden Romankapitel eingelegten Gärtnertexte bilden Zwischen- oder Scharnierstücke, die die Handlungsstränge miteinander verbinden und dem Gesamtgefüge des Romans inneren Zusammenhalt verleihen. Man kann sie verstehen als politische und gesellschaftliche Veränderungen überdauernde Beschreibungen von symbolhafter Zeitlosigkeit. Sie veranschaulichen die Grundidee eines Lebens im Einklang mit der Natur im ständig sich wiederholenden und erneuernden Zyklus der Jahreszeiten. Darüberhinaus verdeutlichen sie die Notwendigkeit eines geschützten Raumes, in dem die Menschen sich heimisch fühlen und Entspannung und Erholung finden können, sowie eines lebenserhaltenden Nährbodens als Grundlage für den Schaffensprozess seiner Bewohner. Wenn das Gleichgewicht dieses heimatlichen Schutzraumes ins Wanken gerät und die Spuren der Zerstörung sichtbar werden, stellen die Gärtnertexte die gestörte Ordnung wieder her. Die Trümmer werden beseitigt und das Prinzip des Bewahrens setzt sich wieder durch.

Der Gärtner ähnelt einer mythologischen Erhalterfigur. Er ist namenlos, nahezu stumm und hält sich abseits der menschlichen Gesellschaft auf. Seine Herkunft ist unbekannt. Er scheint in einer magischen Zwischenwelt zu leben, steckt voller unergründlicher Geheimnisse und bildet eine faszinierende Figur in einem Grenzbereich zwischen Realität und Fiktion, in der beide Ebenen zusammenlaufen und sich miteinander verbinden. Im Unterschied zu anderen Figuren des Romans, die versuchen, sich den jeweiligen Verhältnissen so gut wie möglich anzupassen, bildet der Gärtner die „einzige Konstante in diesem Reigen“. (Schöll: Wörter und Dinge ... 43) Es ist vor allem das praktische Tätigwerden, das ihn auszeichnet. Er denkt und handelt nicht nach seinem persönlichen Nutzen, sondern tut das, wozu er sich berufen fühlt. Er baut, kultiviert, erneuert und repariert, was zu verfallen und verwildern droht. Er pflanzt, sät, pflegt, schützt und erntet im Einklang und im Rhythmus mit der Natur und bildet selbst quasi einen Teil davon. Wie die Bienen, die er betreut, ist er unermüdlich emsig und fleißig.

Auffallend ist ferner die geheimnisvolle Beziehung zwischen Gärtner und Dorfgemeinschaft, auf die bereits zu Beginn des ersten Gärtnertextes hingewiesen wird: „Woher er gekommen ist, weiß im Dorf niemand. Vielleicht war er immer schon da.“ (HS 13) Die Bewohner des Dorfes bilden, wie wir bereits im Großbauern-Kapitel gesehen haben, einen durch Aberglauben und Gerüchte am Leben gehaltenen Resonanzkörper, in dem das Geheimnisvolle und Rätselhafte seines Wesens gespiegelt und reflektiert wird. Sie „vermuten Anflüge von Wahnsinn hinter der hohen Stirn“. (HS 28) Er lässt niemanden in sein Haus, schirmt sein Innenleben nach außen sorgfältig ab und beflügelt auf diese Weise das Misstrauen und die Legendenbildung. Obwohl er Merkmale einer symbolischen Figur trägt, wird der Gärtner im Wesentlichen durch die Beschreibung seiner Tätigkeiten als dynamische Figur charakterisiert. Im Gergensatz dazu erleben wir die Dorfgemeinschaft vor allem als eine statische Kollektivfigur, die darauf nur reagiert und sich nicht weiter entwickelt. In vielen Passagen des Buches erweist sie sich von einer generationenüberdauernden Engstirnigkeit. Diese Mentalität verdichtet sich in der stereotyp wiederkehrenden Formel „Im Dorf wird erzählt ...“ (S. 140) Das Misstrauen sitzt tief, der geistige Horizont eng und niedrig, und Beides wird quasi von einer Generation zur anderen weitervererbt.

Der Berliner Architekt bildet in mancher Hinsicht eine Gegen- oder Kontrastfigur zum Gärtner. Er erkennt in ihm ein williges Organ der Ausführung, einen Praktiker, der weisungsgemäß seine Aufträge erfüllt. Als Hausherr entwickelt er ein klar umrissenes planerisches Konzept, indem er einen Gegensatz zwischen einer rohen, unbehauenen Natur und dem Wirken des Menschen als Kulturträger konstruiert: „Die Wildnis bändigen und sie dann mit der Kultur zusammenstoßen lassen, das ist die Kunst ...“ (HS 31.) Er steht repräsentativ für den modernen Menschen, der sich die Natur zunutze macht und daraus seinen Gewinn zieht. Diese auf den eigenen Vorteil bedachte Nützlichkeitsmentalität kommt in folgender Äußerung zum Ausdruck: „Sich der Schönheit, unabhängig davon, wo man sie findet, zu bedienen, sagt der Hausherr. Genau.“ (HS 31)

[...]

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Details

Titel
Der Roman "Heimsuchung" von Jenny Erpenbeck und die Suche nach der Heimat
Hochschule
Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover  (Deutsches Seminar)
Veranstaltung
----------------
Autor
Jahr
2020
Seiten
17
Katalognummer
V964665
ISBN (eBook)
9783346323965
ISBN (Buch)
9783346323972
Sprache
Deutsch
Schlagworte
roman, heimsuchung, jenny, erpenbeck, suche, heimat
Arbeit zitieren
Hans-Georg Wendland (Autor:in), 2020, Der Roman "Heimsuchung" von Jenny Erpenbeck und die Suche nach der Heimat, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/964665

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