Liebe Leserin, lieber Leser,

die Behandlung von muskuloskelettalen Tumoren stellt aufgrund der geringen Inzidenz und der hohen Komplexität der Fälle eine Herausforderung für alle beteiligten Ärzte inklusive des Tumororthopäden dar. Entscheidend für die Versorgung der Patienten ist eine Anbindung an ein Tumorzentrum mit einer interdisziplinären Tumorkonferenz, bei der das multimodale Vorgehen festgelegt wird.

In einer Tumorkonferenz sind wir auf eine hervorragende interdisziplinäre Zusammenarbeit angewiesen

Das Ziel unseres Themenheftes ist es, mehrere Aspekte der Tumororthopädie detailliert darzustellen, um dem Leser einen Überblick über die diagnostischen und therapeutischen Optionen zu geben. Wie in einer Tumorkonferenz sind wir dabei bei der Erstellung dieses Themenheftes auch auf eine hervorragende interdisziplinäre Zusammenarbeit angewiesen.

Im Rahmen der Diagnose, aber auch der Nachsorge, sind wir ohne die Hilfestellung der radiologischen Kollegen machtlos. Im ersten Teil des Themenheftes werden daher die unterschiedlichen Bildgebungsmodalitäten im Rahmen der Diagnostik von Knochensarkomen dargestellt.

Die histopathologische Untersuchung der Biopsate ist essenziell für die Diagnosestellung und Planung der definitiven Therapie. Dementsprechend werden im zweiten Teil des Themenheftes die Histopathologien von Knorpeltumoren – welche die höchste Inzidenz unter den Knochentumoren haben – und deren Besonderheiten thematisiert. Auch in diesem Beitrag liegt ein Fokus auf der interdisziplinären Zusammenarbeit.

Die operative Therapie von Weichteil- und Knochensarkomen stellt eine entscheidende Säule bei der Behandlung dieser Tumoren dar. Deshalb beschäftigen sich vier Artikel mit der operativen Versorgung von muskuloskelettalen Tumoren. Die Resektionsgrenzen bei Weichteilsarkomen werden in der Literatur intensiv diskutiert und in den letzten Jahrzehnten kam es auch aufgrund der multimodalen Therapie zu einem deutlich zunehmenden Anteil der extremitätenerhaltenden Eingriffe. Die Tumorendoprothetik bei Jugendlichen und Erwachsenen ist insbesondere in Bezug auf den heranwachsenden Patienten ein sehr wichtiges Thema. Die Rekonstruktion von gelenknahen Defekten nach Sarkomresektion mit einer Tumorendoprothese ermöglicht dem Patienten eine gute Mobilität und Lebensqualität. Ein besonders komplexes Thema ist die Hemipelvektomie, da sie ein sehr aufwendiges Verfahren darstellt und neben der Resektion hier auch die Rekonstruktionsoptionen und -möglichkeiten von großer Bedeutung sind. Im letzten Teil dieses Abschnittes wird die Behandlung von Knochenmetastasen beschrieben. Knochenmetastasen sind die häufigsten malignen Knochentumoren und werden im Gegensatz zu den Sarkomen weitaus häufiger in Kliniken der Grund- und Regelversorgung therapiert. Wir denken daher, dass ein kurzer Abriss der aktuellen Empfehlungen in Diagnostik und Therapie von Knochenmetastasen sinnvoll ist.

Die Therapieoptionen der Sarkome des Bewegungsapparates befinden sich in einer stetigen Weiterentwicklung und innovative Therapien werden aktuell analysiert, bevor sie in den klinischen Alltag integriert werden. Dementsprechend werden im abschließenden Artikel des Themenheftes relevante genetische Veränderungen in den Tumoren und deren therapeutische Relevanz in Bezug auf neue, personalisierte Therapien beschrieben.

Recht herzlich möchten wir uns bei allen Kolleginnen und Kollegen bedanken, die durch ihre Mitarbeit dieses Themenheft ermöglicht haben.

Wir wünschen uns, dass Ihnen die Artikel des Themenheftes einen guten Überblick über aktuelle Themen der Tumororthopädie geben und Sie Aspekte daraus in Ihren klinischen Alltag übernehmen können.

Ihre

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B. Rath

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M. Tingart

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J. Hardes