Vergleich der soziologischen Theoriekonzepte Max Webers und George Herbert Meads


Essay, 2006

11 Seiten, Note: Sehr gut


Inhaltsangabe oder Einleitung

Soziales Handeln nun ist ein auf das Verhalten anderer bezogenes und sinnhaft an diesem Verhalten anderer orientiertes eigenes Verhalten. Das Verhalten der jeweils anderen ist dabei auch jeweils ein sinnhaftes Verhalten. Für die webersche Definition ist es allerdings gleichgültig, ob sich der Akteur am Handeln eines anwenden oder abwesenden, eines bekannten oder unbekannten, eines vergangen, gegenwärtig oder zukünftig handelnden Anderen orientiert. Nicht unter den Begriff des sozialen Handelns fällt zum Beispiel ein zufälliger Zusammenstoß zweier Radfahrer, das anschließende Wiederaufhelfen etc. jedoch schon. "Soziales Handeln" ist eine formale Kategorie, bei der die Art des Handelns keine Rolle spielt: ausschlaggebend ist lediglich die sinnhafte Beziehung des Handelns auf ein Handeln anderer im Bewusstsein des Akteurs.
Entsprechend Max Webers Definition der Soziologie hat also der Soziologe das Zustandekommen von Handlungen aus dem von den Akteuren damit verknüpften jeweils subjektiven Sinn ursächlich zu erklären. Die Bestimmung des Handlungsbegriffs ist also genau auf die Zielsetzung der Soziologie zugeschnitten, in der Sinnverstehen und kausale Erklärung aneinander gekoppelt sind. Hierbei ist zunächst einmal anzuerkennen, dass Handlungen sich nicht in der gleichen Weise wie Verhalten beobachten lassen, da für Handlungen der jeweils damit verbundene subjektive Sinn konstitutiv ist, der von einer unmittelbaren Beobachtung ausgeschlossen ist. Der mit einer Handlung verbundene subjektive Sinn kann zum Beispiel weit über das hinausreichen, was als Verhalten registriert werden kann. Max Weber betont nun folgerichtig die Rationalität im subjektiven Sinnverstehen: je vernunftgemäßer (also nach den Rationalitätskriterien des wissenschaftlichen Beobachters richtig erscheinend) eine Handlung erscheint, desto vollständiger ist sie zu verstehen. Rationalität bedeutet für Weber zunächst Zweckrationalität; ein zweckrationales Handeln, bei dem für das Erreichen eines Zweckes die objektiv richtigen Mittel gewählt wurden, kann aus der Beobachterperspektive am besten verstanden werden. Nun ist allerdings für Weber nicht die rationale Deutung das Ziel der soziologischen Forschung.

Details

Titel
Vergleich der soziologischen Theoriekonzepte Max Webers und George Herbert Meads
Hochschule
Carl von Ossietzky Universität Oldenburg
Veranstaltung
Soziologische Theorien im systematischen Vergleich
Note
Sehr gut
Autor
Jahr
2006
Seiten
11
Katalognummer
V61523
ISBN (eBook)
9783638549592
ISBN (Buch)
9783656777939
Dateigröße
437 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Zunächst stelle ich die Handlungstheorie Max Webers und den Interaktionismus George Herbert Meads dar, wobei ich auf Seiten Webers auf die zentralen Begriffe des sozialen Handelns und der sozialen Beziehung, bei Mead auf seine Sicht der Struktur des Selbstbewusstseins näher eingehe. Anschließend stelle ich kurz zusammenfassend den Versuch eines Vergleichs beider dargestellter Theoriekonzepte an.
Schlagworte
Vergleich, Theoriekonzepte, Webers, George, Herbert, Meads, Soziologische, Theorien, Vergleich
Arbeit zitieren
Felix Denschlag (Autor:in), 2006, Vergleich der soziologischen Theoriekonzepte Max Webers und George Herbert Meads, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/61523

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