Interpretation der Verse 29100-29394 der Krone Heinrichs von dem Türlin


Hausarbeit (Hauptseminar), 2007

31 Seiten, Note: 1,7


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

I. Kommentierte Übersetzung der Verse 29100-19160

II. Interpretation der Verse 29100-29394
1. Voraussetzungen und Vorangegangenes
1.1. Situierung im Gesamtkontext
1.2. Manburs Anweisungen
1.3. Anlass der Gralssuche
2. Die Verse
2.1. Das Wiedertreffen der Gefährten
2.2. Einladung auf die Gralsburg
2.3. Die Gralsburg
2.4. Die Stimmung
2.5. Der wirt
2.6. Der Essensaufzug
2.7. Der Gralsaufzug
2.7.1. Das Schwert
2.7.2. Getränke und Schlaf
2.7.3. Der Speer
2.7.4. Der Aufzug der Frauen
3. Zusammenfassung

III. Literaturverzeichnis

I. Kommentierte Übersetzung der Verse 29100-19160

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

II. Interpretation der Verse 29100-29394

Dieser Abschnitt beinhaltet zwei Teile; zum Einen die Beschreibung des Inhaltes der von mir zu interpretierenden Verse sowie die Einbettung derselben in den Gesamtkontext der Krone mit ihren weiterverzweigten Voraussetzungen.

Zum Anderen, als eigener Teil, wird die Beschreibung des Gralsaufzuges vorgenommen, was darum separiert geschieht, da auf der Betrachtung und dem Vergleich dieser Szene mit dem ersten Gralsaufzug der Krone, der jedoch nicht explizit als solcher bezeichnet wird, sowie mit dem Gralsaufzug in Wolframs Parzival, das Hauptaugenmerk dieser Arbeit liegen wird.

1. Voraussetzungen und Vorangegangenes

1.1. Situierung im Gesamtkontext

Die von mir zu interpretierenden Verse befinden sich beinahe am Ende der Krone; zu Beginn trifft Gawein zwei seiner drei Gefährten, nämlich Lanzelet und Kalokreant, wieder, die, ursprünglich noch mit Keie als viertem Mann[1], zu Gansguoter aufgebrochen waren, um drei magische Gegenstände zurückzugewinnen, die durch eine Intrige Giramphiels, einer Feindin Gaweins, abhanden gekommen waren: Gawein hatte sich Fimbeus, den Geliebten Giramphiels, zum Feind gemacht, als er in einem Zweikampf mit demselben unwissentlich einen magischen Stein aus dessen Gürtel gewann. Seitdem sinnt Giramphiel darauf, diesen Stein zurückzugewinnen, und schickt eine Botin an den Artushof, die einen Handschuh bei sich trägt, der seinen Träger unsichtbar macht, bis auf die Körperstellen, mit denen er Verfehlungen begangen hat. Während dieser Tugendprobe kommt ein auf einem Bock reitender Ritter mit dem zweiten Handschuh hinzu, der auch von Giramphiel geschickt wurde, sich aber als Bote der Frau Saelde legitimiert. Er zieht sich beide Handschuhe an, wird daher vollkommen unsichtbar und kann so mit den Handschuhen, dem Stein aus Fimbeus’ Gürtel sowie dem Ring, den Gawein von Frau Saelde erhielt[2], fliehen. Gawein will diese Gegenstände nun zurückgewinnen und wird von den drei oben genannten Rittern begleitet; eine Jungfrau verkündet, dass Gansguoter bei der Wiedergewinnung der Gegenstände hilfreich sein könnte, woraufhin sie sich auf den Weg zu ihm machen. Tatsächlich kann Gansguoter helfen, indem er Gawein eine Zauberlade gibt, womit dieser alle, bis auf seine drei Gefährten und Fimbeus mit drei Helfern, einschläfern kann. Im Kampf vier gegen vier ist Gawein mit seinen Rittern siegreich und gewinnt die Gegenstände zurück.

1.2. Manburs Anweisungen

Nachdem sie die Gegenstände zurückerobert haben, brechen die vier auf, um die Gralsgesellschaft zu befreien; an einer Kreuzung, von der vier Wege abzweigen, trennen sie sich jedoch, und Gawein reitet alleine weiter. Er gelangt in das Land der als gotinne bezeichneten Manbur, der Schwester des Gansguoter, die ihm bezüglich der Gralserlösung genaue Anweisungen gibt: Zum Einen rät sie ihm dringend, nicht einzuschlafen. Deswegen solle er nichts trinken, da er sonst erneut die Möglichkeit der Fragestellung verpasse. Wichtig ist auch, Das er vfmerckung hett vf die megde drij, / Die yme vnd ir saszent by, / Vnd die zwa, die si sande (Kr. 28475-28477). Nach dem Gral fragen solle er, wenn er diese und sie, Manbur sähe. Versäume er nochmals, zu fragen, So were gantz vnd gar verlorn / Die arbeit, die er hette erkorn, / Vnd sin reise da mitt. (Kr. 28494-28496) So vorbereitet reitet er los, nachdem er noch erfahren hat, dass er Gein Illes zŭ der richen hab (Kr. 28613) den Gral finden könne.

Diese punktgenaue Vorbereitung auf die Gralserlösung wird in der Forschung oft sehr kritisch gesehen; in den Augen vieler Interpreten würdigt diese detaillierte Vorinformation Gaweins die Gralsaventiure zu einer reinen Erfüllung bestimmter Formalia herab: „Es wird ihm so genau gesagt, was er zu tun und wann er zu fragen hat, daß er gar nicht fehl gehen kann, um die Gralgemeinschaft zu erlösen. Das Gralabenteuer in der Krone erscheint wie eine Parodie auf den Parzival: Gaweins einzige Leistung besteht in der Willensstärke, nichts zu trinken, damit er nicht einschläft und den Augenblick der Frage nicht verpaßt.“[3] Die Gralserlösung wird so „[...] mechanisch einfach“[4] und ist daher keine Erlösungsproblematik mehr, sondern nur noch Erlösungsmechanik[5].

Außerdem beziehen sich die Anweisungen Manburs ausschließlich auf die äußeren Begebenheiten der Frage[6], während Parzival von Trevrizent auch über die Bedeutung von Gral und Gralsgesellschaft aufgeklärt worden ist; dessen Unterweisung enthält auch deutliche religiöse Züge, die in der Krone beinahe gänzlich ausgespart werden[7]. Auch muss Gawein keine Mitleidsfrage stellen wie Parzival[8], sondern er fragt Was dise grosz herschafft / Vnd das wonder betùte. (Kr. 29436-29437) Andere Interpreten, wie z.B. Buschinger, sehen gerade in diesen Informationen die Auserwähltheit Gaweins als Erlöser des Grals[9], und folgerichtig erscheint dann auch das Scheitern Keies in der Kapelle[10], der keine solchen Informationen erhalten hat[11].

1.3. Anlass der Gralssuche

Ursprünglich hatte er sich, anders als Wolframs Parzival, der sich nach seinem Versagen freiwillig auf die Gralssuche begibt, aufgrund eines ihm zwanghaft abgenommenen – und somit logischerweise nicht, wie bei Parzival, aus innerem Antrieb kommenden – Versprechens bereiterklärt, den Gral zu suchen: Einst hatte Gawein auf einem Turnier versehentlich den Bruder des Angaras erschlagen, wie in V. 22640 ff. und V. 18839/40 erzählt wird. Angaras will sich nun an Gawein für den Tod seines Bruders rächen, wozu er auch Gelegenheit bekommt, als Gawein auf Karamphi, der Burg von Angaras’ Vater, weilt. Als Angaras dies erfährt, macht er sich mit zwölf Rittern auf, um Gawein dort zu überfallen. Gawein befindet sich gerade beim Schachspiel mit Angaras’ Schwester Seimeret, als die Ritter dort einfallen. Es kommt nicht wirklich zum Kampf, da Gawein waffenlos ist und sich nur mit dem Schachbrett seiner Haut erwehren kann und außerdem von Angaras’ Schwester Seimeret geschützt wird; Angaras’ Vater erfährt vom Überfall seines Sohnes, woraufhin dieser von seinen Rachegelüsten ablassen muss, allerdings nur unter der Bedingung, dass Gawein sich verpflichtet, innerhalb eines Jahre Das sper vnd den richen grale (Kr. 18921) zu suchen; ansonsten werde er eingekerkert. Gawein, mangels Alternative, stimmt dem zu (Kr. 18913-18931). Er muss also den Gral finden, „[...] um sich aus der Gefangenschaft des Angoras zu lösen.“[12] Die Suche nach dem Gral hat also im Gegensatz zu Parzival einen rein äußerlichen Grund, und erscheint zudem, da der Mord an Angaras’ Bruder keiner war, sondern nur ein Unfall, „[...] ohne rechten Sinn.“[13]

Es stellt sich daher die berechtigte Frage, ob die Gralsaventiure unter diesen Umständen überhaupt etwas besonderes oder die Aventiure schlechthin ist, ja, sein kann, oder doch nur „[...] eine weitere aventiure unter hundert anderen“[14] bleibt[15]. Im Gegensatz zu Parzival scheint der Gral an sich für den Erlöser keine Bedeutung zu haben[16].

Mentzel-Reuters will jedoch die Gralserlösung als Gaweins Aventiure, und zwar die avntiure überhaupt für ihn[17], sehen, und zudem zwischen der Initialisierung der Gralssuche und ihrer Bedeutung unterschieden wissen: „Das Verlangen des Angaras beinhaltet eine Notendigkeit [sic] für den Artushof [...]; es ist die äußere Motivierung eines symbolischen Geschehens.“[18]

2. Die Verse

2.1. Das Wiedertreffen der Gefährten

Ursprünglich, wie oben schon erwähnt, bricht Gawein mit Lanzelet, Keie und Kalokreant zur Gralssuche auf; nun fehlt Keie. Dieser gerät nämlich zwischenzeitlich, während die vier voneinander getrennt sind, und jeder eigene Abenteuer erlebt, von denen die drei Übrigbleibenden sich gegenseitig bei ihrem Wiedertreffen berichten, „[...] an einem Ort in Gefangenschaft, an dem er den Gral vermutet [...]“[19]: Er gelangt zu einer Kapelle in Illes, in der er angeblich eine Aventiure finden könne, durch die viele Leben vom Gral und dessen Fesseln befreit werden könnten: Von dem grale vnd von gebend / Losen vil manigen lip / Beyde man und wijp, / Die mit not waren gefangen (Kr. 29017-19020). Keie findet dort das Standbild eines Ritters, dem mit einem Speer[20] beide Knie durchstochen sind[21]. Diesen Speer bricht er ab vnd sůchte dar jnne das blůt (Kr. 29032); aufgrund der Zerstörung des Standbildes werden ihm banden, / Die zü fůszen nach zú handen / Nieman kiesen mohte (Kr. 29687-29689) angelegt, aus denen er sich nur befreien kann, wenn er neun Ritter, die bis dato unbesiegt sind, überwinden kann[22].

Keie ist also verhindert, und so treffen hier nur die anderen drei aufeinander. Nach einem Erfahrungsaustausch brechen sie gemeinsam auf, wann es was worden spate (Kr. 29109). Wohin genau sie sich wenden, wird an dieser Stelle nicht erwähnt, aufgrund der Aussage jedoch, dass es zwischenzeitlich – vielleicht aufgrund der Vielzahl der zu erzählenden Begebenheiten – spät geworden war, und aufgrund der Eile, die sie beim Aufbruch an den Tag legen – von dannan ritten sie vil gedrate (Kr. 29110) – lässt sich zumindest vermuten, dass sie sich aufgrund der wohl hereingebrochenen oder sehr bald hereinbrechenden Nacht auf die Suche nach einer Übernachtungsmöglichkeit begeben wollen.

2.2. Einladung auf die Gralsburg

Ihnen entgegen kommt ein güt kneht (Kr. 29113) eilig dahergeritten[23], der sie herzlich willkommen heißt und seine gute Gesinnung beweist, indem er sie bittet, auf der Burg seines Herrn einzukehren, damit er sie solte mit dienst eren (Kr. 29129). Um das Angebot noch verlockender zu machen, betont er: Es were nahe da, / Vnd weren vf der rehten sla. (Kr. 29131 f.) Das Aussenden eines Boten zu Gawein kann ein Hinweis darauf sein, dass jener auf der Burg bereits erwartet wird[24], und dass durch den Ausgesandten sichergestellt werden soll, dass Gawein auch tatsächlich auf der Gralsburg einkehrt. Man kann, folgt man dieser Interpretation, darin den Wunsch nach Erlösung nicht des Grals, sondern vom Gral erkennen[25], wie es auch schon in der Kapellenszene explizit ausgedrückt wird, in der es heißt, es gebe viele Leben von dem grale vnd von gebend (Kr. 29017, Hervorhebung von mir, J. W.) zu erlösen. Es wird ausdrücklich nicht gesagt, dass der Gral erlöst werden will. Dieser wird hier also in ein äußerst negatives Licht gerückt; es scheint, als litten viele Menschen unter ihm und hofften auf Erlösung von ihm.

Gawein nimmt die Einladung höflich an: > Gnade hab vwer herre vnd ir<, / Sprach er, >vnd wissent, daz wir / Vil gern zü sinem huse kumen, / Es sij denn, daz vns werd benomen / Der weg mit swerttes slegen.< Daraufhin eilt der Bote von ihnen, und trotz dessen Versicherung, sie müssten sich nicht beeilen – Vnd rijtent ir, wie sanfft ir wölt (Kr. 29146) – reitet Gawein mit seinen Gefährten gleich darauf los, Wann von hungers getzwang / litten kumber dise zwen (Kr. 29151 f.). Es wird zwar nicht gesagt, welche beiden von Hunger geplagt werden, doch ist es aufgrund späterer, häufig auftauchender, eindeutig zuzuordnender Titulierung dieser beiden als dise zwen wahrscheinlich, dass damit Lanzelet und Kalokreant gemeint sind[26]. Eventuell könnte dies eine Vorausdeutung auf die ausgeprägten physischen Bedürfnisse[27] sein, denen sie später – trotz einschlägiger Warnung seitens Gaweins – erliegen werden: Gawein warnt sie davor, zu trinken, da sie sonst einschliefen, ja, er verbietet es ihnen sogar (vgl. Kr. 29328). Sie tun es trotzdem, weil Der durst dise zwen zwang / Vnd tet jne so hart we (Kr. 29326 f.) und verschlafen so, wie angemahnt, die Prozession. In der Erwähnung, dass sie – angenommen, es sind tatsächlich diese beiden gemeint – jetzt schon Hunger erleiden, läge dann auch ein Grund dafür, dass sie Gaweins Ratschlag nicht befolgen[28] und den Verlockungen der Festtafel, vor allem jedoch den Getränken, nicht widerstehen können[29]. Von Gawein liest man nicht, dass er hungrig sei, was ihn zum Einen schon von den anderen beiden abhebt und als Vorausdeutung auf seinen Erfolg beim Gral gesehen werden kann.

2.3. Die Gralsburg

Gar schier erreichen sie die Burg. Diese wird bezeichnet als Ein husz, das was wonneclich / Vnd allem rate glich, / Als es uszen an was zü sehen (Kr. 29154 ff.). Mehr, als dass es wol erbuwen (Kr. 29182) und Von der meisten richeit, / Da ie von wart geseit, / Ader ieman kùnd erdencken (Kr. 29204 ff.) ist, erfährt man über das Aussehen der Burg nicht, was sehr bedauerlich ist, könnte man doch, wäre eine genauere Beschreibung hier vorhanden, die erste mutmaßliche Gralsburg auch als solche verifizieren. Im Unterschied zu dieser ist jene nämlich genau beschrieben[30]: Man erfährt, dass das synnwel Schloss Mit hohen smalen zynnen ausgestattet ist, und dass es wol herbuwet mit synnen ist, mit vier hohen thürn, bei deren jeder sich ein palasz befindet. Desweiteren erfährt man von zwei offenstehenden Burgtoren und von vor ihnen hochgezogenen Brücken, von Gräben, die So wijte vnd so tieff sind, Das man vil kume darùber rieff, / Das man es dort jensijt hett vernomen.

Aufgrund der fehlenden Vergleichsmöglichkeiten kann jedoch nicht behauptet werden, dass es sich beim ersten Schloss um eines handelt, „[...] das mit dem Gralsschloß viele Gemeinsamkeiten hat, ohne doch mit ihm identisch zu sein“[31], wie Ebenbauer dies ohne jegliche Argumentation tut, denn es gibt im Text weder Beschreibungen, die darauf schließen lassen, dass die Schlösser nicht identisch sind, noch solche, die eine Identität bewiesen, was auch deren Gleichsetzung zur Spekulation machte.

Zwar ist der Besuch Gaweins auf dieser Burg[32] mit einiger Wahrscheinlichkeit als Besuch auf der Gralsburg zu sehen[33], wenngleich dies an keiner Stelle explizit erwähnt wird. Dass es sich bei diesem Besuch um einen solchen handelt, lässt sich auch aufgrund einiger Ähnlichkeiten mit der ersten Fortsetzung des Comte del Graal vermuten[34] ; jedoch kann man aufgrund der Beschreibung des Aussehens der Burgen keine am Text klar zu verifizierende Aussage bezüglich ihrer Identität tätigen, sondern die Ähnlichkeit mit der Fortsetzung des Comte del Graal sowie das Auftauchen der Gralsrequisiten lassen umgekehrt den notwendigerweise spekulativ bleibenden Rückschluss auf die Identifikation der Burg als Gralsburg zu[35].

Es ist zudem möglich, dass es sich um mehrere unterschiedliche Gralsburgen handelt, in die Gawein bei seinen zwei – oder möglicherweise gar drei[36] – Gralsbesuchen, wobei es sich zusätzlich auch noch um verschiedene Burgen an unterschiedlichen Orten handeln könnte[37], einkehrt.

2.4. Die Stimmung

Gawein und seine Begleiter werden vil susze / Mit mynneclichem grúsz, / Der wol nach liebe was gewant (Kr. 29173 f.) von den Rittern begrüßt, die er bei seiner Ankunft ob dem huse (Kr. 29157) sieht, wie sie übeten gewönlichen ritters spil (Kr. 29159), und die dies bei seinem Anblick unterbrechen, und Vber das geuilde sie maszen / Gein dem wege ein rihte / Recht disen zü gesiecht, / Als ob sie dar kemen geflogen (Kr. 29168 ff.). Die Ritter nehmen ihn bis zur Burg jn ir geleit (Kr. 29179).

[...]


[1] Keie wurde eingekerkert und muss sich selbst befreien, er wird des Grales nicht ansichtig.

[2] Dieser Ring soll den Hof Artus’ für immer festigen.

[3] Lerner, Luise: Studien zur Komposition des höfischen Romans im 13. Jahrhundert. Münster 1936. S. 26 f.

[4] Bleumer, Hartmut: Die „Crône“ Heinrichs von dem Türlin. Form-Erfahrung und Konzeption eines späten Artusromans. Tübingen 1997. S. 231

[5] vgl. Schmid, Elisabeth: Familiengeschichten und Heilsmythologie. Die Verwandtschaftsstrukturen in den französischen und deutschen Gralromanen des 12. und 13. Jahrhunderts. Tübingen 1986. S. 206

[6] vgl. Lerner, S. 26

[7] vgl. Bleumer, S. 226

[8] Parzival fragt: œheim, waz wirret dier? (Parz. 795, 29) Dieses und alle folgenden Parzival-Zitate nach: Wolfram von Eschenbach. Parzival. Studienausgabe. 2. Auflage. Mhd. Text nach der 6. Ausgabe von Karl Lachmann. Übersetzung von Peter Knecht. Berlin, New York 2003.

[9] vgl. Buschinger: Burg Salîe und der Gral. In: Die mittelalterliche Literatur in Kärnten. Vorträge des Symposions in St. Georgen/Längsee vom 8. bis 13.9.1980. Unter Mitarbeit von Alexander Cella herausgegeben von Peter Krämer. Mit 10 Kunstdruckabbildungen, davon 4 in Farbe. Verlag Karl M. Halosar, Wien 1981. S. 1-32. S. 17

[10] vgl. unten, S. 12

[11] vgl. Keller, Johannes: Diu Crône Heinrichs von dem Türlin: Wunderketten, Gral und Tod. Bern 1997. S. 380

[12] Lerner, S. 26

[13] Bleumer, S. 225

[14] Schröder, Werner: Zur Literaturverarbeitung durch Heinrich von dem Türlin in seinem Gawein-Roman „Diu Crône“. In: Zeitschrift für deutsches Altertum und deutsche Literatur 121. S. 131-174. S. 157

[15] vgl. dazu z. B. Golther, Wolfgang: Parzival und der Gral in der Dichtung des Mittelalters und der Neuzeit. Stuttgart 1925. S. 230 und Lerner, S. 26

[16] vgl. Cormeau, Christoph: „Wigalois“ und „Diu Crône“. Zwei Kapitel zur Gattungsgeschichte des nachklassischen Aventiureromans. München 1977. S. 226

[17] vgl. Mentzel-Reuters, Arno: Vröude. Artusbild, Fortuna- und Gralkonzeption in der „Crône“ des Heinrich von dem Türlin als Verteidigung des höfischen Lebensideals. Frankfurt am Main 1989. S. 273

[18] Mentzel-Reuters, S. 273 f.

[19] Bleumer, S. 229

[20] Es wird zwar nicht explizit erwähnt, aber es ist davon auszugehen, dass es der Gralsspeer ist, vgl. Mentzel-Reuters, S. 262

[21] Anspielung auf den Fischerkönig Parzivals, vgl. Keller, S. 381

[22] Nach der erfolgreichen Gralsaventiure wird Keie von Gawein dessen Rüstung überreicht, so dass er die Ritter besiegen und sie als Gefangene zum Artushof führen kann.

[23] Es ist eindeutig, dass es sich hierbei um einen Ritter, genauer wohl um einen „[...] als Boten ausgesandten Gralsritter [...]“ handelt, wie Keller auf S. 382 behauptet, und nicht um einen „[...] Knappen, der als eine Art Protokollchef fungiert [...]“ (Schröder, S. 167), denn der kneht entstammt im Allgemeinen zwar einer sehr niedrigen sozialen Schicht, als guot kneht jedoch wird er als Auszeichnung verwendet (vgl. Bumke, Joachim: Höfische Kultur. Literatur und Gesellschaft im hohen Mittelalter. Band 1. S. 68). An späterer Stelle wird der kneht als tegen (Kr. 29139) bezeichnet, was sowohl „männliches Kind, Knabe“ (BMZ I 309a, 42), als auch „der Tapfere, der Kriegsmann, Held, eine ehrenvolle Benennung des Mannes“ (BMZ I 309b, 3 ff.) bedeuten kann. Die letzte Benennung des güt kneht ist die als helt (Kr. 29147), was wohl eher eine Bezeichnung für einen erwachsenen Ritter ist; daher ist tegen wohl auch mit Held zu übersetzen.

[24] vgl. Keller, S. 382

[25] vgl. Keller, S. 380

[26] z. B. heißt es in V. 29238 ff.: Als nu Gawein vf den sale ging, / Dirre wirt jne enpfing / Vnd dise zwen [Heraushebung von mir, J. W.] hart wol. In V. 29259 stehen dise zwen auf, und im folgenden wolt Gawein geen. So ist noch einige Male von disen zwen und, im selben Atemzug genannt, Gawein die Rede (vgl. Kr. 29293, 29326), so dass an diesen Stellen eindeutig ist, dass damit Lanzelet und Kalokreant bezeichnet werden.

[27] Zu denen auch der Schlaf gehört: Gawein findet die beiden auch unter einem Baum schlafend vor: Nu vant er sie slaffen / Vnder einem baume dorch gemach (Kr. 29006 f.), was ein Hinweis darauf sein könnte, dass sie auch die Gralsprozession verschlafen werden (vgl. Bleumer, S. 228)

[28] Mutmaßliche Gründe, weswegen die beiden den Gralsaufzug verschlafen, werden an anderer Stelle diskutiert, s. S. 17 f.

[29] Strenggenommen dürfen sie nämlich nur nichts trinken, von den Speisen ist nicht die Rede: Wie wol er [Gawein, Anm. d. V.] es jne verbotten e / Hett, das sie niht trùncken (Kr. 29328 f.). Mentzel-Reuters jedoch behauptet: „Gawein erkennt die Gralsträgerin (Kr. 29.398 ff.). Ihrer früheren Mahnung eingedenk, hat Gawein ebensowenig wie der altherre die Speisen angerührt; wohingegen seine beiden Begleiter kurz nach dem Essen in Schlaf fallen und den Gral nicht sehen.“ (Mentzel-Reuters, S. 281) Ebenso wie bei Mentzel-Reuters heißt es auch bei Schröder: „Der altherre verharrt ungetrunken und ungasz (29324), und Gawein tut – gewarnt – desgleichen.“ (Schröder, S. 168) Von Gawein heißt es im Text genaugenommen aber nur: Gawein auch niht entranck (Kr. 29325); es ist nichts darüber gesagt, ob er etwas isst oder nicht, da sich die Warnung Manburs auch nur auf das Trinken bezog.

[30] vgl. Kr. 14576-14594

[31] Ebenbauer, Alfred: Fortuna und Artushof. Bemerkungen zum „Sinn“ der ‚Krone’ Heinrichs von dem Türlin. In: Österreichische Literatur zur Zeit der Babenberger. Vorträge der Lilienfelder Tagung 1976. Wien 1977. S. 25-49. S. 41

[32] Kr. 14576-14926

[33] Diese Vermutung wird auch an den Erlebnissen Gaweins auf dieser Burg bzw. in der Kapelle, nicht an einer Beschreibung des Aussehens der Burgen, festgemacht. Vgl. dazu z. B. Keller, S. 119, Golther, S. 226 ff.

[34] vgl. Buschinger, Danielle: Burg Salîe und Gral. Zwei Erlösungstaten Gaweins in der ‚Crône’ Heinrichs von dem Türlîn. In: Die mittelalterliche Literatur in Kärnten. Vorträge des Symposions in St. Georgen/Längsee vom 8. bis 13.9.1980. S. 1-32. S. 12 ff.

[35] In den Beschreibungen der beiden (mutmaßlichen) Besuche Gaweins auf der Gralsburg finden sich auch Gemeinsamkeiten, die nichts mit dem Aussehen der Burg oder dem Gral direkt zu tun haben, so ist beispielsweise bei beiden Besuchen die Rede von Blumen, die auf dem Boden gestreut sind. Auf der ersten Burg sind es blumen, die frisch warn / Vnd süszen gesmack barn (Kr. 14619 f.), auf der zweiten werden sie genauer als Rosen (Kr. 29213) bezeichnet, Der gesmack jne wol hart erfreut (Kr. 29214), und die fùr die hitze (Kr. 29212) gestreut sind. Oder auch die Beschreibung des wirtes, vgl. S. 11 ff.

[36] vgl. Buschinger, S. 12

[37] vgl. Keller, S. 328 f.

Ende der Leseprobe aus 31 Seiten

Details

Titel
Interpretation der Verse 29100-29394 der Krone Heinrichs von dem Türlin
Hochschule
Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg  (Germanistisches Seminar)
Veranstaltung
Parzival, Gawein und der Gral
Note
1,7
Autor
Jahr
2007
Seiten
31
Katalognummer
V83392
ISBN (eBook)
9783638899505
Dateigröße
559 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Die Arbeit beinhaltet eine detailliert kommentierte, quasi fehlerfreie Übersetzung aus dem Mittelhochdeutschen.
Schlagworte
Interpretation, Verse, Krone, Heinrichs, Türlin, Parzival, Gawein, Gral
Arbeit zitieren
Jessica Werner (Autor:in), 2007, Interpretation der Verse 29100-29394 der Krone Heinrichs von dem Türlin, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/83392

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